Probst, Johann
- Lebensdaten
- 1812 – 1842
- Geburtsort
- Sickingen
- Sterbeort
- Heidelberg
- Beruf/Funktion
- Apotheker ; Pharmazeut ; Pharmakologe ; Chemiker ; Hochschullehrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 115682066 | OGND | VIAF: 45038284
- Namensvarianten
-
- Probst, Johann Maximilian Alexander
- Probst, Johann
- Probst, Johann Maximilian Alexander
- Probst, J. M. A.
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V Jacob, Kaufm.;
M Elisabetha Rittmann; ledig. -
Biographie
Nachdem P. in Karlsruhe die Lateinschule besucht hatte, erlernte er seit 1828 die Pharmazie in Lauffen/Neckar, bestand 1830 das Gehilfenexamen und war in verschiedenen Apotheken beschäftigt. Seit 1832 studierte er an der Univ. Heidelberg Pharmazie, legte bereits nach einem Semester sein pharmazeutisches Examen ab und ging an die Univ. München. 1833 unternahm P. eine Studienreise, die ihn durch Österreich, Ungarn, Schlesien und Sachsen nach Berlin und weiter nach Hannover, Göttingen, Marburg und Gießen führte. Seinem Interesse für technische Chemie folgend, besuchte er dabei zahlreiche Hüttenwerke und Fabriken. 1836 wurde er an der Univ. Heidelberg zum Dr. phil. promoviert, habilitierte sich hier im selben Jahr für das Fach Pharmazie und übernahm vertretungsweise den Lehrstuhl für Pharmazie und Chemie von →Philipp Lorenz Geiger (1785–1836). 1840 errichtete er ein privates pharmazeutisches Institut und führte die große pharmazeutische Sammlung Geigers weiter. 1841 wurde P. zum ao. Professor für Pharmazie (ohne Besoldung) ernannt.
P.s Spezialgebiet war die Phytochemie. Er entdeckte u. a. das Alkaloid Chelidonin, das|er 1839 in reiner Form isolierte. P. beschäftigte sich auch mit der Untersuchung des Hornmohns (Glaucium flavum), aus dem er das Glaucin, das Chelerythrin, die Furmar-säure und andere Wirkstoffe isolierte. Seine Arbeiten publizierte er in Liebigs „Annalen der Chemie und Pharmazie“ und in Buchners „Repertorium für die Pharmazie“. Außerdem stammen von ihm eine geschichtliche, geognostische und chemische Untersuchung der Zaisenhauser Schwefelquellen (1836) sowie verschiedene Aufsätze über standesrechtliche Fragen (Beleuchtung d. Verhältnisse d. Teutschen Apotheken z. Staat, z. Gesetzgebung u. z. Arzt, 1841). 1838 zum General-Apotheken-Visitator des bad. Unterrheinkreises ernannt, begründete P. erneut den bad. Apothekerverein, dem er vorstand und dessen Vereinsblatt er redaktionell betreute. Große Verdienste erwarb er sich als Mitarbeiter an der „Pharmacopoea Badensis“, die 1841 für das Ghzgt. Baden in Kraft gesetzt wurde.
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Literatur
G. F. Walz, in: Jb. f. pract. Pharmacie u. verwandte Fächer 5, 1842, S. 190-95;
Beil. z. Corr.bl. d. pharmaceut. Ver. im Ghzgt. Baden 11, 1842, S. 17-22;
Dt. Apotheker-Biogr. II;
Pogg. II;
Drüll, Heidelberger Gel.lex. I. -
Porträts
Univ.archiv Heidelberg (Bilderslg. u. graph. Slg);
Kurpfälz. Mus. Heidelberg. -
Autor/in
Holm-Dietmar Schwarz -
Zitierweise
Schwarz, Holm-Dietmar, "Probst, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 734-735 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115682066.html#ndbcontent