Lebensdaten
1771 – 1825
Geburtsort
Remscheid
Sterbeort
Remscheid
Beruf/Funktion
Kaufmann ; Reeder
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137256035 | OGND | VIAF: 81472328
Namensvarianten
  • Diederichs, Johann Gottlieb

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Zitierweise

Diederichs, Johann Gottlieb, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137256035.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Arnold (1746–1815), Kaufmann, S des Peter Joh. (1712–96), Kaufmann, stammt aus Nüdelshalbach b. Lüttringhausen, gründete 1744 das Exporthaus D. in Remscheid, u. der Maria Kath. v. den Steinen;
    M Anna Kath. (1742–96), T des Joh. Hilger (1720–88), Kaufmann u. Kirchenmeister in Remscheid, u. der Maria Gertrud Hütz ( 1788); Tante väterlicherseits Helene Franziska ( Exportkaufmann Joh. Gottlieb Böker in Remscheid, s. NDB II, S. 398*);
    B Joh. Peter (1769–1836), Kaufmann, eigentlicher Leiter der Fa.;
    Remscheid 1794 Maria Theresia (1770–1805), T des Peter Busch (1728–89), Kaufm., u. der Maria Kath. Moll (1731–1801);
    5 S, 1 T, u. a. Arnold (* 1795), Hammerwerksbesitzer u. Kaufm., 1. Bgm. v. Remscheid.

  • Biographie

    Die Familie betrieb mit dem Handelshaus in der Schüttendelle als erstes Remscheider Unternehmen selbständigen Handel mit Bergischen Kleineisen- und Stahlwaren nach den englischen Kolonien in Nordamerika. Das Exportgeschäft nahm einen großen Aufschwung während und nach dem Unabhängigkeitskrieg der Vereinigten Staaten. 1790 besaß die Firma 15 eigene Schiffe. 1804 unterhielt sie Niederlassungen in New York und Charleston und Lager in Philadelphia und Baltimore.

    1807 vertrat D. die Belange der Remscheider Kaufherrnschaft in Zollverhandlungen mit der französischen Bezirksregierung in Düsseldorf. 1808 wurde er zum Maire (Bürgermeister) des zur Munizipalität erhobenen Kirchspiels Remscheid ernannt, dessen Industrie durch Kontinentalsperre und hohe französische Zölle darniederlag. Von ihm stammt das 1810 entworfene „Mémoire“, eine statistische Darstellung der Fabriken und Manufakturen des Großherzogtums Berg. D. stellt darin die - damals tatsächlich vorhandene - Einmaligkeit der Kleineisen- und Stahlindustrie des Bergischen Landes heraus und entwickelte daraus den Plan eines „gemeinsamen Marktes“ des Großherzogtums mit Frankreich. Trotz befürwortender Aufnahme des „Mémoire“ durch die Düsseldorfer Regierung Murats kam der Plan wegen der Vordringlichkeit militärischer Absichten Napoleons nicht zur Durchführung. Während seiner Amtstätigkeit als Bürgermeister (bis 1811) verlor D. fast sein ganzes Vermögen. Zwischen 1804 und 1813 wurden sämtliche 15 Schiffe der Firma J. P. D. & Söhne aufgebracht und beschlagnahmt. Der Verlust belief sich auf 291.750 preußische Taler. 1811 mußte das Amerika-Geschäft aufgegeben werden. Nach einem vergeblichen Versuch, die verlorenen Gelder wiederzuerlangen, ging die Firma 1818 in Konkurs. Der Sohn Arnold D. führte den beträchtlich verringerten Geschäftsbetrieb bis etwa 1840 fort.

  • Literatur

    Ch. Schmidt, Die Industrie d. Ghzgt. Berg, Ber. d. M. le Coutre-Beugnot, Voyages de M. le Coutre-Beugnot, Commissaire Impérial dans le Grand Duché de Berg aux Fabriques d'Elberfeld, Barmen, Solingen, Remscheid, Paris 1810;
    W. Engels, Ma. Verkehrswege u. neuzeitl. Straßenbau im Remscheider Gebiet u. seiner weiteren Umgebung, 1939;
    ders., Der erste Remscheider Bgm. J. G. D. als Schulfreund, in: Berg. Fam.bl., Jg. 39, 1927, = Nr. 34 d. Remscheider Gen.-Anz.;
    Aufs. in Remscheider Gen.-Anz. Nr. 47 v. 24.2.51 u. Rhein. Post v. 26.6.53, Nr. 145 (P).

  • Porträts

    Stadtarchiv Remscheid.

  • Autor/in

    Wilhelm Philipps
  • Zitierweise

    Philipps, Wilhelm, "Diederichs, Johann Gottlieb" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 638-639 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137256035.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA