Lebensdaten
1822 – 1894
Geburtsort
Gressow bei Wismar
Sterbeort
Friedrichroda (Thüringer Wald)
Beruf/Funktion
klassischer Philologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116094184 | OGND | VIAF: 2604826
Namensvarianten
  • Keil, Heinrich
  • Keil, Gottfried Theodor Heinrich
  • Keil, Henricum
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Zitierweise

Keil, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116094184.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Gottfried Heinrich Zacharias (1785–1846), Pastor in G., S d. Joh. Gottfried (1755–1831), Tischlermeister u. Möbelfabr. in Göttingen, u. d. Charlotte Quentin;
    M Albertine Marie (1797–1848), T d. Pastors Albert Kindler in G. u. d. Elisabeth Rahne;
    Groß-Om Christian Heinrich Kindler (1762–1845), Dr. iur., Senator u. 1821-25 Reg. Bgm. v. Lübeck;
    Om Albert Wilhelm Kindler (1804–82), Kirchenrat in Kladrum, Päd.;
    - Halle/Saale 1855 Louise (1834–1914), T d. Friedrich August Eckstein ( 1885), Philologe u. Schulmann (s. NDB IV);
    6 S, 2 T, u. a. Friedrich (1857–1944), Rechtsanwalt u. Notar In Halle/Saale, 1903-18 Mitgl. d. preuß. Abgeordnetenhauses, Conrad (1873-ca. 1936), Jurist in d. preuß. Bergwerksverwaltung, 1917-19 stellv. Reichskohlenkommissar, dann im Vorstand d. Reichskohlenverbands;
    E Annemarie ( Curt Elze, 1892–1972, Prof. d. Anatomie, s. Kürschner, Gel.-Kal.), Leonore (⚭ Eugen Hering, * 1906, Senatspräs, am Bundesverwaltungsgericht).

  • Biographie

    Seit 1837 besuchte K. das Gymnasium in Göttingen. Dort absolvierte er auch die beiden ersten Semester als Student der klassischen Philologie. Anschließend ging er nach Bonn, wo er 1843 mit einer textkritischen Arbeit über den römischen Dichter Properz promovierte. Seit Herbst 1843 war K., nach bestandenem Staatsexamen für die philologischen Fächer, Probekandidat an der königlichen Realschule in Berlin. Die Jahre 1844-46 führten ihn zu Handschriftenstudien in die Bibliotheken Italiens. Seit Ostern 1847 unterrichtete er am Pädagogium der Franckeschen Stiftung in Halle/Saale. 1848 habilitierte sich K. für klassische Philologie an der Universität Halle mit einer Arbeit über die Schriften des alten Cato und des römischen Gelehrten Varro über die Landwirtschaft und war danach – mit Unterbrechung durch eine Studienreise nach Paris (1851) – im Doppelberuf als Lehrer und Privatdozent tätig. Seit 1855 wirkte er am Werderschen Gymnasium in Berlin und an der dortigen Universität. 1859 wurde K. als Nachfolger des Latinisten C. F. Naegelsbach auf den Lehrstuhl für klassische Philologie in Erlangen berufen. Einen Ruf nach Greifswald lehnte er ab, folgte dann aber 1869 einer Berufung auf die ordentliche Professur für klassische Philologie in Halle als Nachfolger von Th. Bergk, welche er bis zum Abschluß seines akademischen Wirkens innehatte. – Der Schwerpunkt von K.s wissenschaftlicher Tätigkeit liegt in der Erforschung der antiken lateinischen Grammatiker, die er in einem großangelegten Corpus publizierte (Grammatici Latini, 7 Bände, 1855–80), sowie auf der Überlieferung und kritischen Edition des Cato, des Varro und des jüngeren Plinius. Im Rahmen des von ihm geschaffenen „Corpus scriptorum rei rusticae“ hat sich K. auch mit der Erforschung des frühen Humanismus befaßt. In den Bereich der Gräzistik führt eine Ausgabe alter Scholien (Erklärungen) zum Argonautengedicht des hellenistischen Dichters Apollonios Rhodios und die Edition von Erklärungen zu den Theriaka des Nikander.|

  • Auszeichnungen

    Dr. phil. h. c. (Univ. Moskau 1894).

  • Literatur

    C. Häberlin, in: Bursinn-BJ 91, 1897, S. 49-80 (Bibliogr.).

  • Autor/in

    Peter Wirth
  • Zitierweise

    Wirth, Peter, "Keil, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 404 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116094184.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA