Lebensdaten
1891 – 1981
Geburtsort
Larischau (Bezirk Jägerndorf, Ostmähren)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
NS-Funktionär
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 130532762 | OGND | VIAF: 10955872
Namensvarianten
  • Proksch, Alfred
  • Proksch, A.

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Proksch, Alfred, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130532762.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Schneidermeister;
    M N. N.;
    1919 N. N.;
    2 S.

  • Biographie

    P. besuchte nach dem Abitur 1908 in Jägerndorf für ein Jahr die Eisenbahnakademie in Linz, leistete 1910/11 seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger und war seit 1912 als Eisenbahnbeamter in Linz, während des Weltkriegs im militärischen Bahndienst tätig. Seit 1912 war er Mitglied in der von Walter Riehl (1881–1957) und Rudolf Jung (1882–1945) geführten deutschnationalen, antisemitischen Deutschen Arbeiterpartei (Mai 1918 umbenannt in Dt. Nat.sozialist. Arbeiterpartei [DNSAP]), für die er 1918 im ostmähr. Industriegebiet agierte und seit März 1919 von Oberösterreich aus die aus den Nachfolgeländern der k. u. k. Monarchie geflohenen und ausgewiesenen deutsch-österr. Eisenbahner betreute. 1920 lernte er Hitler kennen; im selben Jahr organisierte P. den Aufbau von dessen Partei in Oberösterreich (1923 Landesobmann). 1923-32 war er Fraktionsvorsitzender der DNSAP/NSDAP im Linzer Gemeinderat. 1924 gründete und leitete er den Verband der nationalsozialistischen Gemeinderäte Österreichs. Im Zuge des Passauer „Anschlusses“ des größeren Teils der DNSAP an die deutsche NSDAP wurde P. am 29.8.1926 zum Gauleiter der|NSDAP in Oberösterreich bestellt. In dieser Funktion gründete er den Nationalsozialistischen Parteiverlag und mehrere Parteizeitungen. 1928 folgte der Aufstieg zum stellvertretenden und geschäftsführenden Landesleiter der NSDAP Österreichs, Hitlersche Richtung, am 8.7.1931 zum Landesleiter. Allerdings wurde ihm der Reichsdeutsche Theo Habicht (1898–1944) als Landesgeschäftsführer, später als Stellvertreter (Landesinspekteur), beigegeben, der sich mit dem Auftrag zur Reorganisation der österr. Parteiführung zum eigentlichen Führer der Partei in Österreich entwickelte.

    Nach dem Verbot der NSDAP in Österreich floh P. am 24.6.1933 nach München. Des Hochverrats angeklagt, verlor er im August 1933 seine Beamtenrechte und die österr. Staatsbürgerschaft. Seit 1935 deutscher Staatsbürger, war er seit 1936 Mitglied des Reichstags sowie des Reichsarbeits- und des Reichswirtschaftsrats. Nach dem „Anschluß“ wurde R, seit 1938 SA-Gruppenführer (1943 SA-Obergruppenführer), mit dem Posten des Reichstreuhänders der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Österreich bzw. der Ostmark abgefunden; nach der „Eingliederung“ des Sudetenlandes übernahm er auch die dortige Arbeitsverwaltung. Im Zuge der Aufteilung der „Ostmark“ wurde seine Zuständigkeit 1940 auf den Reichsgau Wien-Niederdonau beschränkt, allerdings wurde er gleichzeitig Präsident des Landesarbeitsamtes Wien. Im Mai 1945 wurde P. verhaftet und vom Wiener Volksgericht zu vier Jahren Kerker und Einzug seines Vermögens verurteilt. Nach seiner Entlassung war er als Bürokraft tätig.

  • Literatur

    Der Großdt. RT, 1938;
    F. Langoth, Kampf um Österr., Erinnerungen e. Politikers, 1951;
    E. R. Starhemberg, Memoiren, 1971;
    H. Slapnicka. Ober- österr., Die pol. Führungsschicht 1918-1938, 1976 (P);
    P. Broucek, Ein Gen. im Zwielicht, Die Erinnerungen Edmund Glaises v. Horstenau, II, 1983, S. 138;
    K. Hoeffkes, Hitlers pol. Generale, Die Gauleiter d. Dritten Reiches, 1986 (P);
    Biogr. Lex. Böhmen;
    H. Weiß (Hg.), Biogr. Lex. z. Dritten Reich, ²1998.

  • Autor/in

    Hermann Weiß
  • Zitierweise

    Weiß, Hermann, "Proksch, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 742-743 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130532762.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA