Lebensdaten
1847 – 1912
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Glühlampenfabrikant
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 117688703 | OGND | VIAF: 74636592
Namensvarianten
  • Pintsch, Julius Karl
  • Pintsch, Julius
  • Pintsch, Julius Karl
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Zitierweise

Pintsch, Julius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117688703.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Julius (s. 1);
    M Amalie Louise Lenk;
    B Richard (s. 2);
    Berlin 1880 Hedwig, T d. kgl. Proviant-Rendanten Heinrich Stübbe;
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    Im Gegensatz zu seinen im väterlichen Unternehmen praktisch ausgebildeten Brüdern erhielt der dritte Sohn des Firmengründers 1867-70 mit dem Studium der Chemie und Ingenieurwissenschaften an der Berliner Kgl. Gewerbeakademie eine wissenschaftliche Ausbildung, die ihn neben Arbeiten für die väterliche Firma, in der er ein chemisches Labor einrichtete, in den Kreis der Gas- und Wasserfachleute führte. So leitete er zeitweise die Gasanstalten in Schwerte (Westfalen), Saaz (Böhmen) und (kommissarisch) Danzig. Er verließ die Kommunaldienste, um dauerhaft im expandierenden Betrieb des Vaters zu arbeiten. Während einer Rußlandreise erhielt er die Anregung, die erfolgreiche Eisenbahngasbeleuchtung der Firma für die Küstenbeleuchtung, insbesondere im Finn. Meerbusen zwischen St. Petersburg und dem Kriegshafen Kronstadt anzuwenden. Die daraufhin in Berlin entwickelten Leuchtbojen wurden 1876 an der russ. Küste erprobt und seit 1877 verlegt. Die beleuchteten Seezeichen wurden zu einem national (Nordostseekanal) und international (Suezkanal) gefragten Artikel der Firma. P. erkannte die Bedeutung der Erfindung des Gasglühlichts durch Carl Auer v. Welsbach, erwarb die Lizenz für Deutschland und stellte 1886 ein verbessertes Produkt vor. Damit begann die für die Zukunft wichtige Glühlampenproduktion, die später auch elektrische Glühlampen umfaßte. Die bereits zuvor in der Firma konstruierte Eisenbahnbeleuchtung konnte durch die von P. maßgeblich entwickelte Verwendung von Acetylengas verbessert werden, bis auch dort unter der Leitung der drei Brüder ein Brenner für hängende Glühkörper konstruiert wurde. 1909 waren alle im Schnellverkehr fahrenden Züge der preuß. Eisenbahnverwaltung sowie die Hälfte der sonstigen Personenwagen mit dieser Beleuchtung ausgestattet.

    Seit 1879 führte P. gemeinsam mit den Brüdern Richard und Oskar das 1907 in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Unternehmen als Mitinhaber. 1911 zog sich der auch im ev.-karitativen Bereich sowie in der Deutschen Kolonialgesellschaft aktive P. aus dem Firmenvorstand zurück, blieb aber bis zu seinem Tode Mitglied des Aufsichtsrates.|

  • Auszeichnungen

    GKR;
    Russ. Stanislaus-Orden.

  • Literatur

    P. Lindenberg, J. P. [jun.], Bll. d. Erinnerung, 1914 (P);
    I. Bauert-Keetmann, Dt. Ind.pioniere, 1966, S. 76-84;
    M. Kornrumpf, „Mehr Licht…“, Julius P. (1815-1884) u. seine Söhne, Pioniere d. Beleuchtungstechnik, 1985.

  • Autor/in

    Felix Escher
  • Zitierweise

    Escher, Felix, "Pintsch, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 461 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117688703.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA