Lebensdaten
1759 – 1814
Geburtsort
Danzig
Sterbeort
Danzig
Beruf/Funktion
Kaufmann in Danzig
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 123660882 | OGND | VIAF
Namensvarianten
  • Kabrun, Jakob
  • Kabrun, Jacob
  • Cabrun, Jakob
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Zitierweise

Kabrun, Jakob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123660882.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Schottland stammende Fam. (urspr. Name: Cockburn);
    V Jakob (1723–96), Kaufm., Gründer d. 1. Zuckersiederei in D., verlor 1775 Geschäft u. Vermögen;
    M Louise Concordia, T d. Kaufm. Daniel Ernst Spall in D.;
    1) Maria, T d. Großkaufm. Cornelius van Almonde (1719–94) in D. u. d. Anna Eggerath, 2) Henriette Lawinia Wagenfeld; Schwager Cornelius van Almonde (1763–1844), Inh. e. Getreide- u. Holzhandlung in D., niederländ. Gen.konsul (s. Altpreuß. Biogr.); Schwägerin Anna van A. ( Dr. med. Franz Anton Schlander, Hofrat u. sächs. Resident in D.); kinderlos; 2 unehel. S Erben K.s.

  • Biographie

    K., der im väterlichen Betrieb den Kaufmannsberuf erlernt hatte, trat 1780 als Gehilfe bei der Danziger Firma Josua u. James Kenworthy ein, unternahm für sie eine erfolgreiche Geschäftsreise nach Holland und England und wurde nach seiner Rückkehr als Teilhaber in dieses Handelshaus aufgenommen. Nach dem Ableben der anderen Teilhaber (1800) blieb K. alleiniger Inhaber des Unternehmens. Inzwischen war Danzigs Handel nach der Angliederung an das Kgr. Preußen wieder aufgeblüht, und K. wurde einer der reichsten Kaufleute der Stadt. Er holte Damastweber aus Süddeutschland, bereiste Frankreich und Holland (1802/03) und knüpfte neue Beziehungen bis nach Buenos Aires an. 1807 unterrichtete er im Hause seines Schwagers Cornelius van Almonde gemeinsam mit Abraham Ludwig Muhl Napoleon I. über die wirtschaftlichen Verhältnisse Danzigs. In der nun folgenden Leidenszeit der Besetzung suchte K. die franz. Kontributionen durch Einrichtung einer besonderen Bürgerkasse zu beschaffen, scheiterte mit diesem Plan jedoch an dem Widerstand anderer Großkaufleute. Von einem der Gemeinschaft verpflichteten Denken zeugt seine Schrift „Ideen eines Geschäftsmannes über Staatsbedürfnisse und Geldmangel“ (1809), die auch bei Hardenberg Anerkennung fand. Als Danzig 1813 belagert wurde, weilte K. in Elbing, suchte von dort die Not der Bevölkerung zu lindern und sammelte u. a. in der Londoner City 5 000 Pfund für die verarmte Stadt. Von K. kam die Initiative für die Erbauung des Danziger Schauspielhauses (1798–1801) auf dem Kohlenmarkt. Seine wertvollen Kunstsammlungen haben das Interesse Goethes erweckt. Diese vermachte K. der Stadt Danzig, dazu 100 000 Gulden für eine neu zu errichtende Handelsschule, die 1832 als Handelsakademie ins Leben trat. Seine Kunstsammlungen mit 339 Ölgemälden, 1 950 Aquarellen und Zeichnungen, 10 883 Kupferstichen und 74 Holzschnitten,|die bis etwa 1843 im Hause der Handelakademie gezeigt wurden, bildeten später einen wesentlichen Bestandteil des Danziger Stadtmuseums, seine Büchersammlung wurde ein Teil der Stadtbibliothek.

  • Literatur

    W. F. Zernecke, Neuester Wegweiser durch Danzig, 1843;
    F. Höpfner, Der erste Begründer d. Handelsschule zu Danzig (J. K.), in: Neue Preuß. Prov. Bll., 2. Folge, 8, 1855, S. 441-49, 9, 1856, S. 210-12;
    A. Kirchner, J. K. u. d. Gründung d. Handels-Ak., Progr. Handels-Ak. Danzig, 1869;
    F. Otto, Der Kaufmann zu allen Zeiten od. Buch berühmter Kaufleute, 1869, S. 253-78;
    O. Völkel, J. K. u. d. Gründung u. Entwicklung d. Handels-Ac., Festschr., 1882, S. 5-29;
    E. Schumann, Gesch. d. Naturforsch. Ges. in Danzig 1743-1892, 1893;
    P. Gerlach, Goethe u. Danzig, 1935;
    Altpreuß. Biogr.;
    M. Pelczarowa, in: Polski Słownik Biogr. XI/3, 1965;
    Staatsarchiv Danzig (Hs. 300, 60/7;
    300, 92/65);
    Stadtbibl. Danzig (Hs. 44 u. 56 in Oe 82 ).

  • Autor/in

    Ernst Bahr
  • Zitierweise

    Bahr, Ernst, "Kabrun, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 717-718 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123660882.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA