Lebensdaten
1898 – 1962
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Mathematiker
Konfession
römisch-katholisch,später konfessionslos
Normdaten
GND: 119045125 | OGND | VIAF: 9913430
Namensvarianten
  • Artin, Emil
  • Artin, E.
  • Arutin, E.

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Artin, Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119045125.html [19.04.2024].

CC0

  • Emil Artin gehört zu den Schöpfern der „Modernen Algebra“. Daneben forschte er zur Zahlentheorie und sorgte für den Ausbau der Klassenkörpertheorie. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit der Riemannschen Vermutung und in seiner Habilitationsschrift führte er eine neue Art von L-Reihen ein. 1927 gelang ihm die Lösung des 9. und 17. Hilbertschen Problems.

    Lebensdaten

    Geboren am 3. März 1898 in Wien
    Gestorben am 20. Dezember 1962 in Hamburg
    Grabstätte Friedhof Weidling in Klosterneuburg bei Wien
    Konfession römisch-katholisch; später konfessionslos
    Emil Artin (InC) = Emil Artin, 1962, Quelle: Privatbesitz, Fotograf(in): unbekannt
    Emil Artin (InC) = Emil Artin, 1962, Quelle: Privatbesitz, Fotograf(in): unbekannt
  • Lebenslauf

    3. März 1898 - Wien

    1908 - 1916 - Reichenberg (Böhmen, heute Liberec, Tschechien)

    Schulbesuch

    k. k. Staatsrealschule

    1916 - 1917 - Wien

    Studium der Mathematik

    Universität

    1917 - 1918

    Kriegsdienst

    1918 - 1921 - Wien; Leipzig

    Studium der Mathematik

    Universität

    - 1919 - Leipzig

    Reifeprüfung als Externer

    - 1921 - Leipzig

    Promotion (Dr. phil.)

    Universität

    1921 - 1922 - Göttingen

    Gastaufenthalt

    Universität

    1922 - 1925 - Hamburg

    wissenschaftlicher Hilfsarbeiter

    Universität

    - 1923 - Hamburg

    Habilitation für Mathematik

    Universität

    1925 - 1926 - Hamburg

    außerordentlicher Professor für Mathematik

    Universität

    1925

    deutscher Staatsbürger

    1926 - 1937 - Hamburg

    ordentlicher Professor für Mathematik (1931/32 Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät)

    Universität

    1937 - USA

    Emigration

    1937 - 1938 - Notre Dame (Indiana, USA)

    Associate Professor für Mathematik

    University of Notre Dame

    1938 - 1946 - Bloomington (Indiana, USA)

    Professor für Mathematik

    Indiana University

    1946 - 1961

    US-amerikanischer Staatsbürger

    1946 - 1958 - Princeton (New Jersey, USA)

    Professor für Mathematik

    Princeton University

    1956 - 1957 - Göttingen; Hamburg

    Gastvorlesungen

    Universität

    1958 - 1962 - Hamburg

    ordentlicher Professor für Mathematik

    Universität

    1961

    deutscher Staatsbürger

    20. Dezember 1962 - Hamburg
  • Genealogie

    Vater Emil Hadochus Maria Artin 1868–1906 katholisch; möglicherweise Ausbildung als Opernsänger; wahrscheinlich als Kaufmann für die Kunsthandlung seines Bruders Eugen Artin (1865–1924) tätig
    Großvater väterlicherseits Garabet (Gary) Artin (Artinian) 15.5.1825–1870 aus Kütahin (Kleinasien)
    Großmutter väterlicherseits Louise Fürstedler 1838–1906
    Mutter Emma Maria Artin, geb. Laura, verh. Hübner 1878–1962 Schauspielerin; Opernsängerin; Künstlername Emma Clarus; katholisch; in 2. Ehe 15.7.1907 verh. mit Rudolf Hübner (1878–1933), aus Reichenberg (Böhmen, heute Liberec, Tschechien), Fabrikant
    Großvater mütterlicherseits Gustav Hauber
    Großmutter mütterlicherseits Klara Laura
    Halbbruder Rudolf Hübner jun. 1907–1984
    Heirat 15.8.1929 in Hamburg
    Ehefrau Natascha (Natalia, Natalie) Artin, geb. Jasny, verh. Brunswick 1909–2003 aus St. Petersburg; studierte in Hamburg Mathematik und Kunstgeschichte, in 2. Ehe verh. mit Mark Brunswick (1902–1971)
    Schwiegervater Naum Michaelowitch Jasny 1883–1967 aus jüdischer Familie; Jurist, Agrarwissenschaftler, Rechtsanwalt; 1909–1915 Mühlenbesitzer in der Ukraine; 1915–1920 Berater für Ernährungsfragen in Russland/Sowjetunion, 1921 in Georgien; 1921/22 Bankier in Österreich; 1924–1929 Journalist und Agrarexperte in Hamburg, 1929–1933 in Berlin; emigrierte 1933 in die USA
    Schwiegermutter Maria Jasny, geb. Orloff (Orlowa) 1883–1932 Zahnärztin
    Tochter Karin Tate, geb. Artin geb. 1933 Mathematikerin
    Schwiegersohn John Torrence Tate 1925–2019 Mathematiker, u. a. Teil des Autorenkollektivs Nicolas Bourbaki; 2010 Abel-Preis
    Sohn Michael Artin geb. 1934 Mathematiker
    Sohn Thomas (Tom) Artin geb. 1938 Studium der Comparative Literature an der Princeton University (New Jersey, USA); 1968 Ph. D.; Fotograf, Musiker
    Scheidung 4.12.1959
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    Artin, Emil (1898 – 1962)

    • Vater

      Emil Artin

      1868–1906

      katholisch; möglicherweise Ausbildung als Opernsänger; wahrscheinlich als Kaufmann für die Kunsthandlung seines Bruders Eugen Artin (1865–1924) tätig

      • Großvater väterlicherseits

        Garabet (Gary) Artin (Artinian)

        15.5.1825–1870

        aus Kütahin (Kleinasien)

      • Großmutter väterlicherseits

        Louise Fürstedler

        1838–1906

    • Mutter

      Emma Artin

      1878–1962

      Schauspielerin; Opernsängerin; Künstlername Emma Clarus; katholisch; in 2.·Ehe 15.7.1907 verh. mit Rudolf Hübner (1878–1933), aus Reichenberg (Böhmen, heute Liberec, Tschechien), Fabrikant

      • Großvater mütterlicherseits

        Gustav Hauber

      • Großmutter mütterlicherseits

        Klara Laura

    • Heirat

      in

      Hamburg

  • Biografie

    Nach dem Tod seines Vaters 1906 zog Artin mit seiner Mutter nach Reichenberg (Böhmen, heute Liberec, Tschechien) und besuchte dort bis 1916 die Realschule. Nach einem Semester Studium der Mathematik an der Universität Wien wurde er 1917 zum Kriegsdienst verpflichtet. 1918 nach Wien zurückgekehrt, übersiedelte Artin Ostern 1919 nach Leipzig, wo er 1920 die Reifeprüfung nachholte, weiterhin Mathematik studierte und 1921 bei Gustav Herglotz (1881–1953) mit der Arbeit „Quadratische Körper im Gebiete der höheren Kongruenzen“ zum Dr. phil. promoviert wurde.

    Im Herbst 1921 wechselte Artin an die Universität Göttingen. Hier erhielt er mit dem Vortrag über „Quadratische Körper über Polynombereichen Galoisscher Felder und ihre Zetafunktionen“ wenig Anerkennung. Allerdings war er mit einem ähnlichen Vortrag an der Universität Hamburg 1922 erfolgreicher; noch im selben Jahr erhielt Artin dort eine Anstellung als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter. Die Klassenkörpertheorie wurde nunmehr sein neues Forschungsgebiet.

    1923 begann Artins Briefwechsel mit Helmut Hasse (1898–1979); aus der Zusammenarbeit mit ihm gingen zwei gemeinsame Publikationen, Ergänzungssätze zum Reziprozitätsgesetz, hervor. In diese Jahre fielen ferner Artins Untersuchungen der reellen Zahlkörper, an denen Otto Schreier (1901–1929) maßgeblich beteiligt war. Dieser, seit 1925 Artins Assistent, habilitierte sich 1926 in Hamburg. Es folgten mehrere gemeinsame Publikationen. Im September 1927 teilte Artin bei einem Besuch in Halle an der Saale Hasse seine Vermutung über Primitivwurzeln mit, die später sog. Artinsche Vermutung. Zu weiteren Schülern Artins zählen u. a. Käthe Hey (1904–1990), Max Zorn (1906–1993) und Hans Zassenhaus (1912–1991).

    Artin wurde nach seiner 1923 erfolgten Habilitation für Mathematik mit der Schrift „Über eine neue Art von L-Reihen“ 1925 zum außerordentlichen, 1926 zum ordentlichen Professor für Mathematik an der Universität Hamburg ernannt. 1927 publizierte er die Verallgemeinerung des quadratischen Reziprozitätsgesetzes (9. Hilbertsches Problem) und den Beweis des Satzes: Jede rationale Funktion mit ausschließlich nichtnegativen Werten ist Summe von Quadraten rationaler Funktionen (17. Hilbertsches Problem). Nicht nur Artins Forschungsergebnisse genossen Weltruhm, auch seine Vorlesungen erlangten große Bekanntheit und wurden in Form von Mitschriften veröffentlicht oder als Typoskripte vervielfältigt und zugänglich gemacht. Bartel L. van der Waerdens (1903–1996) epochemachendem Lehrbuch „Moderne Algebra“ (1930/31) lagen Vorlesungen von Artin aus dem Jahr 1926 und von Emmy Noether (1882–1935) zugrunde. Rufe an die Universitäten Münster (1926), Breslau (Schlesien, heute Wrocław, Polen) (1928) und Leipzig (1929) sowie an die ETH Zürich (1930) lehnte Artin ab.

    Da sein Schwiegervater aus einer jüdischen Familie stammte, überlegte Artin bereits 1934, mit seiner Familie auszuwandern. 1937, nachdem man ihn aufgrund des Flaggenerlasses in den vorgezogenen Ruhestand entlassen hatte, emigrierte Artin mit seiner Frau und den beiden Kindern in die USA. Dank der Unterstützung von Richard Courant (1888–1972) fand er an der University of Notre Dame (Indiana) eine neue Wirkungsstätte, wo seine 1942 publizierte Galoistheorie entstand.

    Kurze Zeit später wechselte Artin als Professor für Mathematik an die Indiana University in Bloomington (Indiana). Im Sommer 1939 folgte er einer bereits 1937 ergangenen Einladung der Stanford University, die er aufgrund der fehlenden Reisegenehmigung der Hamburger Behörden nicht eher wahrnehmen konnte; 1940 kam es zu einer weiteren Einladung an die Stanford University. In seiner Zeit in Bloomington setzte Artin bereits in Hamburg begonnene Untersuchungen über Zöpfe (Braids) fort, ein topologisches Thema, und verfasste mit seinen Mitarbeitern George Whaples (1914–1982), Cecil J. Nesbitt (1912–2001) und Robert M. Thrall (1914–2006) bedeutende Publikationen zur Algebra und Zahlentheorie.

    1946 folgte Artin einem Ruf als Professor für Mathematik in der Nachfolge von Joseph Wedderburn (1882–1948) an die Princeton University, wo er 1948 zum Albert Dod Professor und 1953 zum Henry Burchard Fine Professor of Mathematics (Forschungsprofessur ohne Lehrverpflichtung) befördert wurde. Artin betreute in Princeton 18 Doktoranden, darunter John T. Tate (1925–2019) und Serge Lang (1927–2005). Aus dem Seminar über Klassenkörpertheorie 1951/52, von dem Lang eine Mitschrift verfasst hatte, ging die mit Tate verfasste Publikation „Class Field Theory“ hervor (1961 Typoskript, 1968 gedruckt). Zu einem weiteren Klassiker wurde Artins 1955 gehaltene Vorlesung über „Geometric Algebra“, die 1957 veröffentlicht und bis in jüngste Zeit mehrfach aufgelegt und übersetzt wurde.

    Die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder stattfindenden internationalen Tagungen ermöglichten eine Teilnahme Artins 1949 an einer Tagung in Paris, sein erster Aufenthalt in Europa nach 1937. 1950 gehörte er zu den wichtigsten Besuchern des Internationalen Mathematikerkongresses an der Harvard University in Cambridge (Massachusetts, USA). Bedeutend für die algebraische Zahlentheorie war auch das International Symposium on Algebraic Number Theory, das 1955 in Tokio und Nikko stattfand, wo Artin jene japanischen Kollegen persönlich kennen lernte, die ihm fachlich schon lange nahestanden.

    Obwohl Artin in Princeton den Höhepunkt seines Schaffens erreicht hatte, wünschte er nach Europa, speziell Hamburg, zurückzukehren. Die Universität Hamburg knüpfte 1946 erste Kontakte und gab 1949 eine Festschrift zu Artins 50. Geburtstag und 1958 eine zum 60. Geburtstag heraus. 1953 erhielt Artin seinen Wiedergutmachungsbescheid mit den entsprechenden Gehaltsnachzahlungen. 1956/57 war er für Gastvorlesungen an den Universitäten in Göttingen und Hamburg und nahm als Vertreter der Princeton University an den 500-Jahr-Feiern der Universität Freiburg im Breisgau teil. Artin trat dank des Engagements von Hasse und Emanuel Sperner (1905–1980) zum Oktober 1958 ein neu eingeworbenes Ordinariat für Mathematik an der Universität Hamburg an. Seine publikationsreifen, sehr beliebten Vorlesungen und sein Ruf als exzellenter Lehrer sind durch zahlreiche überlieferte Mitschriften dokumentiert. Hel Braun (1914–1986), die seit 1952 als außerordentliche Professorin für Mathematik an der Universität Hamburg wirkte, wurde Artins enge persönliche und wissenschaftliche Vertraute. Artin genoss Weltruf sowohl für seine sensationellen Ergebnisse in der Algebra und Zahlentheorie als auch für seine Erfolge in der Lehre.

  • Auszeichnungen

    1922 Mitglied der Deutschen Mathematiker-Vereinigung
    1932 Ackermann-Teubner-Gedächtnispreis (mit Emmy Noether)
    1937 auswärtiges Mitglied der Mathematischen Gesellschaft, Hamburg
    1952 Ehrenmitglied der London Mathematical Society
    1957 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
    1958 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
    1958 Mitglied der National Academy of Sciences
    1960 Mitglied der Leopoldina
    1962 Ehrendoktor, Universität Clermont-Ferrand
    2005 Emil Artin Hörsaal, Hauptgebäude der Universität Hamburg
  • Quellen

    Nachlass:

    Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Zentralarchiv deutscher Mathematiker-Nachlässe, Cod. Ms. E. Artin. (weiterführende Informationen)

    Peter Ullrich, Der wissenschaftliche Nachlaß Emil Artins, in: Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg 19 (2000) S. 113–134.

    Weitere Archivmaterialien:

    Archiv der Universität Wien, Quaestur 415 und 432. (Besuch von Mathematik-Vorlesungen im WS 1918/19)

    Universitätsarchiv Leipzig, Phil. Fak. Prom. 4517. (Promotionsakte und handschriftliches Original der Dissertation)

    Staatsarchiv Hamburg, 361-6, I 110, Bd. 1, 2 u. 3; 361-6 IV 0024. (Personalakte, amtliche Schreiben)

    Privatbesitz, Briefe an Fritz (Friedrich) Sievers.

    Indiana University Archives Bloomington. (Personalakte, amtliche Schreiben)

    Princeton University Archives. (Personalakte, amtliche Schreiben)

    New York University Archives, The Richard Courant Papers. (Briefe)

  • Werke

    Bibliografie:

    Serge Lang/John T. Tate (Hg.), The Collected Papers of Emil Artin, 1965, Nachdr. 1982 u. 2013.

    Michael Rosen (Hg.), Exposition by Emil Artin. A Selection, 2007. (P)

    Monografien:

    Bartel Leendert van der Waerden, Moderne Algebra. Unter Benutzung von Vorlesungen von Emil Artin und Emmy Noether, 2 Bde., 1930/31, 71966, engl. 1950/53 u. 1964/66.

    Einführung in die Theorie der Gammafunktion, 1931.

    Vorträge über Klassenkörpertheorie. Göttingen 29.2.–2.3.1932, 1932.

    Galois Theory. Lectures Delivered at the University of Notre Dame, hg. u. ergänzt v. Arthur N. Milgram, 1942, 21946.

    Emil Artin/Cecil J. Nesbit/Robert M. Thrall, Rings with Minimum Condition, 1944, 81968.

    Selected Topics in Modern Algebra. A Summer Conference in Collegiate Mathematics Sponsored by the National Science Foundation, 1954.

    Geometric Algebra, 1957, Online-Ausgabe 2016, franz. 1962, 1967, 1996, ital. 1968, russ. 1969, span. 1992.

    Theory of Algebraic Numbers. Notes by Gerhard Würges from Lectures Held at the Mathematisches Institut, Göttingen, Germany in the Winter Semester 1956/57, 1959.

    The Gamma Function, 1964.

    Emil Artin/Hel Braun, Vorlesungen über algebraische Topologie, 1964, engl. 1969, franz. 1973.

    Emil Artin/John Tate, Class Field Theory, 1968, 21974, Nachdr. 1990, erg. Nachdr. 2009.

    Aufsätze:

    Quadratische Körper im Gebiete der höheren Kongruenzen, in: Mathematische Zeitschrift 19 (1924), S. 153–246. (Diss. phil.)

    Über eine neue Art von L-Reihen, in: Abhandlungen aus dem Mathematischen Seminar der Hamburgischen Universität 3 (1924), S. 89–108. (Habilitationsschrift)

    Theorie der Zöpfe, in: Abhandlungen aus dem Mathematischen Seminar der Hamburgischen Universität 4 (1925), S. 47–72.

    Emil Artin/Helmut Hasse, Über den zweiten Ergänzungssatz zum Reziprozitätsgesetz der ℓ-ten Potenzreste im Körper kζ, der ℓ-ten Einheitswurzeln und in Oberkörpern von kζ, in: Journal für die reine und angewandte Mathematik 154 (1925), S. 143–148.

    Emil Artin/Otto Schreier, Algebraische Konstruktion reeller Körper, in: Abhandlungen aus dem Mathematischen Seminar der Hamburgischen Universität 5 (1927), S. 85–99.

    Über die Zerlegung definiter Funktionen in Quadrate, in: ebd., S. 100–115.

    Emil Artin/Otto Schreier, Eine Kennzeichnung der reell abgeschlossenen Körper, in: ebd., S. 225–231.

    Beweis des allgemeinen Reziprozitätsgesetzes, in: ebd., S. 353–363.

    Emil Artin/Helmut Hasse, Die beiden Ergänzungssätze zum Reziprozitätsgesetz der ℓn-ten Einheitswurzeln, in: Abhandlungen aus dem Mathematischen Seminar der Hamburgischen Universität 6 (1928), S. 146–162.

    Emil Artin/George Whaples, The Theory of Simple Rings, in: American Journal of Mathematics 65 (1943), S. 87–107.

    Emil Artin/George Whaples, Axiomatic Characterization of Fields by the Product Formula for Valuations, in: Bulletin of the American Mathematical Society 51 (1945), S. 469–492.

    Theory of Braids, in: Annals of Mathematics 48 (1947), S. 101–126.

    Braids and Permutations, in: ebd., S. 643–649.

    [Besprechung von] N. Bourbaki: Éléments de mathématiques. Livre II: Algèbre. Chapitres 1–7, Paris 1943–1952, in: Bulletin of the American Mathematical Society 59, 1953, S. 474–479.

    Peter Ullrich (Hg.), Emil Artin. Quadratische Körper über Polynombereichen Galois’scher Felder und ihre Zetafunktionen, in: Abhandlungen aus dem Mathematischen Seminar der Universität Hamburg 70 (2000), S. 1–30.

    Briefwechsel:

    Günther Frei (Hg.), Die Briefe von E. Artin an H. Hasse (1923–1953), 1981. (Typoskript und 49 Briefe)

    Günther Frei/Peter Roquette/Franz Lemmermeyer (Hg.), Emil Artin und Helmut Hasse. Die Korrespondenz 1923–1934, 2008. (49 Briefe) (Onlineressource)

    Günther Frei/Peter Roquette/Franz Lemmermeyer (Hg.), Emil Artin and Helmut Hasse. The Correspondence 1923–1958, 2014. (73 Briefe)

    Karin Reich, Der Briefwechsel Emil Artin – Helmut Hasse (1937/38 und 1953 bis 1958), 2018. (24 Briefe)

    Typoskripte:

    Modern Higher Algebra. Galois Theory. Notes by Albert A. Blank, 1947, Courant Institute of Mathematical Science, New York University.

    Algebraic Numbers and Algebraic Functions. Notes by I. Adamson, 1950, Princeton University (New Jersey, USA).

    Emil Artin/John Tate, Class Field Theory. 1951/52, ca. 1952, Institute for Advanced Study, Princeton (New Jersey, USA).

    Elements of Algebraic Geometry. Notes by G. Bachman, 1955, Courant Institute of Mathematical Science, New York University.

    A Freshman Honors Course in Calculus and Analytic Geometry. Taught at Princeton University. Notes by G. B. Seligman, 1957, Mathematical Association of America, Charlottesville (Virginia, USA).

    Klassenkörpertheorie. Ausarbeitung mit dem Titel „Kohomologie endlicher Gruppen“ von Sigrid Boege, 1957, Universität Hamburg.

    Ausarbeitung von Topologie I von Gerhard Opfer, ca. 1959, Universität Hamburg.

    Ausarbeitung von Topologie I und II angefertigt von Jutta Cukrowicz, ca. 1959, Universität Hamburg.

    Ausarbeitung von Analytische Geometrie und Algebra I von W. Hansen und Heinrich Bencke, ca. 1960, Universität Hamburg.

    Ausarbeitung von Analytische Geometrie und Algebra II von Harro Kiendl und W. Hansen, ca. 1960, Universität Hamburg.

    Ausarbeitung von Algebra I von Harro Kiendl und W. Hansen, ca. 1961, Universität Hamburg.

    Ausarbeitung von Algebra II von G. Hoffmann und M. Butler, ca. 1961, Universität Hamburg.

    Ausarbeitung von Algebra I und II von Harro Kiendl, ca. 1961, Universität Hamburg.

    Ausarbeitung von Algebraische Geometrie I und II von Beatrice Müller-Hansen, ca. 1962, Universität Hamburg.

    Ausarbeitung von Algebraische Geometrie I und II von Jutta Kamsties, ca. 1962, Universität Hamburg.

  • Literatur

    Festschriften:

    Abhandlungen aus dem Mathematischen Seminar der Universität Hamburg 16, 1949.

    Abhandlungen aus dem Mathematischen Seminar der Universität Hamburg 22, 1958.

    Monografien und Sammelbände:

    Armin Thedy, Zur Reduktionstheorie positiv definiter hermitescher Formen über Divisionsalgebren, 1963.

    Franz Lemmermeyer, Die Konstruktion von Klassenkörpern, 1995.

    Benjamin H. Yandell, The Honors Class. Hilbert’s Problems and their Solvers, 2002.

    Karin Reich/ Alexander Kreuzer (Hg.), Emil Artin (1898–1962). Beiträge zu Leben, Werk und Persönlichkeit, 2007.

    Della Dumbaugh/Joachim Schwermer, Emil Artin and Beyond. Class Field Theory and L-Functions, 2015.

    Peter Roquette, The Riemannian Hypothesis in Characteristic p in Historical Perspective, 2018.

    Alexander Odefey, Emil Artin. Ein musischer Mathematiker, 2022.

    Aufsätze:

    Paul J. Campbell, The Origin of Zorn’s Lemma, in: Historia Mathematica 5 (1978), S. 77–89.

    Karel Mačak, Emil Artin in Liberec, in: Vĕdecká pojednáni 5 (1999), H. 1, S. 21–27.

    Peter Ullrich, Emil Artins unveröffentlichte Verallgemeinerung seiner Dissertation, in: Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg 19 (2000), S. 173–194.

    Karin Reich, Große Forschung, große Lehre. Emil Artin, in: Der Präsident der Universität Hamburg (Hg.), Zum Gedenken an Emil Artin (1898–1962). Reden aus Anlass der Benennung des Hörsaals M im Hauptgebäude der Universität Hamburg in Emil-Artin-Hörsaal am 26. April 2005, 2006, S. 17–41.

    Karin Reich, Das Goldene Zeitalter des Mathematischen Seminars in Hamburg (1919–1945), in: Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg 26 (2007), S. 125–146.

    Rainer Nicolaysen, Die Frage der Rückkehr. Zur Remigration Hamburger Hochschullehrer nach 1945, in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 94 (2008), S. 117–152.

    Alexander Odefey, „das regste mathematische Leben Deutschlands“. Mathematik an der Universität Hamburg von 1919 bis 1945, in: Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg 28 (2009), S. 81–106.

    Rainer Nicolaysen, Einleitung, in: ders. (Hg.), Das Hauptgebäude der Universität Hamburg als Gedächtnisort. Mit sieben Porträts in der NS-Zeit vertriebener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, 2011, S. 9–24. (Onlineressource)

    Karin Reich, Emil Artin – Mathematiker von Weltruf, in: ebd., S. 141–170. (P) (Onlineressource)

    Alexander Odefey, Emil Artins Islandreise im Sommer 1925, in: Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg 30 (2011), S. 127–180.

    Della Dumbaugh/Joachim Schwermer, The Collaboration of Emil Artin and George Whaples. Artin’s Mathematical Circle Extends to America, in: Archive for History of Exact Sciences 66 (2012), S. 465–484.

    Della Dumbaugh/Joachim Schwermer, Creating a Life. Emil Artin in America, in: Bulletin of the American Mathematical Society. New Series 50 (2013), S. 321–330.

    Peter Ullrich, Ein Quantenmechaniker in der höheren Algebra: Wolfgang Pauli, Emil Artin und die Darstellungstheorie halbeinfacher Systeme, in: Beiträge zum Mathematikunterricht 2018, Vorträge zur Mathematikdidaktik und zur Schnittstelle Mathematik/Mathematikdidaktik auf der gemeinsamen Jahrestagung GDM und DMV 2018, hg. v. Peter Bender/Fachgruppe Didaktik der Mathematik der Universität Paderborn, 2018, S. 1827–1830.

    Benedikt Löw/Deniz Sarikaya, Die ersten hundert Jahre Mathematik an der Hamburger Universität, in: Rainer Nicolaysen/Eckart Krause/Gunnar B. Zimmermann (Hg.), 100 Jahre Universität Hamburg. Bd. 4: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Medizin, 2023. (in Vorbereitung)

    Wolfgang A. F. Ruppert/Peter W. Michor, Kurzbiographie Emil Artin, in: David E. Rowe/Klaus Volkert (Hg.), Mathematik in Österreich und die NS-Zeit, 2023. (in Vorbereitung)

    Lexikonartikel:

    J. C. Poggendorffs biographisch-literarisches Handwörterbuch der exakten Naturwissenschaften, Bd. 6, 1936, S. 79 f., Bd. 7a, 1955, S. 59 u. Bd. 8, 1. T., 1996, S. 138 f.

    Bruno Schoeneberg, Art. „Artin, Emil”, in: Charles Coulston Gillispie (Hg.), Dictionary of Scientific Biography, Bd. 1, 1970, S. 306 f.

    Herbert Pieper, Art. „Artin, Emil“, in: Siegfried Gottwald/Hans-Joachim Ilgauds/Karl-Heinz Schlote (Hg.), Lexikon bedeutender Mathematiker, 1990, S. 29.

    John J. O’Connor/Edmund F. Robertson, Art. „Emil Artin“, in: MacTutor History of Mathematics Archive, 2000. (P) (Onlineressource)

    Peter Ullrich, Art. „Emil Artin“, in: Dieter Hoffmann/Hubert Laitko/Staffan Müller-Wille (Hg.), Lexikon der bedeutenden Naturwissenschaftler, Bd. 1, 2003, S.74 f.

    Rainer Nicolaysen, Art. „Artin, Emil“, in: Franklin Kopitzsch/Dirk Brietzke (Hg.), Hamburgische Biographie. Personenlexikon, Bd. 4, 2008, S. 24 f.

    Herbert Pieper, Art. „Artin, Emil“, in: Hans-Ludwig Wußing/Hans Dietrich/Walter Purkert/Dietrich Tutzke (Hg.), Fachlexikon abc. Forscher und Erfinder, 1992, S. 31. (P)

    Nachrufe:

    Hans Zassenhaus, Emil Artin, his Life and his Work, in: Notre Dame Journal of Formal Logic 5 (1964), S. 1–10.

    Bruno Schoeneberg, Emil Artin zum Gedächtnis, in: Mathematisch-physikalische Semesterberichte N. F. 10 (1964), S. 1–10. (P)

    Claude Chevalley, Emil Artin (1898–1962), in: Bulletin de la Société Mathématique de France 92 (1964), H. 1, S. 1–10.

    Henri Cartan, Emil Artin, in: Abhandlungen aus dem Mathematischen Seminar der Universität Hamburg 28 (1965), S. 1–5. (P)

    Richard Brauer, Emil Artin, in: Bulletin of the American Mathematical Society 73 (1967), S. 27–43. (P)

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Gemälde Emil Artin auf einem Stuhl sitzend mit einem Kreis im Hintergrund v. Heinrich Stegemann (1888–1945), 1928, im Zweiten Weltkrieg zerstört, Abbildung u. a. in: Der Kreis. Zeitschrift für künstlerische Kultur 5 (1928), S. 585.

    Lebendmaske v. Heinrich Stegemann (1888–1945), 1930, Emil-Artin-Hörsaal, Hauptgebäude der Universität Hamburg u. Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg.

    Gemälde (Aquarell) Emil Artin spielt Querflöte v. Heinrich Stegemann (1888–1945), 1934, Privatbesitz.

    Totenmaske v. Robert Schneller, 1962/63, Privatbesitz.

    Fotografien v. Natascha A. Brunswick (1909–2003), Abbildung in: Natascha A. Brunswick, Hamburg. Wie ich es sah. Photographien aus den zwanziger und dreißiger Jahren. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 2001.

    Fotografien, ca. 1920–1962, Oberwolfach Photo Collection. (Onlineressource)

  • Autor/in

    Karin Reich (Berlin)

  • Zitierweise

    Reich, Karin, „Artin, Emil“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.04.2023, URL: https://www.deutsche-biographie.de/119045125.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA