Lebensdaten
1803 – 1861
Geburtsort
Soest
Sterbeort
Göttingen
Beruf/Funktion
Anatom ; Arzt ; Begründer der Hormonforschung ; Zoologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116149094 | OGND | VIAF: 69674451
Namensvarianten
  • Berthold, Arnold Adolf
  • Berthold, Arnold Adam
  • Berthold, Arnold Adolf
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Berthold, Arnold Adam, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116149094.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Dieterich, Schreinermeister in Soest;
    M Sophie Adams;
    Göttingen 1827 Caroline, T des großherzoglichen hessischen Obersten Franz Röder und der Wilhelmine Krämer;
    5 T,3 S.

  • Biographie

    B. studierte seit 1822 in Göttingen Medizin, praktizierte 1824/25 bei Chr. W. Hufeland in Berlin und betrieb vergleichend-anatomische und zoologische Studien in Paris. In Göttingen habilitierte er sich 1825 als Privatdozent der Medizin und ließ sich gleichzeitig als praktischer Arzt nieder; 1835 wurde er hier außerordentlicher, 1836 ordentlicher Professor, 1837 Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften. Besondere Verdienste erwarb sich B. um die Göttinger Zoologische Sammlung, die er seit 1840 geleitet und sehr bereichert hat. Seine wissenschaftliche Arbeit galt vor allem zoologischen und physiologischen Problemen; gerade seine bedeutendste Untersuchung war jedoch völlig in Vergessenheit geraten, nämlich das klassische Grundexperiment der Hormonforschung: Die Überpflanzung von Hoden auf kastrierte Hähne, die danach „in Ansehung der Stimme, des Fortpflanzungstriebes, der Kampflust, des Wachstums der Kämme und der Halslappen wirkliche Hähne bleiben“, beweist, daß dieser „Consensus durch das productive Verhältnis der Hoden, d. h. durch deren Einwirkung auf das Blut, und dann durch entsprechende Einwirkung des Blutes auf den allgemeinen Organismus überhaupt… bedingt ist“. Mit dieser Entdeckung ist B. zum eigentlichen Begründer der Hormonforschung geworden.

  • Werke

    Transplantation d. Hoden, in: Archiv f. Anatomie. Physiol. u. wiss. Med., 1849, S. 42-46.

  • Literatur

    ADB II;
    Nachrr. v. d. Georg August Univ. u. d. Kgl. Ges. d. Wiss. zu Göttingen, Nr. 4, 20.2.1861;
    Pagel;
    A. Pérard in: Comptes rendues de l'Académie des Sciences Paris 160, 1915, S. 260.

  • Porträts

    in d. Voit’schen Bilderslg. d. Niedersächs Staats- u. Univ.-Bibl. Göttingen.

  • Autor/in

    Fritz Bolle
  • Zitierweise

    Bolle, Fritz, "Berthold, Arnold Adam" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 166 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116149094.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Berthold: Arnold Adolf B., Arzt und Anatom, geb. 26. Febr. 1803 in Soest, habilitirte sich, nachdem er in Göttingen den medicinischen Doctorgrad erlangt hatte, 1825 daselbst als praktischer Arzt und Privatdocent für Anatomie, wurde 1835 zum außerord. Professor, 1836 zum ord. Professor ernannt, und starb 3. Febr. 1861. — Die zahlreichsten und bedeutendsten Arbeiten Berthold's gehören dem Gebiete der Zoologie und vergleichenden Anatomie an (so namentlich „Beiträge zur Anatomie" etc. Gött. 1831. 8; „Darstellung sämmtlicher Säugethiere“, 1 Bd. 1832. 8; „Ueber den Bau des Wasserkalbes“, Gött. 1842. 4. etc.); das lebhafteste Interesse für diesen Gegenstand bethätigte er in der Hebung des zoologischen Museums in Göttingen, welches er seit 1836 gemeinschaftlich mit Blumenbach, nach dessen Tode allein verwaltet hat. Demnächst hat er, neben zahlreichen physiologischen Arbeiten im Göttinger gelehrten Anzeiger, Göttinger wissenschaftlichen Abhandlungen und Müller's Archiv für Anatomie, ein „Lehrbuch der Physiologie der Menschen und Thiere“. 2 Bde. Gött. 1829. 8 (in zweiter und dritter Aufl. ebend. 1837. 1848) und mehrere der praktischen Medicin zugewendete Arbeiten (vgl. Verzeichniß seiner Schriften in Engelmann, Bibl. med.-chir. p. 58. Suppl. 24) veröffentlicht, unter denen die mit Bunsen gemeinschaftlich bearbeitete Schrift: „Eisenoxydhydrat, das Gegengift des weißen Arseniks“ etc. Göttingen 1834 (1837), 8, eine Epoche machende Erscheinung im Gebiete der Toxikologie bildet.

  • Autor/in

    Aug. Hirsch.
  • Zitierweise

    Hirsch, August, "Berthold, Arnold Adam" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 512 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116149094.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA