Lebensdaten
1887 – 1943
Geburtsort
Aachen
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Schriftsteller
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118567438 | OGND | VIAF: 24634833
Namensvarianten
  • Kuckhoff, Adam
  • Kann, Wilhelm
  • Cuckhoff, Adam
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Zitierweise

Kuckhoff, Adam, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118567438.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Bernhard (1858–1929), Nadelfabr.;
    M Wilhelmine Kann (1863–1953);
    1) 1913 ( 1923) Marie Viehmeyer (1890–1959), 2) Gertrud Viehmeyer (1894–1954), Schauspielerin u. Kunstgewerblerin, 3) Greta Lorke (1902–81), Dipl.-Volkswirt, 1948/49 in d. Wirtsch.komm. f. d. Sowjet. Besatzungszone, dann Mitgl. d. Volksrats u. d. DDR-Volkskammer sowie Hauptabt.leiterin im Außenmin., 1950-58 Präs. d. Dt. Notenbank (s. L);
    1 S aus 1) Armin-Gerd (* 1915), Theaterwissenschaftler, 1 S aus 3) Ule (* 1938), Regisseur.

  • Biographie

    K. studierte an verschiedenen Universitäten Jura, Philosophie, Geschichte und Germanistik und wurde 1912 in Halle mit der Dissertation „Schillers Theorie des Tragischen bis zum Jahre 1784“ zum Dr. phil. promoviert. Etwa seit 1909 entstanden erste eigene Dichtungen, vor allem Lyrik, und Übersetzungen von Hugo, Verlaine, Baudelaire und anderen. Unter dem Eindruck des 1. Weltkriegs schrieb er 1915 sein erstes größeres Drama „Der Deutsche von Bayencourt“ (Uraufführung 1918 am Frankfurter Neuen Theater), dessen Thema er später als Roman (1937) noch einmal episch gestaltete. Seit 1917 war er Dramaturg am Frankfurter Neuen Theater, 1920-23 Intendant des Wandertheaters „Frankfurter Künstlertheater für Rhein und Main“, 1927-29 Lektor und Schriftleiter der Zeitschrift „Die Tat“ im Diederichs-Verlag. Seine Mitarbeit gab dem bisher konservativen Blatt eine kritische Richtung, in seinen „Glossen zur Zeit“ polemisierte K. gegen die Weimarer Republik und gegen sinnlose staatliche Reglementierung. 1930 ging er als Dramaturg an das Staatliche Schauspielhaus nach Berlin, seit 1932 arbeitete er als freier Schriftsteller, Lektor und Filmdramaturg.

    Neben dramatischen Werken, die er zum Teil mit Ko-Autoren schrieb, entstand zwischen 1922 und 1938 eine Anzahl von Erzählungen, die zumeist erst postum veröffentlicht wurden: „Der Deserteur“, „Streuengelchen“ (die Beschreibung eines Aachener Volksfestes), „Regel“ (die Parodierung des Verwaltens und Regierens in einem Beamtenhirn), „Scherry“ (1930, am Beispiel des Clowns Grock wird das fragwürdige Recht der begabten Persönlichkeit auf Entfaltung zu Lasten anderer behandelt). Daneben veröffentlichte K. zahlreiche Aufsätze zur Literatur, zum Theater und vor allem zur Theorie und Dramaturgie des Films, deren Konzept wie sein literarisches Werk ein Torso blieb. Groß ist die Zahl der Entwürfe (Struensee-, Lessing-Biographie). Seit 1923 hatte er an der literarischen Gestaltung eines „Eulenspiegel“-Dramas gearbeitet, eine erste Fassung schrieb er 1923 mit seiner ersten Frau (Uraufführung 1925 in Köln), 1941 erschien eine endgültige (sechste) Fassung, die Uraufführung sollte im Okt. 1942 stattfinden.

    1933 hatte sich K. als aktiver Widerstandskämpfer der Gruppe um Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack (Rote Kapelle) angeschlossen. Er war Verfasser von Flugblättern (erhalten blieb der „Offene Brief an einen Polizeihauptmann“) und Mitarbeiter der Widerstandszeitschrift „Die innere Front“. Am 12.9.1942 wurde K. verhaftet und ein Jahr später hingerichtet.

  • Werke

    Weitere W A. K. z. Gedenken, Novellen-Gedichte - Briefe, hrsg. v. Greta Kuckhoff, 1946;
    Eine Auswahl v. Erzz., Gedichten, Briefen, Glossen u. Aufsätzen, hrsg. v. G. Wiemers, 1970;
    Strogany u. d. Vermißten, 1941 (Roman, mit E. Tietjens). - Hrsg.: Georg Büchner, Werke, 1927.

  • Literatur

    P. A. Steinhoff, in: Aufbau 2, 1946, S. 1268 ff.;
    A. Grimme, Widerstand vom Geist her, Ein Wort d. Erinnerung an A. K. bei d. Gedächtnisfeier d. Stadt Aachen zu s. 60. Geb.tag, in: Sammlung 2, 1947, S. 537-45;
    S. Hermlin, Der Nachlaß A. K.s, in: ders. u. H. Mayer, Ansichten, 1947, S. 121-25;
    Greta Kuckhoff (Ehefrau), Vom Rosenkranz z. Roten Kapelle, Ein Lebensber., 1972.

  • Autor/in

    Gertraude Wilhelm
  • Zitierweise

    Wilhelm, Gertraude, "Kuckhoff, Adam" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 163-164 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118567438.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA