Lebensdaten
1819 – 1866
Geburtsort
Stans (Kanton Unterwalden)
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Maschinenbauer ; Ingenieurwissenschaftler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118524879 | OGND | VIAF: 54939584
Namensvarianten
  • Deschwanden, Josef Wolfgang Aloys von
  • Deschwanden, Josef Wolfgang von
  • Deschwanden, Josef Wolfgang Aloys von
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Zitierweise

Deschwanden, Josef Wolfgang von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118524879.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Louis Viktor (1795–1878), Hauptmann in spanischen Diensten, seit 1822 Geometer u. Fürsprech in Stans, Kunstdilettant, S des Remigi Jos. (1763–1814), Hauptmann in spanischen Diensten, u. der Goldschmieds-T Magdalena Leuw;
    M Carolina (1794–1870), T des Nikolaus v. Deschwanden (1765–1840), Handelsmann in Stans;
    Om Melchior Paul v. D. (1811–81), Kunstmaler in Stans (s. ThB);
    B Karl (1823–89), Rechtshistoriker, Mitherausgeber der Eidgenössischen Abschiede, Theodor (1826–61), Kunstmaler in Stans (s. ADB V, ThB);
    1858 Ottilie (1838–1919), T des Ernst Großbach, Prof. in Luzern, u. der Ottilia Fabry;
    1 T.

  • Biographie

    D. besuchte die Industrieschule in Zürich und schloß 1841 seine Studien an der Universität Zürich ab. 1842 erhielt er an der Industrieschule in Zürich die ordentliche Professur für Maschinenlehre, Maschinenzeichnen und darstellende Geometrie, 1847 wurde er zum Rektor dieser Schule ernannt. D. besaß eine umfassende mathematisch-technische Bildung, die er durch zahlreiche Reisen, Fabrikbesuche und Studienaufenthalte in Süddeutschland, Frankreich, Belgien und Großbritannien erweiterte. Sein besonderes Interesse galt der|Gestaltung des technischen Unterrichts, wozu er vielfache Anregungen aus den Besuchen der Polytechnischen Schulen in Karlsruhe und Stuttgart gewann. Als fachkundiger Berater Alfred Eschers wurde D. zum eigentlichen Organisator des Eidgenössischen Polytechnikums, der nachmaligen TH, in Zürich. Von ihm stammt der grundlegende Gesetzentwurf für die Errichtung dieser Anstalt (1851) und er hat im wesentlichen auch 1854 das Reglement der Eidgenössischen Polytechnischen Schule geschaffen, das ihr in Anlehnung an deutsche Vorbilder, insbesondere Karlsruhe, die eigentliche Organisation und den Charakter einer Hochschule gab. 1855 wurde D. zum ordentlichen Professor für darstellende Geometrie berufen und zum ersten Direktor der am 15.10.1855 neueröffneten Hochschule ernannt. Nach erfolgreichem Wirken trat D. 1859 vom Amte des Direktors zurück.

  • Werke

    s. Pogg. I, III.

  • Literatur

    ADB V;
    W. Oechsli, in: Festschr. z. Feier d. 50j. Bestehens d. Eidg. Polytechnicums I, 1905, S. 71 u. ö. (P);
    G. Guggenbühl, in: Eidg. TH 1855-1955, 1955, S. 35 u. ö. - Zur Gesamtfam.: Ahnentafel d. Malers Th. v. D., in: Archiv f. Schweizer. Fam.kde. III, 1948-56, S. 179 f.;
    G. Hess, Kunstmaler Th. D., = Btrr. z. Gesch. Nidwaldens 23 u. 24, Stans 1951 (L, P).

  • Porträts

    in Schweizer. Bauztg. 73, 1955, S. 605.

  • Autor/in

    Ernst Wermke
  • Zitierweise

    Wermke, Ernst, "Deschwanden, Josef Wolfgang von" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 613-614 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118524879.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Deschwanden: Joseph Wolfgang v. D., Polytechniker, geb. 1819 zu Stanz im Schweizercanton Unterwalden, 11. April 1866 in Zürich. Er genoß den ersten Schulunterricht in seinem Geburtsorte, machte 1834—37 die Gymnasialstudien an der Cantonsschule zu St. Gallen, bezog 1838 die Industrieschule in Zürich, um dort seine mathematische, naturwissenschaftliche und technische Bildung fortzusetzen, welche er 1840—41 durch den Besuch der Universität Zürich vollendete. Jetzt schon, wie später in noch umfassenderer Weise, erwarb er schätzbare praktisch-technische Kenntnisse durch fleißigen Verkehr in der großen Maschinenbau-Anstalt von Escher, Wyß und Comp. in Zürich. Auch fällt in diese Zeit eine technologische Reise durch die östliche Schweiz mit besonderer Rücksicht auf Spinnerei und Weberei. Als 22jähriger Jüngling erhielt er an der Züricher Industrieschule eine Hülfslehrerstelle im Maschinenzeichnen, und ein Jahr später (1842) die ordentliche Professur der Maschinenlehre, des Maschinenzeichnens und der darstellenden Geometrie. Von 1844 an hielt er außerdem Vorträge über mechanische Technologie. Jedes Jahr machte er technische Reisen und besuchte so nach einander Süddeutschland, Elsaß, Belgien. 1847 zum Rector der Industrieschule ernannt, beschränkte er seine Lehrthätigkeit auf den Vortrag der angewandten Mathematik. 1849 machte er eine größere technische Reise nach England und Schottland; 1851 führte ihn die erste Weltausstellung wieder nach London, und später folgten noch mehrfach kleinere wissenschaftliche Reisen nach Baden, Würtemberg, Baiern, der Lombardei. Bei Errichtung des eidgenössischen Polytechnikums in Zürich (1855) wurde er zum Director dieser Anstalt ausersehen, welche unter seiner Leitung schnell einen großen Aufschwung nahm. Die letzten Jahre seines thätigen Lebens wurden durch Kränklichkeit getrübt, und eine Lungenkrankheit entriß ihn vorzeitig einem Wirkungskreise, in dem er sich Achtung und Liebe erworben hatte. — Schriften (nebst verschiedenen Abhandlungen in Zeitschriften): „Bewegung der Wagenzüge auf atmosphärischen Eisenbahnen", 1846; „Ueber Locomotiven für geneigte Bahnen", 1847; „Ueber die in den Beharrungszustand gelangte Bewegung der Flüssigkeiten“, 1848; „Abriß der Mechanik“, 1848.

  • Autor/in

    Karmarsch.
  • Zitierweise

    Karmarsch, Karl, "Deschwanden, Josef Wolfgang von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 69 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118524879.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA