Friderich, Mattheus
- Lebensdaten
- um 1510 – 1559
- Geburtsort
- Görlitz
- Sterbeort
- Schönberg bei Görlitz
- Beruf/Funktion
- lutherischer Pfarrer ; Schriftsteller ; Moralist ; Pfarrer ; Kirchenlieddichter
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 10012707X | OGND | VIAF: 156144814503786259255
- Namensvarianten
-
- Friderich, Matthäus
- Friderich, Mattheus
- Friderich, Matthäus
- Friderich, Matthaeus
- Friderich, Mattaeus
- Fridrich, Matthaeus
- Friedrich, Matthäus
- Friedrich, Matthaeus
- Friederich, Matthaeus
Vernetzte Angebote
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- * Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts (VD 16)
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Index Theologicus (IxTheo)
Verknüpfungen
Personen in der GND - Bekannte und Freunde
Orte
Symbole auf der Karte
Geburtsort
Wirkungsort
Sterbeort
Begräbnisort
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Friderich, Mattheus
lutherischer Pfarrer und Schriftsteller, * um 1510 Görlitz, † 1559 Schönberg bei Görlitz.
-
Genealogie
V Fleischhauer in G.
-
Biographie
Nach Besuch der Lateinschule seiner Vaterstadt und Studium in Leipzig versah F. seit spätestens 1545 das Pfarramt zu Görenz, seit etwa 1556 amtierte er als Pfarrherr zu Schönberg. Er soll in deutscher und lateinischer Sprache gegen das Hauptlaster seines Zeitalters, das Saufen, vielfach zu Felde gezogen sein; überliefert sind lediglich sein in gepflegter, frischer deutscher Prosa geschriebenes und in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts über das gesamte deutsche Sprachgebiet verbreitetes Traktat „Wider den Sauffteuffel …“, ferner sein „Sendbrieff An die vollen Brüder in Deutschem Lande“ (Frankfurt/Oder 1555) und 2 auf den Volksliedton gestellte geistliche Lieder als mehrfach aufgelegter Flugblattdruck. Vertraut mit der früheren Trunkenheitsliteratur, vor allem mit Johannes von Schwarzenbergs Büchlein wider die Zutrincker von 1512, das er unter dem Titel „Sendbrieff des Hellischen Sathans an die Zutrincker vor 45 Jahren zuvor ausgangen“ 1557 erneut herausgab, verband F. die dämonische Personifizierung des Trunkenheitslasters mit dem Teufelsnamen und leitete auf diese Weise mit seinem aus einer Predigt erwachsenen „Sauffteuffel“ (1552) die didaktisch-satirische Teufelliteratur seines Zeitalters überhaupt ein, die dann unter Andreas Musculus (seit 1555) ihre Blüte erlebte. Eustach Schildos „Spielteufel“ von 1557 lehnte sich sichtlich an den „Sauffteuffel“ an, dessen andauernde literarische Nachwirkung noch gegen Ende des 17. Jahrhunderts deutlich zu verspüren war. Sowohl in stofflicher Hinsicht – Verpönung der alten deutschen Trunksucht – als auch in sprachlicher ist ein starker Einfluß Huttens auf F. festzustellen.
-
Werke
Weitere W Wider den Sauffteuffel …, Leipzig 1552, 1554, 1563 (3mal), Innsbruck 1554, Frankfurt/O. 1557 (erstmals erw. Aufl. mit Schwarzenbergs u. e. eigenen Sendbrief), 1561 u. ö., Ursel 1561, Frankfurt/M. 1561, 1562, 1567, insges. üb. 18 Einzelaufl., auch in allen 3 Ausgg. d. „Theatrum diabolorum“, Frankfurt/M. 1569, 1575, 1587 f., schwed. Übers. v. P. S. Löfgren 1654;
Zwey schöne newe Geistl. Lieder (Vermanung an d. Deutschen, Ein schön tröstlich Lied), Frankfurt/O. 1556, Nürnberg u. ö., wiederabgedr. b. Ph. Wackernagel, Das dt. Kirchenlied III, 1870, S. 1048 f., Nr. 1221, 1222. -
Literatur
ADB VII;
M. Osborn, Die Teufellit. d. 16. Jh., 1893, S. 25, 75 ff., 195;
H. Grimm, Die dt. „Teufelbücher“ d. 16. Jh., Ihre Rolle im Buchwesen u. ihre Bedeutung, in: Archiv f. Gesch. d. Buchwesens, 1960, S. 513-70;
G. F. Otto, Lex. d. seit d. 15. Jh. verstorbenen u. jetztlebenden Oberlausiz. Schriftsteller u. Künstler I, 1800, S. 367;
Goedeke II, S. 189, 480. -
Autor/in
Heinrich Grimm -
Zitierweise
Grimm, Heinrich, "Friderich, Mattheus" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 437 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10012707X.html#ndbcontent