Lebensdaten
1900 – 1974
Geburtsort
Kupferdreh bei Essen
Sterbeort
Augsburg
Beruf/Funktion
Oberaufseherin des weiblichen SS-Gefolges
Konfession
evangelisch-lutherisch, vermutlich nach 1945 römisch-katholisch
Normdaten
GND: 12974705X | OGND | VIAF: 60170651
Namensvarianten
  • May, Johanna
  • Langefeld, Johanna
  • May, Johanna

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Langefeld, Johanna, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12974705X.html [27.04.2024].

CC0

  • Johanna Langefeld wirkte von März 1939 bis April 1943 als Oberaufseherin in Frauen-Konzentrationslagern. In Ravensbrück organisierte sie die Appelle, das Spitzelsystem, die Zwangsarbeit, die Bestrafungen und die Mordaktion „14f13“. Protegiert von Heinrich Himmler (1900–1945), Oswald Pohl (1892–1951) und Richard Glücks (1889–1945) führte sie 1942 das Frauen-KZ in Auschwitz selbstständig und unterstützte die Selektion und Ermordung von 3000 jüdischen Gefangenen.

    Lebensdaten

    Geboren am 5. März 1900 in Kupferdreh bei Essen
    Gestorben am 26. Januar 1974 in Augsburg
    Grabstätte Nordfriedhof in Augsburg
    Konfession evangelisch-lutherisch, vermutlich nach 1945 römisch-katholisch
    Johanna Langefeld, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück (InC)
    Johanna Langefeld, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück (InC)
  • Lebenslauf

    5. März 1900 - Kupferdreh bei Essen

    April 1906 - Oktober 1906 - Dümpten (heute Mülheim an der Ruhr

    Schulbesuch

    IV. evangelische Schule (Volksschule)

    Oktober 1906 - Styrum (heute Mülheim an der Ruhr)

    Übersiedlung

    September 1926 - München

    Übersiedlung

    März 1927 - Mülheim an der Ruhr

    Übersiedlung

    1927 - Köln

    Übersiedlung ohne Abmeldung

    1930 - Ende 1934

    erwerbslos

    Ende 1934 - Oktober 1935 - Neuß am Rhein

    Kursleiterin in Hausverwaltung

    Stadtverwaltung

    November 1935 - August 1937 - Brauweiler bei Köln

    Hausmutter; Hilfsaufseherin

    Provinzial-Arbeitsanstalt

    1.5.1937 - 1945

    rückwirkende Aufnahme als Parteimitglied nach Antrag vom 30.9.1937

    NSDAP

    1.3.1938 - Mai 1939 - Prettin an der Elbe

    Aufseherin; seit 1.3.1939 Oberaufseherin

    Frauen-KZ Lichtenburg

    Mai 1939 - März 1942 - Ravensbrück bei Fürstenberg an der Havel

    Oberaufseherin

    Frauen-KZ

    Herbst 1941 - März 1942 - Ravensbrück

    Beteiligung an den Vor- und Nachselektionen der Mordaktion „14f13“ sowie der Fertigstellung der Vernichtungstransporte nach Bernburg

    Frauen-KZ

    März 1942 - August 1942 - Auschwitz (heute Oświęcim, Polen)

    Oberaufseherin

    Frauen-Abteilung im KZ Auschwitz

    August 1942 - 14.10.1942 - Hohenlychen bei Fürstenberg an der Havel

    Patientin

    SS-Lazarett

    15.10.1942 - 20.4.1943 - Ravensbrück

    Oberaufseherin

    Frauen-KZ

    Mitte 1943 - 1945 - München

    Angestellte

    BMW

    20.12.1945 - Füssen

    Verhaftung

    Field Office Nr. 970 des US-amerikanischen Militärgeheimdienst CIC

    20.12.1945 - 4.9.1946 - Füssen; Garmisch; Dachau

    Untersuchungshaft

    Stadtgefängnis; US Civilian Internment Camps

    4.9.1946 - 23.12.1946 - Krakau

    Auslieferung an die Volksrepublik Polen; Untersuchungshaft

    Gefängnis

    24.12.1946 - Krakau

    Flucht aus dem Gefängnis

    24.12.1946 - 1957 - Polen

    in zwei Klöstern und bei einer Lehrerin untergetaucht

    1957 - 1961 - München

    Rückkehr; Unterkunft bei ihrer Schwester

    1961 - 1965 - Mayen (Rheinland-Pfalz); Landshut

    Mitarbeiterin

    Alkor Folien GmbH

    1965 - 1970 - Augsburg

    Mitarbeiterin; tätig an einem Stand im Kaufhaus „Merkur“ und in der Dezifix-Abteilung des Zentralkaufhauses

    Alkor Folien GmbH

    28.6.1974 - Frankfurt am Main

    Einstellung eines Vorermittlungsverfahrens

    Staatsanwaltschaft beim Landgericht

    26. Januar 1974 - Augsburg
  • Genealogie

    Vater Ernst May 1872–14.8.1919 Vorarbeiter als Fabrikschmied
    Großvater väterlicherseits Jakob May Landwirt
    Großmutter väterlicherseits Lisetta May, geb. Bürger Landwirtin
    Mutter Emilia May, geb. Brombacher 1874–26.5.1921 Hausfrau
    Bruder Max May Schlosser
    Bruder Wilhelm May 17.2.1897–1970 Schlosser
    Schwester Maria Hafner, geb. May. geb. 9.10.1904 gest. in Mühlheim an der Ruhr
    Heirat 3.5.1924 in Mülheim an der Ruhr-Styrum
    Ehemann Wilhelm Langefeld 23.7.1902–29.4.1926 Bürobeamter; früh an Lungenkrankheit verstorben
    Schwiegervater Friedrich Eduard Langefeld 11.3.1856–23.5.1940 Fabrikarbeiter
    Schwiegermutter Marie Katharina Langefeld, geb. Atzert
    Sohn Herbert May 2.8.1928–1975 Barmixer; Sohn des Untermieters Franz Klemba
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Langefeld, Johanna (1900 – 1974)

    • Vater

      Ernst May

      1872–14.8.1919

      Vorarbeiter als Fabrikschmied

      • Großvater väterlicherseits

        Jakob May

        Landwirt

      • Großmutter väterlicherseits

        Lisetta May

        Landwirtin

    • Mutter

      Emilia May

      1874–26.5.1921

      Hausfrau

    • Bruder

      Max May

      Schlosser

    • Bruder

      Wilhelm May

      17.2.1897–1970

      Schlosser

    • Schwester

      Maria Hafner

      geb. 9.10.1904

      gest. in Mühlheim an der Ruhr

    • Heirat

      in

      Mülheim an der Ruhr-Styrum

      • Ehemann

        Wilhelm Langefeld

        23.7.1902–29.4.1926

        Bürobeamter; früh an Lungenkrankheit verstorben

  • Biografie

    In Kupferdreh bei Essen geboren, besuchte Langefeld bis Juni 1911 die IV. evangelische Schule zu Dümpten (heute Mülheim an der Ruhr), heiratete, ohne einen Beruf erlernt zu haben, 1924 einen Bürobeamten und meldete sich 1930 erstmals erwerbslos. Ende 1934 erhielt sie eine Anstellung bei der Stadtverwaltung von Neuß am Rhein als Leiterin eines Kurses in Hausverwaltung, der darauf abzielte, erwerbslose Frauen weiterzubilden und sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Am 15. November 1935 trat Langefeld eine Stelle als Heimleiterin in der Arbeitsanstalt Brauweiler an, in der als „asozial“ stigmatisierte Frauen inhaftiert waren, und beantragte am 30. September 1937 ihre Aufnahme in die NSDAP, die auf den 1. Mai 1937 zurückdatiert wurde.

    Seit dem 1. März 1938 diente Langefeld als Aufseherin im weiblichen Gefolge der Waffen-SS im Frauen-Konzentrationslager (KZ) Lichtenburg in Prettin an der Elbe, in dem sie nach einem Jahr von Lagerkommandant Günther Tamaschke (1896–1959) zur Oberaufseherin befördert wurde. Geprägt von Tamaschke, der weibliche Gefangene physisch und psychisch misshandeln ließ, wechselte Langefeld Mitte Mai 1939 in das Frauen-KZ Ravensbrück, wo sie bis Mitte März 1942 erneut Oberaufseherin war. Hier organisierte sie mit Lagerkommandant Max Koegel (1895–1946) ein Spitzelsystem, veranlasste die Folter von Gefangenen bei Strafverhören und verhing Kollektivstrafen. Zwischen dem 22. November und Mitte März 1942 organisierte sie im Auftrag Koegels die Vor- und Nachselektionen sowie seit Februar 1942 den Abtransport der Selektierten aus dem Frauen-KZ Ravensbrück in die Tötungsanstalt Bernburg an der Saale im Rahmen der Aktion „14f13“, die in Ravensbrück noch bis zum 22. April 1942 andauerte. Bis dahin wurden insgesamt 1701 weibliche Gefangene aus Ravensbrück in Bernburg ermordet.

    Im März 1942 wurde Langefeld durch den Chef des SS-Wirtschafts-Verwaltunghauptamts (WVHA), Oswald Pohl (1892–1951), beauftragt, eine neue Frauen-Abteilung im KZ Auschwitz aufzubauen, wofür sie acht Aufseherinnen und 1000 deutsche Funktionshäftlinge aus Ravensbrück auswählte. Obgleich der Chef der Amtsgruppe D des WVHA, Richard Glücks (1889–1945), ihr versichert hatte, „in fraulichen Belangen allein“ entscheiden zu dürfen, unterstellte sie der Lagerkommandant von Auschwitz, Rudolf Höß (1901–1947), dem Schutzhaftlagerführer des Männer-KZ, Hans Aumeier (1906–1948). Bei einem Treffen mit Heinrich Himmler (1900–1945) vom 18. Juli 1942 erreichte Langefeld, dass dies revidiert wurde. Während ihrer Dienstzeit als Oberaufseherin der Frauen-Abteilung im KZ Auschwitz organisierte sie den Transport von ca. 3000 jüdischen Gefangenen v. a. tschechischer und polnischer Herkunft, die zuvor von Höß und dem Standortarzt Franz von Bodman (1908–1945) selektiert worden waren, zur Ermordung in den Gaskammern.

    Mitte August 1942 aufgrund einer Knieverletzung in das SS-Lazarett Hohenlychen eingewiesen, erwirkte Langefeld im September 1942 bei Pohl ihre Rückversetzung in das Frauen-KZ Ravensbrück, nachdem sie in Auschwitz immer wieder mit Höß und Auermeier in Konflikt geraten war. Einen Monat später erreichte sie bei Glücks, dass die Schutzhaftlagerführer in den Konzentrationslagern Auschwitz, Ravensbrück und Majdanek keinen Zutritt mehr in den Frauen-Barackenlagern mehr haben sollten. Langefeld sammelte in der Folgezeit Belastungsmaterial wegen „Korruptions- und Diebstahlsangelegenheiten der gesamten SS-Obrigkeit“, so die damalige Häftlingschefsekretärin Margarete Buber-Neumann (1901–1989) in ihren Memoiren (1989). Der Leiter des Ermittlungsreferats in Auschwitz, Wilhelm Boger (1906–1977) übernahm seinerseits Ermittlungen gegen Langefeld, die im Frühjahr 1943 zu ihrer Verhaftung führten. Am 20. April 1943 erklärte Höß Langefelds Dienstausweis in Auschwitz für ungültig; zu einem Verfahren vor einem SS-Gericht kam es nicht.

    Mitte 1943 übersiedelte Langefeld zu ihrer Schwester nach München und arbeitete in der Folgezeit bei BMW. Im Dezember 1945 von US-amerikanischen Truppen in Füssen verhaftet und im September 1946 an Polen ausgeliefert, wurde sie in einem Krakauer Gefängnis inhaftiert, aus dem ihr am 24. Dezember 1946 dank der Unterstützung durch polnische KZ-Überlebende die Flucht gelang. Anschließend tauchte Langefeld in zwei Klöstern u. a. in Krakau sowie bei einer Lehrerin in Polen unter, ehe sie 1957 erneut nach München zog. Im selben Jahr beriet sie der Rechtsanwalt Otto Gritschneder (1914–2005) bei der Beantragung einer Entschädigung für Spätheimkehrer. Seit 1961 in Mayen (Rheinland-Pfalz), dann in Landshut für die Alkor Folien GmbH tätig, übersiedelte Langefeld 1965 nach Augsburg und erhielt seit 1970 rückwirkend eine Witwenrente.

  • Auszeichnungen

  • Quellen

    Nachlass:

    nicht bekannt.

    Weitere Archivmaterialien:

    Bundesarchiv, Berlin-Lichterfelde, NSDAP-Gaukartei (u. a. Antrag Langefelds auf Aufnahme bei der NSDAP, Lövenich, 30.9.1937); NS 4/Lu/6 (SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt, Amtsgruppenchef D-Konzentrationslager, Richard Glücks an die Kommandanten des KL Ravensbrück, Auschwitz und Lublin, Betreff: Schutzhaftlagerdienst in den Frauenkonzentrationslagern, 24.10.1942).

    Bundesarchiv, Außenstelle Ludwigsburg, AR-Z 77/72, Bd. 3, Bl. 385–392 (Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Frankfurt am Main, Vernehmung v. Armanda Larsch, Essen, 11.12.1973), Bl. 470–476 (Vernehmung v. Eleonore Lewandowski, geb. Hofmann, Detmold, 31.1.1974), Bl. 533 f. (Vernehmung v. Helene Schwesig, geb. Stommel, Duisburg, 30.1.1974); ebd., Bd. 4, Bl. 570–574 (Vernehmung v. Margarethe Faust, geb. Thüring, verw. Buber-Neumann, Frankfurt am Main, 29.4.1973), Bl. 578–588 (Vernehmung v. Sophie Luise Mauer, geb. Risch, Frankfurt am Main, 2.5.1974), Bl. 713–719 (Einstellungsverfügung im Vorermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Mordes im Frauen-KZ Ravensbrück gegen Langefeld, Frankfurt am Main, 28.6.1974); AR-Z 78/72, Bd. 2, Bl. 201–205 (Vernehmung v. Jane Bernigau, Husum, 2.12.1968).

    Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten (MGR/StBG), Sammlung Erika Buchmann, Bd. 26, Bericht 446 (Marianne Korn, Erlebnisse der „Opfer des Faschismus“, Niederschlema, 26.12.1945); Bd. 28, Bericht 500 (Ilse Dolanská, Bericht geschrieben für den Hamburger Prozess, Prag, 1946); Bd. 34, Bericht 647, S. 15–30 (Bertha Teege, Hinter Gitter und Stacheldraht, Berlin-Mahlsdorf, 14.2.1946); Bd. 40, Bericht 944 (Bertha Teege: Anzeige, Berlin-Mahlendorf, 2.10.1947).

    Staatsanwaltschaft, Frankfurt am Main, 4 Ks 2/63, Hauptakten, Bd. 5, Bl. 824. (Aufzeichnung v. Wilhelm Boger, 5.7.1945, publiziert in: Der Auschwitz-Prozeß. Tonbandmitschnitte, Protokolle, Dokumente, DVD-ROM, hg. v. Fritz Bauer Institut/Staatliches Museum Auschwitz, 2004, S. 26 020)

    Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main, Deutsches Exilarchiv 1933–1945, Nachlass Margarete Buber-Neumann, EB 89/193. (darin u. a. Brief v. Otto Gritschneder an Margarete Buber-Neumann, 16.10.1957)

    Haus der Stadtgeschichte, Stadtarchiv Mühlheim an der Ruhr, 276/1924 (Heiratsurkunde v. Wilhelm Langefeld u. Johanna May); 452/1904 D (Geburtsurkunde Maria May); 1172/1902 Sty (Geburtsurkunde Wilhelm Langefeld); Meldekarten v. Johanna Langefeld, Maria May u. Wilhelm May.

    Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Duisburg, 931/1919. (Sterbeurkunden Ernst May, Onlineressource); 458/1921 (Sterbeurkunde Emilie May geb. Brombacher, Onlineressource)

    The National Archives, Kew (London), War Office, 309/1153, Bl. 37–41 (Deposition on Oath of Johanna Sturm, Wien, 30.10.1947), Bl. 45 (Deposition on Oath of Dr. Doris Maase, Düsseldorf, 4.9.1947), Bl. 74–76 (Deposition of Ida Hirschkron, Wien, 3.11.1947), Bl. 80 (Deposition of Bertha Teege, Berlin, 3.9.1947).

    The National Archives, Kew (London), War Office, 235/528, Bl. 12–28 (Kreuzverhör v. Johanna Sturm, Hamburg, 5.7.1948), Bl. 82–88 (Kreuzverhör v. Helene Schwesig, Hamburg, 8.7.1948), Bl. 88–97 (Kreuzverhör v. Eugenie von Skene, Hamburg, 8.7.1948), Bl. 105–115 (Kreuzverhör v. Maria Katharina Wiedmaier, Hamburg, 9.7.1948), Bl. 123–134 (Kreuzverhör v. Emma Zimmer, Hamburg, 12./13.7.1948); 309/1153, Bl. 37–41 (Deposition on Oath of Johanna Sturm, Wien, 30.10.1947), Bl. 45 (Deposition on Oath of Dr. Doris Maase, Düsseldorf, 4.9.1947), Bl. 74–76 (Deposition of Ida Hirschkron, Wien, 3.11.1947), Bl. 80 (Deposition of Bertha Teege, Berlin, 3.9.1947).

    National Archives and Records Administration of the United States of America in College Park/Maryland (NARA), Record Group 549, Cases Not Tried, 000-50-11, Ravensbrück, Box 523, Folder #4 (Eidesstattliche Erklärung Langefelds v. 26.12.1945); ebd., Box 522, Folder #3 (Brief Langefelds an den CIC Füssen, C. Wellner, v. 31.12.1945).

    Quelleneditionen:

    Martin Broszat (Hg.), Rudolf Höß, Kommandant von Auschwitz. Autobiographische Aufzeichnungen, 1958, 161998, S. 177 f.

    Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941/42, im Auftr. der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, bearb., komm. u. eingel. v. Peter Witte, 1999, S. 493.

    Norbert Frei/Thomas Grotum/Jan Parcer/Sybille Steinbacher/Bernd C. Wagner (Hg.), Standort- und Kommandanturbefehle des Konzentrationslagers Auschwitz 1940–1945, 2000, S. 254. (SS-Obersturmbannführer und Kommandant Rudolf Höß, Kommandanturbefehl Nr. 8/43, Auschwitz, 20.4.1943)

    Zeitzeugenberichte:

    Margarete Buber-Neumann, Fånge hos Hitler och Stalin. Übersetzung aus dem Deutschen von Axel Werkström, 1948, dt. u. d. T. Als Gefangene bei Stalin und Hitler. Eine Welt im Dunkel, 1958, Neuausg. 2002,S. 225, 247 f., 261, 282, 285, 309, 311–325, 332 u. 340.

    Luise Mauer, Bericht, in: Hannah Elling (Hg.), Frauen im deutschen Widerstand 1933–45, 21979, S. 120–133.

    Hanna Sturm, Die Lebensgeschichte einer Arbeiterin. Vom Burgenland nach Ravensbrück, 1982, S. 294 f.

    Urszula Wińska (Hg.), Zwycieżyły wartości. Wspomnienia z Ravensbrück, 1985 (unveröffentl. Arbeitsübersetzung u. d. T. Die Werte siegten. Erinnerungen an Ravensbrück, in: MGR/StBG, Bibliothek, S. 41, 57, 64 f., 68 f., 101, 254, 266, 295–297, 374, 438, 445, 448 f. u. 456.

    Margarete Buber-Neumann, Die erloschene Flamme, Schicksale meiner Zeit, 1989, S. 30–42.

    Johannes Schwartz, Interview mit der Schwiegertochter und dem Enkelsohn v. Johanna Langefeld, Augsburg, 10.11.2004. (zwei Musikkassetten im Besitz d. Verf., Transkript der 1. Musikkassette v. A. Domingos, 47 S., 14.12.2006, in: MGR/StBG. Transkript der 2. Musikkassette des Verf. (unvollständig), 12 S., 8.12.2015, im Besitz d. Verf.)

  • Literatur

    Monografien:

    Wanda Kiedrzyńska, Ravensbrück kobiecy óboz koncentracyjny, 1961, S. 15, 27, 35, 40 f., 174, 178, 182 u. 200 f. (unveröffentl. Arbeitsübersetzung u. d. T. Ravensbrück Frauenkonzentrationslager, in: Bibliothek der MGR/StBG)

    Monika Müller, Die Oberaufseherinnen des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück. Funktionsanalyse und biografische Studien, unveröff. Magisterarbeit, Universität Freiburg im Breisgau, 2001, hier S. 38–53, einsehbar in: MGR/StBG, Bibliothek.

    Johannes Schwartz, Die SS-Aufseherinnen von Ravensbrück. Individuelle Handlungsspielräume und ideologische Vorstellungen, unveröff. Magisterarbeit, Humboldt-Universität zu Berlin, 2002, hier S. 39–61, einsehbar in: MGR/StBG, Bibliothek.

    Linde Apel, Jüdische Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück 1939‒1945, 2003, S. 145, 187 u. 250.

    Bernhard Strebel, Das KZ Ravensbrück, Geschichte eines Lagerkomplexes, 2003.

    Elissa Mailänder Koslov, Gewalt im Dienstalltag, Die SS-Aufseherinnen des Konzentrations- und Vernichtungslagers Majdanek 1942–1944, 2009, hier S. 276–278.

    Stefan Hördler, Ordnung und Inferno. Das KZ-System im letzten Kriegsjahr, 2015, S. 104 f.

    Johannes Schwartz, „Weibliche Angelegenheiten“. Handlungsräume von KZ-Aufseherinnen in Ravensbrück und Neubrandenburg, 2018.

    Henning Fischer, Überlebende als Akteurinnen. Die Frauen der Lagergemeinschaften Ravensbrück. Biografische Erfahrung und politisches Handeln 1945 bis 1989, 2018, S. 100 f. u. 196. (Onlineressource)

    Marta Grzywacz, Nasza pani z Ravensbrück. Historia Johanny Langefeld, hg. v Katarzyna Damek, 2020.

    Aufsätze und Artikel:

    Irmtraud Heike, Johanna Langefeld. Die Biographie einer KZ-Oberaufseherin, in: WerkstattGeschichte 12 (1995), S. 7–19. (Onlineressource)

    Annette Neumann, Funktionshäftlinge im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück in: Werner Röhr/Brigitte Berlekamp (Hg.), Tod oder Überleben? Neue Forschungen zur Geschichte des Konzentrationslagers Ravensbrück, 2001, S. 25–87, hier: S. 43, 49 u. 77.

    Johannes Schwartz, Die Selektion und Zusammenstellung der Vernichtungstransporte nach Bernburg im Februar und März 1942 im Frauen-KZ Ravensbrück, in: Ravensbrückblätter Nr. 115, Juni 2003, S. 9 u. 12 f.

    Johannes Schwartz, Das Selbstverständnis Johanna Langefelds als SS-Oberaufseherin, in: Ulrich Fritz/Silvija Kavcic/Nicole Warmbold (Hg.), Tatort KZ, Neue Beiträge zur Geschichte der Konzentrationslager, 2003, S. 71–95.

    Johannes Schwartz, Geschlechtsspezifischer Eigensinn von NS-Täterinnen am Beispiel der KZ-Oberaufseherin Johanna Langefeld, in: Viola Schubert-Lehnhardt (Hg.), Frauen als Täterinnen im Nationalsozialismus, Protokollband der Fachtagung vom 17.–18. September 2004 in Bernburg, 2005, S. 56–82.

    Johannes Schwartz, Handlungsoptionen von KZ-Aufseherinnen. Drei alltags- und geschlechtergeschichtliche Fallstudien, in: Helgard Kramer (Hg.), NS-Täter aus interdisziplinärer Perspektive, 2006, S. 349–374, hier S. 351–358.

    Lavern Wolfram, KZ-Aufseherinnen – Parteigängerinnen der NSDAP?, in: Simone Erpel (Hg.), Im Gefolge der SS. Aufseherinnen des Frauen-KZ Ravensbrück. Begleitband zur Ausstellung, Redaktion: Jeanette Toussaint/Johannes Schwartz/Lavern Wolfram, 2007, S. 39‒47, hier S. 47.

    Christine Herkommer, Women under National Socialism. Women’s Scope for Action and the Issue of Gender, in: Olaf Jensen/Claus-Christian W. Szejnmann (Hg.), Ordinary People as Mass Murderers. Perpetrators in Comparative Perspectives, 2008, S. 99‒119, hier S. 113.

    Elissa Mailänder Koslov, Gewalt im Dienstalltag, Die SS-Aufseherinnen des Konzentrations- und Vernichtungslagers Majdanek 1942–1944, 2009, hier S. 276–278.

    Johannes Schwartz, Les marges de manœuvre de trois gardiennes SS dans le camp de concentration pour femmes de Ravensbrück, in: Pierre Truche (Hg.), Juger les crimes contre l'humanité, 20 ans après le procès Barbie, 2009, S. 167–182, hier S. 169–171.

    Stefen Hördler, SS-Kaderschmiede Lichtenburg. Zur Bedeutung des KZ Lichtenburg in der Vorkriegszeit, in: Stefan Hördler/Sigrid Jacobeit (Hg.), Lichtenburg. Ein deutsches Konzentrationslager, 2009, S. 75–129, hier S. 120.

    Johannes Schwartz, La dynamique sociale de la sélection. L’action „14f13“ au camp de concentration de Ravensbrück, in: De l'Aktion T4 à l'Aktion 14f13, dossier préparé par Georges Bensoussan et Jean-Marie Winkler, in: La Revue d’Histoire de la Shoah (RHS), Nr. 199 (Oktober 2013), S. 271–292, hier S. 274, 277 f., 280 f., 283–288 u. 291.

    Dokumentarfilme:

    „Als Gefangene bei Stalin und Hitler“, 1968, Regie: Paul May (1909–1976), Buch: G. J. Siebenhufen/Margarete Buber-Neumann.

    „Die Aufseherin. Der Fall Johanna Langefeld“, 2019, Buch/Regie: Gerburg Rohde-Dahl (geb. 1938) u. Wladek Jurkow (geb. 1961), Produktion: Arkadia-Film, Warschau. (weiterführende Informationen)

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    (Gruppen-)Fotografien (u. a. mit Sohn Herbert May) v. Sophie Gode (1907–1994), 1940/1941, in: Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Fotoalbum der SS-Aufseherin Sophie Gode.

  • Autor/in

    Johannes Schwartz (Hannover)

  • Zitierweise

    Schwartz, Johannes, „Langefeld, Johanna“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.10.2023, URL: https://www.deutsche-biographie.de/12974705X.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA