Lebensdaten
1791 – 1878
Geburtsort
Ludwigsburg
Sterbeort
Karlsruhe
Beruf/Funktion
Münzrat ; Graveur
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116012099 | OGND | VIAF: 10586956
Namensvarianten
  • Kachel, Ludwig
  • Kachel, Ludwig, der Ältere
  • Cachel, Ludwig
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Zitierweise

Kachel, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116012099.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Joachim (1768–1806), Metallgraveur u. Steinschneider in L., dann in Pforzheim, S d. Joh. Joachim (1733–1800), Bäcker u. Bgm. in Hausen a. Z.;
    M Joh. Sophie (1769–96), T d. Samuel Gotthelf Hennig (Henning) (1735–1801), aus Sachsen, Porzellanmaler in L., u. d. Clementina Walther aus Mömpelgard;
    Karlsruhe 1828 Amalie Margarethe Salome (1805–71), T d. Joh. Christoph Theodor Fischer (1768–1848), bad. Oberbaudir., u. d. Maria Eleonore Magdalena Francard (Franchard);
    2 S Ludwig (1830–58), Historienmaler (s. Bad. Biogr. I), Gustav (1843–82), Architekt u. Kunstgewerbler (s. ebd. IV), 2 T N. N. ( Karl Roux, 1826–94, Maler, Gal.dir. in Mannheim, s. ADB 53; Bad. Biogr. V), N. N. ( Christian Schnitzspahn, 1829–77, Medailleur, alle s. ThB).

  • Biographie

    K. trat 1814 als Graveurgehilfe in die Münzstätte zu Mannheim ein, nachdem er, 15jährig, wegen seines Vaters frühem Tod auf die Ausbildung zum Bildhauer hatte verzichten und in einer Pforzheimer Bijouteriefabrik sein Auskommen suchen müssen. Vom Münzzögling (1816) zum Münzpraktikanten (1820) und zum 2. Münzwardein (1824) aufgestiegen, leitete er in Karlsruhe die Einrichtung und seit 1825 als 1. Wardein auch den Betrieb der nach Weinbrenners Plänen neu erbauten Münzstätte. Maßgebliche Eindrücke hinterließ eine 1823 mit Staatsmitteln unternommene Studienreise zu den Münzstätten in Berlin und Dresden, die ihn in persönliche Verbindung mit Loos, Rauch, Tieck und auch mit Goethe brachte. Seit 1834 war er Vorstand der Münzverwaltung, 1836 wurde er zum Münzrat und 1871 zum Geheimrat ernannt. In langer Dienstzeit hat er sich als Entwerfer und Gestalter von Münzen und Medaillen, der Staatssiegel, Staatspapiere und der ersten bad. Briefmarken (1850) hervorgetan, besonders aber hat er auf münzpolitischem Gebiet bahnbrechend gewirkt. Die überragende Leistungsfähigkeit der Uhlhornschen Prägemaschine frühzeitig erkennend und nutzend und seinen Blick auf Reisen weitend, die ihn in die Niederlande, nach Paris und nach Wien führten, hob er die bad. Münzprägung auf eine hohe Stufe. Von seinen in kühnem Hochrelief geschnittenen Medaillen seien die auf die Eröffnung der Karlsruher Münze (1826), den Erzbischofssitz Freiburg (1827), die fürstl. Fürstenbergische Familie (1843) und den Altertumskundler Friedrich Creuzer (1844) erwähnt. Bei dem Versuch, ein zehnteiliges Münzsystem einzuführen (1829), in dem dem Reichsministerium in Frankfurt 1848 vorgelegten Entwurf eines einheitlichen deutschen Münzsystems, in Denkschriften und bei der Mitarbeit an den süddeutschen Münzkonventionen von 1837 und 1857 erweist er sich als einer der Wegbereiter der 1871 erreichten deutschen Münzeinheit. Im Karlsruher Kultur- und Gesellschaftsleben spielte K. eine führende Rolle, so als Präsident des Kunstgewerbevereins, in der Ankaufskommission der Kunsthalle und in der Organisation sozialer Fürsorge. Gelegenheitsdichtungen im Stile des von ihm verehrten Schiller runden das Bild seiner vielseitigen Persönlichkeit ab.

  • Werke

    Weitere W Zeichnungen vom Maschinenpark d. Berliner Münze, 1824. - Schrr.:
    Die Goldwäscherei am Rhein, in: Bad. Landwirtsch. Wbl., 1838, Nr. 37/38, S. 181 ff.;
    Nachweisung üb. d. Ausmünzungen v. bad. Münzen 1803–41, in: A. v. Berstett, Münzgesch. d. zähr.-bad. Fürstenhauses, 1846, S. 267-80.

  • Literatur

    F. Wielandt, in: Baden, Monogr. e. Landschaft III, 1951, Ausg. 1, S. 33-35;
    ders., Bad. Münz- u. Geldgesch., 1955, ²1972;
    ders., Die Frankfurter Bundesverslg. u. d. Frage d. dt. Münzeinheit, in: Ell. f. Münzfreunde u. Münzforschung 80, 1956, S. 483-501 (K.s „Entwurf e. Reichsmünzgesetzes“);
    Bad. Biogr. I, 1881;
    ThB.

  • Porträts

    Ölgem. v. Ludwig Kachel (S), 1854 (Karlsruhe, Bad. Landesmus.);
    Phot. (ebd.).

  • Autor/in

    Friedrich Wielandt
  • Zitierweise

    Wielandt, Friedrich, "Kachel, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 718 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116012099.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA