Lebensdaten
1870 – 1938
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Literaturkritiker ; Theaterkritiker
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 118688839 | OGND | VIAF: 9872612
Namensvarianten
  • Eloesser, Arthur
  • Eloeßer, Arthur

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Zitierweise

Eloesser, Arthur, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118688839.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Textilkaufmann in Berlin, Gerberssohn aus Ortelsburg (Ostpreußen);
    M aus Pommern;
    Vt Ludw. Lewisohn (* 1883), amerikanischer Schriftst. u. Zionist;
    ⚭ Margarete Nauenberg;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Kindheits- und Jugenderlebnisse im Berliner Alexanderplatzviertel trugen wesentlich dazu bei, daß sich in E. neben den früh erwachenden literarischen Neigungen eine starke Aufgeschlossenheit für soziale Fragen|entwickelte. Beraten von I. Jastrow, begann er 1888 mit dem Studium der Geschichte. Die Vorlesungen Treitschkes wurden sein erstes akademisches Erlebnis. In einem studentischen Freundeskreis gewann der Naturalismus Einfluß auf ihn. Nach der Rückkehr aus Genf, wo er sich mit französischer Sprache und Literatur beschäftigt hatte, wählte er unter der Einwirkung E. Schmidts, dem er die bleibende wissenschaftliche Richtung seiner kritischen und darstellenden Arbeiten verdankte, Germanistik als Hauptfach. In Paris setzte er während eines längeren Aufenthalts seine romanistischen Studien fort. Von dort wurde er 1899 als Theaterkritiker an die „Vossische Zeitung“ berufen. Dies war für ihn die entscheidende Lebenswende. Der Theaterwelt auch durch Freundschaften verbunden, wuchs er neben J. Bab zum bedeutendsten kritischen Dramaturgen Berlins heran. Eine Zeitlang war er stellvertretender Direktor des Lessing-Theaters, seit 1921 Vorsitzender des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller. Seine ausgebreitete publizistische Tätigkeit galt bis 1933 der gesamten Gegenwartsliteratur; die Entwicklung G. Hauptmanns und Th. Manns verfolgte er dabei mit dem stetigsten Interesse. Schärfe des Urteils aus souveräner Distanz, leidenschaftliche Anteilnahme und Ehrfurcht vor dem Großen wußte er miteinander zu vereinen. Die kritische Essayistik als literarische Kunstform hat in ihm einen ihrer wenigen Meister auf deutschem Boden besessen. Jeder aktuelle Anlaß wurde ihm zum Ausgangspunkt grundsätzlicher Überlegungen und geschichtlichen Zusammenschauens. So unternahm er es auch, vom eigenen unmittelbaren Erlebnis aus Literaturgeschichte zu schreiben. Nach dem Verlust aller öffentlichen Wirkungsmöglichkeiten verbrachte er die letzten Jahre seines Lebens in Zurückgezogenheit, die nur durch zwei Palästinareisen 1934 und 1937 unterbrochen wurde.

  • Werke

    Die ältesten dt. Molière-Überss., Diss. Berlin 1893; Das bürgerl. Drama, Seine Gesch. im 18. u. 19. Jh., 1898;
    Lit. Porträts a. d. modernen Frankreich, 1904;
    H. v. Kleist, 1904;
    Aus d. großen Zeit d. dt. Theaters, 1912;
    Die Straße meiner Jugend (Berliner Skizzen), 1919;
    Thomas Mann, s. Leben u. s. Werk, 1925;
    Elis. Bergner, 1927;
    Die dt. Lit. vom Barock bis z. Gegenwart, 2 Bde., 1930/31;
    Wie schreibt man e. Lit.gesch.?, in: Der Querschnitt 10, 1930, H. 5;
    Erinnerungen e. Berliner Juden, in: Jüd. Rdsch. 39, 1934, Nr. 76-82 u. 86-92. – Hrsg.: O. Ludwigs Werke, 1908 (mit Biogr.);
    Der junge Kainz (Briefe an die Eltern), 1912. – Mitarb. u. a: Neue Rdsch.; Lit. Echo.

  • Literatur

    M. Osborn, A. E. z. 60. Geburtstag, in: Voss. Ztg. 1930, Unterhaltungs-Beil. 67;
    P. Fechter, in: Dt. Allg. Ztg. 1930, Nr. 131;
    E. Heilborn, Beim Anblättern v. E.s Lit.gesch., in: Die Lit. 32, 1930, S. 127;
    ders., E.s Lit.gesch., ebd., S. 334 ff. (P: Zeichnung v. Frank-Klein, 1929);
    R. Frank, A. E., in: Der neue Weg 59, 1930, H. 6;
    Jüd. Rdsch. 43, 1938, Nr. 17 (P);
    Kosch, Lit.-Lex.;
    Kosch, Theater-Lex.;
    Kürschner, Lit.-Kal., 1930;
    Enc. Jud.;
    Rhdb.

  • Autor/in

    Adalbert Elschenbroich
  • Zitierweise

    Elschenbroich, Adalbert, "Eloesser, Arthur" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 461-462 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118688839.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA