Lebensdaten
vermutlich 1852 oder 1857 – 1920
Geburtsort
Florenz
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Schauspielerin
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116132043 | OGND | VIAF: 30279654
Namensvarianten
  • Berger, Stella Freifrau von (verheiratete)
  • Loderbang, Stella (eigentlich, nach ihrem Stiefvater)
  • Lotterbang, Stella (eigentlich, nach ihrem Stiefvater)
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Zitierweise

Hohenfels, Stella, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116132043.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    M Wilhelmine Pollak aus Stuttgart;
    Stief-V Loderbang ( 1880), Geschäftsmann in München;
    Wien 1889 Alfred Frhr. v. Berger ( 1912), Theaterdir. u. Schriftsteller (s. NDB II); kinderlos.

  • Biographie

    In Florenz und Paris aufgewachsen und in den Sprachen der Gastländer erzogen, erlernte H. ihre Muttersprache nur anläßlich gelegentlicher Besuche bei Verwandten in Deutschland. Trotzdem entschied sie sich nach der endgültigen Rückkehr ihrer Familie in die Heimat (1870) für eine Karriere auf dem deutschsprachigen Theater. Nach kurzem Studium an einer Leipziger Theaterschule debütierte sie 1873 als Luise („Kabale und Liebe“) am Berliner Nationaltheater; noch im gleichen Jahr wurde sie von F. von Dingelstedt an das Burgtheater in Wien berufen. Am 1.9.1873 trat sie als engagiertes Mitglied in den Verband des Burgtheaters ein, wurde 1882 zur Hofschauspielerin ernannt, erhielt 1887 einen Vertrag auf Lebenszeit und zog sich 1910, als ihr Mann die Burgtheater-Direktion übernahm, von der Bühne zurück, einem alten Gesetz dieses Hauses folgend. Nur einmal in ihrer beinahe 40jährigen Bühnentätigkeit nahm sie längeren Urlaub vom Burgtheater, und zwar als sie zwischen 1900 und 1903 jährlich auch einige Monate an dem damals von ihrem Mann geleiteten Hamburger Schauspielhaus wirkte. Während ihrer letzten Lebensjahre litt sie an unheilbarem Mundhöhlen- und Zungenkrebs.

    In den ersten Jahren ihrer Bühnenlaufbahn wurde H. vor allem in Hosenrollen eingesetzt. Allmählich eroberte sie sich daneben das Fach der naiven und naiv-sentimentalen Mädchen. Blond, blauäugig, schlank, biegsam und anmutig in ihren Bewegungen und mit einem spröden, leicht verschleierten Organ ausgestattet, verkörperte sie das Ideal scheuer Mädchenhaftigkeit, wobei sie mit subtilen Mitteln den Übergang von der unschuldigen Ahnungslosigkeit des Backfisches zur hingebenden, sich ihres Frauentums bewußten Liebenden deutlich werden ließ. In diesem Fach erarbeitete sie sich eine unnachahmliche Perfektion ihrer schauspielerischen Mittel, eine Erweiterung ihres Rollenkreises aber blieb ihr versagt. Die Wirkung dieser typischen Selbstspielerin lag im Zauber ihrer jugendlichen Ausstrahlung, die sie sich bis an die Schwelle des Alterns physisch und psychisch bewahrte.

  • Rollen

    Hauptrollen: Puck (Sommernachtstraum); Ophelia (Hamlet); Georg (Götz von Berlichingen); Euphorion (Faust II); Leonore d'Este (Torquato Tasso); Iphigenie (Iphigenie auf Tauris); Minna (Minna v. Barnhelm); Rosi (Sudermann, Schmetterlingsschlacht); Zoe, Phöbe, Persida, Nymphas, Zenobia (Wilbrandt, Der Meister von Palmyra); Hannele (Hanneles Himmelfahrt); Monna Vanna (Maeterlinck, Monna Vanna).

  • Literatur

    K. Binder, St. H., Schauspielkunst u. Persönlichkeit, Diss. Wien 1965 (ungedr., L, P, P-Verz.).

  • Autor/in

    Hilde Haider-Pregler
  • Zitierweise

    Haider-Pregler, Hilde, "Hohenfels, Stella" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 481-482 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116132043.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA