Lebensdaten
erwähnt 1102, gestorben 1119
Sterbeort
Magdeburg
Beruf/Funktion
Erzbischof von Magdeburg ; Graf von Veltheim
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 104275405 | OGND | VIAF: 7818703
Namensvarianten
  • Adelgot
  • Adalgot
  • Adalgoz von Magdeburg
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Zitierweise

Adalgoz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104275405.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Werner Graf von Veltheim; M Schw Wiprechts von Groitzsch;
    B Werner.

  • Biographie

    Durch Herkunft aus der Familie der ostfälischen Grafen von Veltheim (-Osterburg) war A. mit den Grafen von Groitzsch, dem Bischof Burckhardt II. von Halberstadt und Erzbischof Walter von Magdeburg nahe verwandt. Für den geistlichen Stand bestimmt, wurde er 1102 Domherr und bald danach Dompropst von Halberstadt, wo er sich in den dortigen Streitigkeiten der antikaiserlichen Partei anschloß. Heinrich V., der sich zunächst auf diese Opposition gegen seinen kaiserlichen Vater stützte, machte A. unter Verstoß gegen das ausdrückliche Simonieverbot Paschalis' II. 1107 zum Erzbischof von Magdeburg. Es gelang aber A.s diplomatischem Geschick, das Pallium vom Papste bald danach zu erwerben. In den später neu ausbrechenden Konflikt Heinrichs V. mit der sächsischen Opposition wurde A. erst verwickelt, als der Kaiser gegen die Familie der Grafen von Groitzsch vorging. So stand A. auf seiten der Sieger in der Schlacht am Welfesholze 1115 und blieb bis zu seinem Tode antikaiserlich. Nicht in allen Einzelheiten verständlich ist seine Slavenpolitik. Ein unter seinem Namen an die Westdeutschen ausgesandtes Schreiben forderte diese (etwa 1108) zur Teilnahme am Kampfe auf und übertrug den westlichen Kreuzzugsgedanken erstmalig auf die Kämpfe im Osten. Die Wirkung dieses Schrittes lassen die Quellen jedoch nicht erkennen. Von größerer Bedeutung waren die Gründungen des Nicolaistiftes in Magdeburg und des Neuwerksklosters bei Halle, das durch die Besetzung mit Augustinern aus Rottenbuch diesem Orden den Weg nach Norddeutschland eröffnete.

  • Literatur

    ADB I;
    Hauck III;
    P. Oswald, EB A. v. M., 1908;
    J. Schäfers, Personal- u. Amtsdaten d. Magdeburger Erzbischöfe 968-1503, Diss. Greifswald 1908;
    G. Meyer v. Knonau, Jbb. d. Dt. Reiches unter Heinr. IV. u. Heinrich V., 1890–1909;
    Wattenbach-Holtzmann I;
    UB d. Erzbischöfe v. Magdeburg I, 1937, Nr. 189-203;
    A. Brackmann, Magdeburg als Hauptstadt d. dt. Ostens, 1937, S. 39, 42 f., 47;
    LThK.

  • Autor/in

    Berent Schwineköper
  • Zitierweise

    Schwineköper, Berent, "Adalgoz" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 48 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104275405.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Adelgot, Erzbischof von Magdeburg, ein geborener Graf von Veltheim, erhielt von Heinrich V. das Erzstift. Die gerade nicht sehr reichlich fließenden Quellen über seine Geschichte schildern ihn als einen eifrig kirchlichen Mann, der unter seinen Geistlichen strenge Zucht hielt und auch durch Erbauung und Ausstattung des Augustinerklosters Neuwerk bei Halle a. S. und die Vollendung des Nicolaistiftes in Magdeburg, wozu bereits sein Vorgänger Hunfried den Grund gelegt hatte, seinen kirchlichen Sinn bethätigte. Wichtiger für die allgemeine politische Geschichte Deutschlands ist sein Verhalten zu dem Aufstande der sächsischen Fürsten gegen Heinrich V. im J. 1114. Die Jahrbücher von Pegau berichten, daß sein Vetter, Wiprecht der Jüngere von Groitzsch, der einer der hervorragendsten unter den mißvergnügten sächsischen Großen war, ihn um einen Aufenthaltsort für den Winter ersucht habe, da ihm die entlaubten Wälder, von wo aus er die Kaiserlichen bis dahin beunruhigt hatte, keinen Schutz mehr gewährten. Als ihm A. das östlich von Magdeburg gelegene Loburg anwies, wurde dieser vom Kaiser nach Goslar entboten, das er aber heimlich verließ, als er von befreundeter Seite gewarnt wurde, der Kaiser wolle ihn gefangen nehmen. Am folgenden Tage ließ Heinrich ihn absetzen. Bald darauf kam es|zum offenen Kampfe zwischen dem Kaiser und den sächsischen Fürsten. Die Schlacht am Welfesholze erschütterte die Macht des Kaisers in Sachsen. Darauf suchte Wiprecht die väterlichen Burgen und Städte wieder zu erobern, was ihm auch zum Theil gelang. Bei der Belagerung Naumburgs zog ihm mit anderen Bischöfen und Großen auch A. zu Hülfe (1116). Auf dem Fürstentage zu Frankfurt (29. Sept. 1116), wo man mit dem Kaiser in Unterhandlung treten wollte, erschien auch A., aber dieser Tag hatte wegen Ausbleibens des Kaisers kein Ergebniß. Auch an den Synoden zu Köln (1118) und Fritzlar, welche die Excommunication des Kaisers aussprachen, nahm A. Theil. Er starb 12. Juni 1119.

    • Literatur

      Lentz, Diplom. Stifts- und Landes-Historie von Magdeburg 87—103.

  • Autor/in

    Janicke.
  • Zitierweise

    Janicke, Karl, "Adalgoz" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 73-74 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104275405.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA