Lebensdaten
1884 – 1962
Geburtsort
Auscha (Böhmen)
Sterbeort
Freiburg (Breisgau)
Beruf/Funktion
Hüttenmann
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136564941 | OGND | VIAF: 80887822
Namensvarianten
  • Kuchinka, Karl
  • Cuchinka, Carl

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Zitierweise

Kuchinka, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136564941.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Anton Ottokar (1855–1926), Steueramtsadjunkt in A., S d. Johann u. d. Ludmila Künzl;
    M Anna|Karolina (1856–1926), T d. Webers Ignaz Kaspar in Hohenbruck u. d. Juliane Schuster;
    1) Mähr.-Ostrau-Witkowitz 1909 Maria Anna (1882–1920), T d. Cyril Šrubař u. d. Anastasia Lukasiewicz, 2) ebd. 1926 Margarete Maria Kath. (1896–1974), T d. Wenzel Nowotny, Assistent b. d. Landeshauptkasse in Wien, u. d. Maria Kath. Gamisch;
    2 S, 2 T aus 1), 2 S aus 2).

  • Biographie

    K. erhielt 1899-1903 eine technische Ausbildung in der Fachrichtung Maschinenbau an der Höheren Staatsgewerbeschule in Reichenberg. 1904 trat er seine erste Stelle bei der Firma Spiegel in Warnsdorf in Böhmen an. Im Mai 1905 wechselte er zu der Witkowitzer Bergbau- und Eisenhütten-Gewerkschaft in Mährisch-Ostrau, dem damals größten Hüttenwerk östlich der Elbe, wo er fast 40 Jahre lang bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand verblieb. K. begann als Konstrukteur, wurde nach einem Jahr Assistent in der Gußstahlfabrik und später Leiter des Panzerplattenwerkes. In diesem Betrieb wurden vornehmlich Panzerungen für die Österr.-Ungar. Kriegsmarine bis zu den größten Abmessungen in Sonderwalzwerken hergestellt, deren Entwicklung und betriebliche Beherrschung besondere Kenntnisse erforderten. Die Umstellung der Erzeugung des Werkes, besonders die Erweiterung der Hammer- und Pressenabteilungen um eine 7 200 t-Schmiedepresse, brachten seit 1919 neue Aufgaben. Als Leiter des technischen Büros widmete sich K. der ständig an Bedeutung gewinnenden Betriebswirtschaft. 1935 kam er in die Generaldirektion des Eisenwerkes und übernahm dort die neu geschaffene Abteilung für Erzeugungsfragen, in der die Betriebswirtschaft des gesamten Unternehmens nach der fachlich-technischen Seile hin zusammengefaßt wurde. Am 15.3.1935 übernahm er die kommissarische Leitung der Witkowitzer Bergbau- und Eisenhütten-Gewerkschaft und wurde später Generaldirektor. Unter seiner Leitung erreichte das Unternehmen seine bis dahin größte Ausweitung mit rund 50 000 Beschäftigten. Es wurden auch großzügige Neuanlagen geplant und teilweise verwirklicht. Das Eisenwerk Witkowitz ist heute Bestandteil der verstaatlichten tschechoslowak. Gesellschaft „Vitkovické Železárny Klementa Gottwalda“. Im Aug. 1944 trat K. von der Leitung des Unternehmens zurück und schied aus dem Werksdienst aus, weil er nicht damit einverstanden war, das Werk in den „Reichswerken Hermann Göring“ aufgehen zu lassen. K.s Tätigkeit war geprägt durch Aufgeschlossenheit für Neuerungen technischer und wirtschaftlicher Art, sowie gerechtes und verständnisvolles Verhalten den Werksangehörigen gegenüber. Die Belegschaft setzte sich, bedingt durch die geographische Lage, aus mehreren Nationalitäten zusammen, so daß neben den Härten des Krieges und der Besetzung zusätzliche Probleme zu bewältigen waren. Trotz seines korrekten Verhaltens blieb K. nach Kriegsende eine 10jährige Haft nicht erspart, von deren Folgen er sich auch nach seiner Entlassung und Aussiedlung gesundheitlich nicht mehr völlig erholen konnte. – Ehrenkreuz d. Dt. Roten Kreuzes.

  • Literatur

    Stahl u. Eisen, 82, 1962, S. 1904.

  • Autor/in

    Hans Kuchinka
  • Zitierweise

    Kuchinka, Hans, "Kuchinka, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 162-163 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136564941.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA