Lebensdaten
1900 – 1968
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Kulturkritiker ; Journalist ; Schauspieler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116154136 | OGND | VIAF: 49969342
Namensvarianten
  • Lehnau (Pseudonym)
  • Kiaulehn, Walther
  • Lehnau (Pseudonym)
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Zitierweise

Kiaulehn, Walther, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116154136.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto, Steinsetzer u. Plasterer, aus ostpreuß. Pferdezüchterfam.;
    M Pauline, T e. Schäfers in Zirke Kr. Birnbaum;
    Gertraude N. N.

  • Biographie

    K. absolvierte nach dem Besuch der Volksschule eine Lehre als Elektromonteur und war bis 1924 als Elektromeister bei Osram in Berlin tätig. Daneben bildete er sich autodidaktisch weiter. 1924 begann K. seine journalistische Laufbahn als Gerichtsberichterstatter beim „Berliner Tagblatt“. 1930 wechselte er zur Feuilletonredaktion von Ullsteins „BZ am Mittag“ über, wo er bis 1933 täglich charmante Plaudereien über kulturelle, politische, aber auch alltägliche Ereignisse veröffentlichte. Während des Dritten Reiches erhielt er wegen einiger kritischer Essays in seinem Feuilletonbändchen „Lehnaus Trostfibel und Gelächterbuch“ (1932, verboten 1933) Berufsverbot. Während des Krieges war er Nachrichtenoffizier, betätigte sich aber auch als Kunstmaler und Schriftsteller und war zeitweilig Sprecher der UFA-Wochenschau. Nach dem Kriege übersiedelte er nach München und arbeitete zusammen mit Erich Kästner sporadisch für die amerikanische „Neue Zeitung“. 1945 entdeckte der Regisseur Paul Verhoeven K.s komödiantisches Talent und gab ihm in Robert Andreys „Leuchtfeuer“ die erste Theaterrolle (Dr. Kurtz). K. wirkte in zahlreichen Filmen mit: unter anderem in „Das verlorene Gesicht“ (1948), „Der fallende Stern“ (1950) und „Klettermaxe“ (1952). Seit 1950 war er Theaterkritiker und Leitender Redakteur des „Münchner Merkur“. 1960 wurde er mit dem Münchner Förderungspreis ausgezeichnet.

    K. nannte seine Plaudereien und Causerien nach dem Vorbild Fontanes „Versuch des Veredlungsprozesses an der Wirklichkeit“. Seine Feuilletons zeugen von profundem Wissen auf fast allen Gebieten der Kunst und Kultur. K. wird jedoch niemals belehrend, sondern formuliert anekdotisch und pointiert. Sein Buch „Die eisernen Engel – Geburt, Geschichte und Macht der Maschinen von der Antike bis zur Goethezeit“ (1935) wendet sich gegen die Maschinenstürmer und die falsche Romantik und ist ein erstes Muster einer fachgerechten, aber auch publikumswirksamen Materialaufarbeitung in diesem Gebiet. In dem 1958 erschienenen Buch „Berlin – Schicksal einer Weltstadt“ erzählt K. die Geschichte dieser Stadt von 1871 bis zum Reichstagsbrand als ein Kaleidoskop von Historischem und Histörchen, von geschichtlichen Höhepunkten und typischen Geschehnissen aus dem Berliner Alltag.

  • Werke

    Weitere W Lesebuch f. Lächler, 1938;
    Rüdesheimer Fragmente, 1949;
    Oberbayr. Bilderbuch, 1955;
    Der richtige Berliner, 1965;
    Mein Freund d. Verleger - Ernst Rowohlt u. seine Zeit, 1967 (P).

  • Literatur

    Kürschner, Lit.-Kal., Nekr. 1936–70.

  • Porträts

    Phot. in: Münchner Merkur v. 9.12.1968.

  • Autor/in

    Eva-Suzanne Bayer-Klötzer
  • Zitierweise

    Bayer-Klötzer, Eva-Suzanne, "Kiaulehn, Walther" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 573-574 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116154136.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA