Lebensdaten
1935 – 1993
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Ötztal (Tirol)
Beruf/Funktion
Industriemanager
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 13921092X | OGND | VIAF: 100505656
Namensvarianten
  • Piltz, Klaus

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Zitierweise

Piltz, Klaus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13921092X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N.;
    M N. N.;
    Christa Siegel;
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    P. schloß sein Studium der Wirtschaftswissenschaften, das ihn 1955-62 nach München, Paris und Köln führte, als Diplomkaufmann und -Volkswirt ab. Noch vor Beendigung seines Studiums trat er 1961 in die „VEBA AG“ ein, damals noch reines Staatsunternehmen mit Schwerpunkt im Energiesektor; 1972 wurde er Generalbevollmächtigter, 1975 Vorstandsmitglied mit Zuständigkeit für das Finanz- und Rechnungswesen. Als Finanzfachmann wurde P. engster Mitarbeiter und designierter Nachfolger des Vorstandsvorsitzenden Rudolf v. Bennigsen-Foerder (1926–89), einer der führenden Unternehmerpersönlichkeiten der deutschen Nachkriegszeit. Nach dessen überraschendem Tod trat P. 1989 seine Nachfolge an.

    Das Unternehmen hatte sich schon im Zuge seiner schrittweisen Privatisierung – der Bund trennte sich 1987 von seinem zuletzt verbliebenen Anteil – immer mehr zu einem nach rein privatwirtschaftlichen Maßstäben geführten Konzern entwickelt; P. forcierte diesen Wandel. Dem zeitweise starken Druck internationaler Anleger, den VEBA-Konzern zu zerlegen und die Beteiligungen einzeln an|die Börse zu bringen, gab er nicht nach. P. konzentrierte sich insbesondere auf den Ausbau der Marktpositionen in den neuen Bundesländern. Im Rahmen dieser Strategie gab er die 1989 erworbene Beteiligung an der „Feldmühle Nobel AG“ 1990 mit hohem Veräußerungsgewinn wieder ab. Als Mitglied des Verwaltungsrats der Treuhandanstalt seit ihrer Gründung wirkte P. bei der marktwirtschaftlichen Umgestaltung der DDR-Staatswirtschaft mit. Die VEBA engagierte sich mit Investitionen in Milliardenhöhe in den neuen Bundesländern insbesondere bei der Modernisierung der Energieversorgung. In der Energiepolitik setzte P. sich gegen Widerstände in der eigenen Branche für einen breiten politischen Konsens über den Umgang mit der Kernenergie ein. Die 1992 festgefahrenen Bemühungen um einen Energiekonsens brachte er durch Gespräche mit allen Seiten, u. a. auch mit dem niedersächs. Ministerpräsidenten Gerhard Schröder und durch einen Brief an Bundeskanzler Helmut Kohl wieder in Bewegung; sie scheiterten jedoch nach seinem Tod an der Haltung der SPD. – P. wurde – zusammen mit seiner Tochter Uta und seinem Sohn Klaus – Opfer eines Lawinenunglücks.|

  • Auszeichnungen

    Norweg. Gen.konsul (1990);
    Präsidialmitgl. d. BDI u. BDA;
    Verw.ratsmitgl. d. Treuhandanstalt;
    Vorstandsmitgl. d. Schmalenbach-Ges. (Präs. 1989/90);
    Vors. (1980–87), dann Mitgl. d. Vorstands d. Dt. Aktieninst.

  • Werke

    Die Wirtsch. d. DDR kann ohne zusätzl. Energieverbrauch wachsen, in: Welt am Sonntag v. 1.7.1990;
    Energiewirtsch. balanciert zw. Versorgungssicherheit. Ökonomie u. Ökol., in: VDI-Nachrr. v. 14.12.1990;
    Ein freier Markt auch f d. Stromversorgung?, in: SZ v. 10.10.1992;
    Kernkraft, Abschied v. Schablonen, in: Die Zeit v. 19.3.1993.

  • Literatur

    In Memoriam K. P., hg. v. d. VEBA AG, 1993 (P);
    Pressedok. d. VEBA AG z. Tod v. K. P. mit Presseartikeln, Nachrufen, Gedenkreden usw.

  • Autor/in

    Heinz-Georg Brake
  • Zitierweise

    Brake, Heinz-Georg, "Piltz, Klaus" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 447-448 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13921092X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA