Dates of Life
vermutlich um 1525 – 1593
Place of birth
in Westfalen (?)
Place of death
Flensburg
Occupation
Glocken- und Geschützgießer
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 118746316 | OGND | VIAF: 25397792
Alternate Names
  • Dybler, Michel
  • Dübler, Michel
  • Dibler, Michel
  • more

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Dibler, Michel, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118746316.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    Flensburg 1.10.1559 Christine, T des Färbers Marcus Owes in Flensburg;
    7 K.

  • Biographical Presentation

    D. erwarb 1563 das Bürgerrecht der Stadt Flensburg, nachdem er bereits seit 1559 dort nachweisbar ist. Im gleichen Jahr erhielt er vom dänischen König eine Bestallung als „Büchsengießer und Geschützmeister“. 1583 wurde er Mitglied der Bürgerschaftsvertretung, der sogenannten „Vierundzwanziger“, und 1585 Ratsverwandter. D. goß vor allem Kirchenglocken, aber auch Geschütze, Leuchter, Grapen und ähnliches. Insgesamt 27 Glocken lassen sich in Schleswig-Holstein und Dänemark nachweisen, von denen 15 heute noch erhalten sind. Die Hauptleistung des Meisters stellen die beiden Taufkessel dar, die er für die Nikolaikirche in Eckernförde (1588) und die Marienkirche in Flensburg (1591) lieferte. Spricht schon der Aufstieg vom unbekannten zugewanderten Gießer zum Ratsverwandten und damit zur sozialen Oberschicht seines Wirkungsortes für die menschlichen Qualitäten D.s, so zeigt die Verbreitung seiner Werke, daß auch sein handwerkliches Können bei den Zeitgenossen Anerkennung fand. Eine Betrachtung der erhaltenen Glocken des Meisters beweist, daß sein Gefühl für Formschönheit und geschmackvolle Ornamentierung stärker ausgeprägt war als bei anderen schleswig-holsteinischen Gießern seiner Zeit. Die beiden Taufkessel zeigen außerdem, daß er über den engen provinziellen Rahmen hinauswuchs und damit den Anschluß an die allgemeine Stilentwicklung gewann, wie sie sich in deutschen Kunstwerken des Frühbarock andeutet. Dieser Charakterzug seiner Arbeit gründet sich wahrscheinlich auf die Tatsache, daß er während seiner Lehrzeit - wohl in Westfalen -|Gelegenheit gehabt hat, sich mit dem Wesen der über die Niederlande nach Norden vordringenden Renaissancekunst Italiens vertraut zu machen.

  • Literature

    H. J. Kuhlmann, M. D., Leben u. Wirken d. Flensburger Glockengießers, in: Nordelbingen 21, 1953, S. 58-84 (W-Kat.);
    W. J. Müller, Bemerkungen z. kunstgesch. Stellung d. beiden Taufen d. M. D., ebd., S. 84-87.

  • Author

    Hans Joachim Kuhlmann
  • Citation

    Kuhlmann, Hans Joachim, "Dibler, Michel" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 633-634 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118746316.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA