Lebensdaten
um 1445 – 1510
Geburtsort
Konstanz
Sterbeort
Paris
Beruf/Funktion
Drucker ; Erstdrucker in Frankreich
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13325366X | OGND | VIAF: 230686760
Namensvarianten
  • Gering, Ulrich
  • Gering, Udalricus
  • Gerung, Ulrich
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Gering, Ulrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13325366X.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    G. war vielleicht Student an der Sorbonne, als er mit Michael Friburger und Martin Crantz auf Veranlassung des Johannes Heynlin aus Stein und des Guillaume Fichet 1470 die erste Buchdruckerei in Paris und Frankreich einrichtete. Die drei brachten vor allem Schriften humanistischer Geistesrichtung heraus. Anfang 1478 löste sich diese älteste Pariser Druckergesellschaft auf. G., der sich hoher Gönner (auch König Ludwig XI.) erfreute und mit der Zeit ziemlich wohlhabend wurde, betrieb die Druckerei zeitweise allein weiter, seit 1480 kurze Zeit mit Guillaume Maynial, war längere Zeit als Buchhändler tätig und hatte als Druckgesellschafter zeitweise den Georg Wolf aus Baden und zuletzt den Berthold Remboldt aus Straßburg. Mit letzterem druckte er wissenschaftliche, klassisch-humanistische und liturgische Werke, besonders zahlreiche Livres-d'heures, die sich durch schönen Rotdruck und besonders viele, sehr feingeschnittene Initialen auszeichnen. Sie arbeiteten dabei auf eigene Rechnung, nicht für die großen Verleger.

  • Literatur

    ADB VIII;
    F. Geldner, M. Friburger, in: NDB V, außer d. dort angegebenen L: D. C. McMurtrie, The Fichet Letter, New York 1927;
    M. Audin, Le Romain à l'R bizarre … de Gering, Paris 1930 f.;
    F. Stock, Die ersten dt. Buchdrucker in Paris um 1500, 1940.

  • Autor/in

    Ferdinand Geldner
  • Zitierweise

    Geldner, Ferdinand, "Gering, Ulrich" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 291 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13325366X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Gering: Ulrich G., berühmter Buchdrucker, dem das Verdienst zukommt, seine Kunst in Paris eingeführt zu haben. Gering's Heimath ist Beromünster im Kanton Luzern. Vielleicht war er Gehülfe des dort als Drucker wirkenden Chorherrn Elias Helyae (vgl. Bd. VI S. 6). Ob er sich in Mainz ausgebildet, in Basel den Magistergrad erworben (möglich, daß er später in Paris honoris causa zu dieser Würde kam), ist noch nicht ermittelt Im J. 1469 wurde er von Wilhelm Fichet, Rector der Universität Paris und Johannes v. Stein (de Lapide), Prior der Sorbonne, mit zwei anderen Genossen, Martin Kranz und Michael Friburger, nach der französischen Hauptstadt berufen. Diese Männer eröffneten ihre Thätigkeit in der Sorbonne 1470 mit „Gasparini Pergamensis epistolarum opus“ und dem „Speculum vite humane Roderici Zamorensis“. Nach dem Weggang ihrer Gönner zogen sie in die „goldene Sonne“, rue St. Jacques; 1477 trennten sich die zwei Genossen von G. Aus dieser Periode stammt die „Biblia latina vulgata“, 1475. G. druckte 1478 allein, von 1479 an mit Maynyal und 1484 mit Remboldt. Seine frühesten Bücher sind in Antiqua ausgeführt, später wandte er sich zu den gothischen Typen. Die Sorbonne und das Collège|in Montaigu unterstützten ihn vielfach, dafür vermachte er fast sein ganzes Vermögen armen Studirenden dieser beiden Anstalten. Er starb am 23. August 1510 in Paris.

  • Autor/in

    Baechtold.
  • Zitierweise

    Baechtold, Jakob, "Gering, Ulrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 785-786 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13325366X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA