Lebensdaten
1913 – 1985
Geburtsort
Broos (Siebenbürgen)
Sterbeort
Greifswald
Beruf/Funktion
Apotheker ; pharmazeutischer Chemiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 140281800 | OGND | VIAF: 29984477
Namensvarianten
  • Pohloudek-Fabini, Leo Roland
  • Pohloudek-Fabini, Roland
  • Pohloudek-Fabini, Leo Roland
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Zitierweise

Pohloudek-Fabini, Roland, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140281800.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Leo Karl P. (verschollen im 1. Weltkrieg), Beamter, nach Scheidung in Wien;
    M Klara Klementine (1875–1928), Oratoriensängerin, Gesangslehrerin, T d. Eduard Fabini (1854–91), Kaufm., Gipsfabr. in B., u. d. Klara Klementine Luise Metz (1853–1929);
    Om u. Adoptiv-V (seit 1943) Roland Fabini (1887–1975), Oberst a. D. in B.;
    Leipzig 1945 Gertraude Prautsch (1920–76);
    1 S.

  • Biographie

    Nach dem Tod seiner Mutter nahm sich deren Bruder, Roland Fabini, seines Neffen an und adoptierte ihn 1943. P. legte 1930 das Abitur in Hermannstadt ab, war zwei Jahre Lehrling in der Apotheke zu Broos und studierte anschließend Pharmazie in Klausenburg und Bukarest. Seit 1936 war er Industrieapotheker in Kronstadt, 1939 wurde er approbiert. 1941-43 war er Assistent am Pharmazeut. Institut der Univ. Leipzig, wo er außerdem Lebensmittelchemie studierte. Bei Karl-Hugo Bauer (1874–1944) wurde er 1943 mit der Arbeit „Beiträge zur Bestimmung der ätherischen Öle in Heil- und Gewürzpflanzen“ promoviert. 1945 folgte die Ernennung zum Direktor des Chemischen Untersuchungsamtes in Leipzig. Seit 1951 arbeitete er am Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke und habilitierte sich 1954 bei Kurt Täufel (1892–1970) mit „Studien über die Chemie und Physiologie der Citronensäure“ (²1955). Im selben Jahr berief man ihn als o. Professor für Pharmazeutische Chemie und Direktor des Pharmazeutisch-chemischen Instituts an die Univ. Greifswald, wo er seit 1968 die Sektion Pharmazie leitete (1967-69 Dekan, 1978 Emeritus).

    Unter P. erlebte die Forschungstätigkeit in Greifswald einen großen Aufschwung (seit 1959 in einem von ihm veranlaßten Neubau). Zu seinen Arbeits- und Forschungsgebieten gehörten die pharmazeutische und toxische Analyse, die Arzneipflanzenforschung (Delphinium- u. Rubus-Arten, Datura Stramonium u. a.), Arzneimittelsynthese und -analytik (organ. Rhodanverbindungen, Phenolglycoside, Isothiocyanate), die Mikroanalyse ätherischer Öle, Arzneimittelstandardisierung und -biochemie, sowie Untersuchungen zur Chemie und Physiologie organischer Säuren. Seit 1960 Mitglied der Arzneibuchkommission, machte er sich um die Herausgabe des DAB 7 (DDR) und als Mitherausgeber des Kommentars dazu (1969) verdient. 1961-75 Inhaber des Lehrstuhls für Pharmazie bei der Akademie für Ärztliche Weiterbildung der DDR, setzte sich P. für die gesetzlich geregelte Weiterbildung der Pharmazeuten zu sog. Fachapothekern ein (der Beruf Fachapotheker wurde 1987 eingeführt). Neben ca. 240 Originalarbeiten in diversen Fachzeitschriften war er Verfasser bzw. Mitherausgeber verschiedener wichtiger Fachbücher und Mitherausgeber bzw. Herausgeber der Zeitschriften „Pharmazie“, „Pharmazeutische Zentralhalle“ und „Planta medica“.|

  • Auszeichnungen

    Nat.-preis II. Kl. d. DDR (1965);
    Hufeland-Medaille in Gold (1972);
    Dr. rer. nat. h. c. (Kiel 1965);
    Verdienter Hochschullehrer d. DDR (1977);
    Präs. d. Pharmazeut. Ges. d. DDR (1958–67).

  • Werke

    u. a. Papaver somniferum L., Anbau, Chemie u. Verwendung, 1947, ²1949 (mit E. F. Heeper);
    Neubearb. d. 5. Aufl. d. „Organ. Analyse“ v. K.-H. Bauer u. H. Moll, 1967 (mit Th. Beyrich);
    Organ. Analyse unter bes. Berücksichtigung v. Arzneistoffen, 1972 (mit dems.).

  • Literatur

    D. Göckeritz, in: Pharmazie 28, 1973, H. 1, S. 79 f. (P);
    H. Wollmann, ebd. 33, 1978, H. 1, S. 1 f. (P);
    ebd. 40, 1985, S. 445 f.;
    G. Fabritius, Verdienstvolle dt. Apotheker aus Siebenbürgen, 1989, S. 263-68;
    Ch. F. Friedrich, 50 J. pharmazeut. Inst. Greifswald, in: Pharmazeut. Ztg. 131, 1996, S. 4016 f.;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1961;
    Pogg. VII a;
    Dt. Apotheker-Biogr. Erg.-Bd. I.

  • Autor/in

    Holm-Dietmar Schwarz
  • Zitierweise

    Schwarz, Holm-Dietmar, "Pohloudek-Fabini, Roland" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 591-592 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140281800.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA