Lebensdaten
1885 – 1946
Geburtsort
Küstrin
Sterbeort
Sachsenhausen (Oranienburg)
Beruf/Funktion
Bibliothekar
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 12523967X | OGND | VIAF: 25558882
Namensvarianten
  • Poewe, Gustav Adolf Wilhelm
  • Poewe, Wilhelm
  • Poewe, Gustav Adolf Wilhelm
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Zitierweise

Poewe, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12523967X.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl August (* 1848), Eisenbahnoberassistent, S d. Johann Gottfried Poew (* 1804), Rad- u. Stellmacher in Poppendorf (Kr. Wehlau, Ostpreußen), u. d. Johanna Amalia Vogelstein;
    M Minna Auguste (* 1855), T d. Friedrich Wilhelm Preuß (* 1826), Grundbes. in Paterswalde, u. d. Henriette Heinrich;
    ⚭ Gertrud Helene (* 1901), T d. Friedrich Wilhelm Brenzke (* 1871), Stickereibes. in Unterreichenau (Vogtland), u. d. Johanne Dorothea Lina Stöhr; kinderlos.

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Realgymnasium in Bromberg studierte P. 1905-13 Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft in Jena, Königsberg und Berlin. 1914 als Kriegsfreiwilliger an der Yser schwer verwundet, wurde er 1915 aus dem Heeresdienst entlassen. 1916 legte er das erste juristische Examen ab und wurde in Jena mit der Dissertation „Der Kampf um eine neue Rechtsprechung“ bei Heinrich Lehmann promoviert. 1910 war P. als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in den Dienst der Kgl. Bibliothek Berlin eingetreten. 1916 wurde er als Volontär übernommen und legte 1921 die Fachprüfung ab. Anschließend war er Hilfsbibliothekar an der Universitätsbibliothek Berlin. 1922 wurde er zum Bibliothekar an der Preuß. Staatsbibliothek ernannt. 1935 folgte er Gustav Abb (1886–1945) als Direktor der Benutzungsabteilung. Die begrenzten Mittel für den Kauf ausländischer Literatur machten Vorkehrungen für die optimale Nutzung der wenigen Exemplare in Deutschland nötig. P. war an der Abfassung der „Leihverkehrsordnung für die deutschen Bibliotheken“ wie auch der „Ordnung für den internationalen Leihverkehr“ maßgeblich beteiligt. Zu seinen Aufgaben gehörten u. a. die Verwaltung der Kartenabteilung sowie der Haus- und Bauangelegenheiten der Bibliothek und damit nach der Gefährdung durch den Luftkrieg 1940 die Verlagerung der Bestände der Staatsbibliothek. Bei dieser in der Bibliotheksgeschichte einzigartigen Aktion organisierte P. den Transport von drei Mio. Büchern an 32 geeignete Orte. Als der Generaldirektor 1945 seinen Amtssitz nach Luckau verlegte, blieb P. als ranghöchster Beamter mit allen Vollmachten in Berlin zurück. Am 28.8.1945 wurde er in der sowjet. Stadtkommandantur verhaftet und in das Speziallager Sachsenhausen gebracht, wo er an Unterernährung starb.

  • Werke

    Weitere W Elsaß-Lothring. Bibliogr. 1919-1928, in: Elsaß-Lothring. Jb. 1-9, 1922-30.

  • Literatur

    A. v. Harnack, Drei Bibliothekare d. Berliner Staatsbibl., in: Zs. f. Bibl.wesen u. Bibliogr. 4, 1957, S. 18-21;
    Jb. d. dt. Bibliotheken 31, 1940, S. 182;
    G. Voigt, Die kriegsbedingte Auslagerung v. Beständen d. Preuß. Staatsbibl. u. ihre Rückführung, Dipl.-Arb., Humboldt-Univ. Berlin, I, 1992 (P);
    A. Habermann u. a., Lex. dt. wiss. Bibliothekare 1925–80, 1985.

  • Autor/in

    Johannes Buder
  • Zitierweise

    Buder, Johannes, "Poewe, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 577 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12523967X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA