Lebensdaten
1844 – 1899
Geburtsort
Prag
Sterbeort
Falkenau (Sokolov, Böhmen)
Beruf/Funktion
Bischof von Budweis ; Erzbischof von Prag ; Kardinal
Konfession
-
Normdaten
GND: 1021041688 | OGND | VIAF: 84332895
Namensvarianten
  • Schönborn, Franz de Paula Maria Karl Erwein Graf von
  • Schönborn, Franz Graf von
  • Schönborn, Franz de Paula Maria Karl Erwein Graf von
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Zitierweise

Schönborn, Franz Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1021041688.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Friedrich (s. 2).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums auf der Kleinseite studierte S. 1863-68 Rechtswissenschaften an der Karl-Ferdinands-Univ. Prag und strebte zunächst die diplomatische Laufbahn an. 1866 nahm er als Offizier auf österr. Seite am Krieg gegen Preußen an den Kämpfen bei Nachod (Náchod) und Königgrätz (Hradec Králové) teil. Als Jesuitenschüler studierte er Theologie 1869/70 in Rom, 1870-74 in Innsbruck und dann wieder in Rom (Dr. theol. an d. Gregoriana 1875). Seine Lehrer waren die späteren Kardinäle Johann B. Franzelin (1816–86) und Giuseppe Pecci (1807–90), ein Bruder Papst Leos XIII. Von seinem Förderer, dem Prager Kard. Friedrich v. Schwarzenberg (1809–85), empfing S. 1873 die Priesterweihe. Nach Kaplansjahren 1875-79 in Plan (Planá) berief ihn Schwarzenberg zum Vizerektor, 1882 zum Rektor des ebfl. Priesterseminars in Prag. 1883 von Ks. Franz Joseph zum Bischof von Budweis (České Budějovice) ernannt, eröffnete S. im folgenden Jahr das Studienseminar „Collegium Bohemicum“ in Rom. Als Wunschkandidat aller böhm.-mähr. Bischöfe und Schwarzenbergs wurde er 1885 Fürsterzbischof von Prag und Primas von Böhmen. Das Kardinalsbirett erhielt er 1889 (Titelkirche SS. Giovanni e Paolo).

    In seinem Bistum trat S. für eine genaue Beachtung der liturgischen Vorschriften ein, führte den gregorianischen Choral ein und förderte die Knabenseminare in Příbam und Mies (Stříbro). 1882 gab er dem Drängen der Regierung nach, bei der nationalen Teilung der Universität auch die Theol. Fakultät zu berücksichtigen. In seinen Hirtenbriefen wandte sich der nationalpolitisch als ausgleichend geltende S. gegen den von der jungtschech. Partei forcierten Jan-Hus-Kult und ließ seinen Beichtvater, den Kanzelredner Viktor Kolb SJ (1856–1928), gegen die sich in den dt.sprachigen Gebieten Böhmens ausbreitende „Los-von-Rom“-Bewegung predigen. Als Vorsitzender der Bischofskonferenzen der cisleithanischen Reichshälfte 1889-99 verantwortete S. im Frühjahr 1895 den aufsehenerregenden, aber erfolglosen|Versuch des österr. Episkopats, in Rom eine päpstl. Verurteilung der christlichsozialen Bewegung zu erreichen, der sich zahlreiche Kapläne angeschlossen hatten.

  • Literatur

    F. Mardetschläger, Kurz gefaßte Gesch. d. Bisthums u. d. Diöcese Budweis z. Jub.feier ihres hundertj. Bestehens, 1885;
    C. Wolfsgruber, Friedrich Kard. Schwarzenberg, III, 1917, S. 599-603, 744 f., 830 f.;
    A. M. Weiß, Lebensweg u. Lebenswerk, 1925;
    A. K. Huber, Bischofsernennungen f. Budweis 1851-1885, in: Archiv f. KGesch. v. Böhmen-Mähren-Schlesien 7, 1985, S. 99 f.;
    A. Zelenka, Die Wappen d. böhm. u. mähr. Bischöfe, 1979, S. 72 f. u. 173;
    E. Lobkowicz, Erinnerungen an d. Monarchie, 1989, S. 64-102;
    R. Ritzler u. P Sefrin, Hierarchie Catholica Medii et recentioris aevi sive pontificum, S. R. E. Cardinalium ecclesiarum antistitum series VIII, 1978, S. 161 u. 469;
    M. Kronthaler, Kirchen- u. ges.pol. Bestrebungen sowie pastorale Bemühungen d. Österr. Bf.konferenzen 1848-1918 (in Vorbereitung);
    BJ IV, S. 278 f. u. Tl.;
    Wurzbach;
    ÖBL;
    Biogr. Lex. Böhmen.

  • Autor/in

    Michaela Sohn-Kronthaler
  • Zitierweise

    Sohn-Kronthaler, Michaela, "Schönborn, Franz Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 398-399 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1021041688.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA