Lebensdaten
erwähnt 1547, gestorben 1575
Sterbeort
Mitau (Kurland)
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe ; Pastor in Livland ; Superintendent ; Verfasser einer Kirchenordnung
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 10261878X | OGND | VIAF: 34849061
Namensvarianten
  • Koppersmidt, Alexander
  • Koppersmet, Alexander
  • Einhorn, Alexander
  • mehr

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Zitierweise

Einhorn, Alexander, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd10261878X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    2 S;
    E u. a. Paul ( 1655), Mag., Pastor in Grenzhof u. Mitau, seit 1636 kurländischer Sup., über die v. s. Großvater b. der lettischen Landbevölkerung angetroffenen heidnischen Vorstellungen u. Bräuche u. eigene Beobachtungen berichtete er in 3 Schriften, die bis heute eine wesentliche Quelle für das damals im lettischen Volk fortwirkende Heidentum darstellen (s. W); Urenkelin (Tochter des Paul) Dorothea, M des Johann v. Besser ( 1729), Hofdichter (s. NDB II).

  • Biographie

    E. wurde Juni 1547 in Rostock immatrikuliert, war (1561 und 1566) Pastor in Wolmar (Livland). 1566 wurde er als Pastor und Hofprediger nach Mitau berufen, und zwar von Gotthard Kettler, der als Herzog von Kurland die „Reformation“ des in den letzten Jahrzehnten evangelisch gewordenen Landes im Sinne einer grundlegenden rechtlichen und verwaltungsmäßigen Neuordnung des Kirchenwesens betrieb. So beschloß der Landtag von 1567 die Durchführung einer allgemeinen Visitation, die Wiederherstellung von alten und den Bau von neuen Kirchen an 70 Orten, die Errichtung von Schulen, Armenhäusern und dergleichen. E. betätigte sich – neben Salomon Henning, dem auch um die kirchlichen Dinge sehr verdienten herzoglichen Rat – mit großer Tatkraft als Visitator. 1570 wurde er zum (Landes-)Superintendenten ernannt und mit der Abfassung einer „Kirchenreformation“ und einer „Kirchenordnung“ betraut. E. bewältigte die Aufgabe unter Mitarbeit Hennings und unter Benutzung einiger Vorarbeiten sowie anderer Kirchenordnungen in wenigen Monaten. Die beiden Werke wurden vom Herzog noch 1570 bestätigt, 1572 in Rostock gedruckt, und eingeführt (Neudruck bei E. Sehling, Die evangelischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts, Band 5, 1913). Diese Kirchenordnung ist das ausführlichste Kirchengesetz der baltischen Lande aus der Reformationszeit, erlangte auch im schwedischen Estland Geltung und blieb in Kurland bis 1832, teilweise darüber hinaus, in Kraft.

  • Werke

    Ein Brief d. kurländ. Sup. A. E., mitgeteilt v. A. Seraphim, in: SB d. Ges. f. Gesch. u. Altertumskde, d. Ostseeprov. Rußlands, Riga 1910, S. 96-100 (lat., an J. Mörlin, 1570 aus Riga, einziger erhaltener Brief); – zu E Paul:
    Wiederlegunge Der Abgötterey …, Riga 1627;
    Reformatio Gentis Letticae in Ducatu Curlandiae …, ebd. 1636;
    Historia Lettica …, Dorpat 1649 (Texte dt. mit wenigen lat. Stücken); Neudruck d. 3 Schrr. im Auszug in:
    Scriptores rerum Livonicarum II, Riga, Leipzig 1848 bzw. 1853, S. 569-656.

  • Literatur

    Th. Kallmeyer, Die Begründung d. ev.-luth. Kirche in Kurland durch Hzg. Gotthard, in: Mitt. a. d. Gebiet d. Gesch. Liv-, Est- u. Kurlands VI, Riga 1851, bes. S. 98-177;
    ders. u. G. Otto, Die ev. Kirchen u. Prediger Kurlands, ²Riga 1910;
    E. v. Boetticher, Btrr. z. Entstehung d. ev. Predigerstandes in Kurland, 1929;
    E. Treulieb, Die Ref. d. kurländ. Kirche unter Gotthard Kettler, in: Balt. KG, hrsg. v. R. Wittram, 1956.

  • Autor/in

    Eberhard Treulieb
  • Zitierweise

    Treulieb, Eberhard, "Einhorn, Alexander" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 397 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10261878X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA