Lebensdaten
1814 – 1884
Geburtsort
Goisern bei Ischl
Sterbeort
am Primesberg bei Goisern
Beruf/Funktion
Bauernphilosoph
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 119347091 | OGND | VIAF: 59892321
Namensvarianten
  • Deubler, Konrad
  • Deubler, Conrad

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Deubler, Konrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119347091.html [07.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Leopold (1779–1852), Bergknappe u. Bauer in Goisern, S des Bauern Michael in Goisern;
    M Anna (1780 bis|1860), T es. Handelsmanns Paul Schenner;
    1) 1833 Eleonora (1813–75), T des Gregor Gamsjäger, Fleischhauer in Ischl, u. der Eleonora Laimer, 2) 1876 Anna (1828–1900), T des Josef Kefer, Gastwirt in Goisern; kinderlos.

  • Biographie

    Nach einer dürftigen Volksschulausbildung wurde D. 1832 Müller, später Gastwirt und zuletzt Bauer. Als Autodidakt verbreitete der einflußreiche „Bauernphilosoph“ Ideen der populär-naturwissenschaftlichen Aufklärung und des vulgären Materialismus seiner Zeit. Auch setzte er sich in kleinen Zirkeln für Glaubens- und Pressefreiheit ein. 1853 wurde er wegen Hochverrats, Religionsstörung und Verbreitung verbotener religiöser, philosophischer und politischer Schriften angeklagt; 1854 nach 14 Monaten Untersuchungshaft in Graz freigesprochen, dann aber zu zwei Jahren schwerem Kerker nach Brünn abgeurteilt und bis zum 24. März 1857 in Olmütz interniert. Nach der Wiedererlangung der Freiheit bewirtschaftete er ein Bauerngut in der Nähe seines Geburtsortes. Sein 1846 erworbenes Alpenhäuschen am Primesberg bei Goisern wurde ein von vielen besuchtes geistiges Zentrum. Zahlreiche Reisen, vor allem nach Deutschland, machten ihn mit bedeutenden Gelehrten seiner Zeit bekannt, durch deren weltanschaulichen Materialismus er Anregung empfing. Mit den Philosophen Ernst Haeckel, Ludwig Büchner, K. E. Dühring, dem Psychologen Julius Duboc und dem Zoologen Carl Vogt stand er in brieflicher Verbindung. Aus einer Begegnung mit Ludwig Feuerbach, zu dessen individualistisch-anthropologischem Materialismus sich D. hingezogen fühlte, erwuchs eine besonders enge freundschaftliche Bindung.

  • Werke

    Briefwechsel, hrsg. v. A. Dodel-Port, 1886.

  • Literatur

    A. Dodel-Port, K. D.s Lebens- u. Entwicklungsgang u. hs. Nachlaß, 1886;
    ders., K. D., d. monist. Philos. im Bauernkittel, 1909;
    K. Faust, Ein Bauernphilosoph, 1894.

  • Autor/in

    Leo Gabriel
  • Zitierweise

    Gabriel, Leo, "Deubler, Konrad" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 620-621 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119347091.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA