Elmenhorst, Hinrich

Lebensdaten
1632 – 1704
Geburtsort
Parchim (Mecklenburg)
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Dichter ; Theologe ; Operndichter ; Pfarrer ; Lutherischer Theologe ; Librettist ; Kirchenlieddichter ; Dramatiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 104319321 | OGND | VIAF: 42028780
Namensvarianten

  • Elmenhorst, Heinrich
  • Elmenhorst, Hinrich
  • Elmenhorst, Heinrich
  • Elmenhorst, Johann Heinrich
  • Elmenhorst, H.
  • Elmenhorst, Henrich
  • Elmenhorst, Henricus
  • Elmenhorstius, Henricus
  • Elmenhorstius, Henr.
  • Elmenhorst, Heinrich E.

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Zitierweise

Elmenhorst, Hinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104319321.html [27.12.2025].

CC0

  • Elmenhorst, Hinrich

    Dichter und lutherischer Theologe, * 19.10.1632 Parchim (Mecklenburg), 21.5.1704 Hamburg.

  • Genealogie

    1660 Cath. Elis. Corfinius (1644–1706) aus Rostock; kinderlos; 1 Adoptivsohn.

  • Biographie

    E. studierte seit 1650 Theologie in Jena, Wittenberg und Leipzig, Stützpunkten der lutherischen Orthodoxie und Musikpflege. Ihr Geist bestimmte ihn lebenslang. 1660 wurde er in Hamburg Diakon an Sankt Katharinen, 1673 1. Pastor und 1696 dazu Seelsorger am Hiobsspital. Seine Liebe zur Musik, bezeugt durch seine Liederpredigten, machte ihn zum wesentlichen Mitbegründer der Hamburgischen Oper (1678), der ersten volkstümlichen in Deutschland; auch an der Aufhebung ihres Verbotes hatte er maßgeblichen Anteil. Im Opernstreit zeichnete er sich trotz erlittener Schmähungen durch einen sachlichen Ton aus. Das beweist seine „Dramatologia-antiquo-hodierna“ (Hamburg 1688) als Antwort auf A. Reisers „Theatromania“. Dort verteidigte er die Oper religionsgeschichtlich, national, allgemein menschlich, am wirksamsten aber ethisch im Hinweis auf ihre große erzieherische Wirkung in der Darstellung der Bestrafung der Laster und Belohnung der Tugenden. Auch in Predigten und Traktaten vertrat er seinen weltoffenen Standpunkt gegen die weltabgewandten Pietisten. Der Wert seiner geistlichen Lieder, die wie seine Libretti an barocker Schwarz-Weißmalerei und übertriebener Metaphorik leiden, beruht allein auf den Vertonungen J. W. Francks und anderer hervorragender Komponisten (DDT 45). – E., der hochgeehrt starb, wird als wesentlicher Förderer der ersten deutschen Oper historische Bedeutung behalten.

  • Werke

    Weitere W u. a. Rosetta, Leipzig 1653 (Schäfer-spiel); Libretti (sämtl. Hamburg): Orontes, 1678 (Vf. nicht eindeutig, komp. v. Joh. Theile);
    Michael u. David. 1679 (komp. v. J. W. Franck);
    Charitine, 1681 (komp. v. dems.);
    Polyeuct, 1688 (komp. v. J. Ph. Förtsch);
    Geistl. Lieder, Hamburg 1681;
    Geistl. Gesangbuch, ebd. 1685; Geistreiche Lieder, Lüneburg 1700.

  • Literatur

    ADB VI (L);
    Hamburg. Schriftsteller-Lex. II, 1854 (vollst. W-Verz. S. 173-76);
    Goedeke III, S. 220, 288, 333;
    K. Lorenzen, in: MGG III, Sp. 1290-92 (W, L);
    K. Stephenson, Art. Hamburg, ebd. V, Sp. 1394 f.;
    H. Ch. Wolff, Die Barockoper in Hamburg, 1957

  • Autor/in

    Käte Lorenzen
  • Zitierweise

    Lorenzen, Käte, "Elmenhorst, Hinrich" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 461 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104319321.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA