Lebensdaten
1866 – 1915
Geburtsort
München
Sterbeort
bei Somme-Py (Depart(e)ment Marne)
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116185945 | OGND | VIAF: 22886863
Namensvarianten
  • Piloty, Oskar
  • Piloty, Oscar

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Piloty, Oskar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116185945.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl v. P. (s. 1);
    M Bertha Hellennann;
    B Robert (s. 2);
    München 1892 Eugenie (1869–1952), T d. Adolph v. Baeyer (1835–1917), Prof. d. Chemie in M. (s. NDB I);
    5 K u. a. Hans (s. 4).

  • Biographie

    P. verbrachte drei Jahre an der Klosterschule Dondorf (Thüringen) und legte das Abitur am Münchner Maximilians-Gymnasium ab. Nach dem Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger bei der Feldartillerie studierte er in München Chemie bei Adolf v. Baeyer und in Würzburg bei Emil Fischer (1852–1919), wo er 1890 mit einer Arbeit „Über Reduktion der Zuckersäure“ promoviert wurde. Anschließend begleitete er Fischer als Assistent nach Berlin und leitete die anorganische Abteilung des chemischen Laboratoriums. P. forschte auf dem Gebiet der organischen Chemie und fand bei Untersuchungen zur Reihe der Nitrosoverbindungen, mit der er sich 1898 habilitierte, eine elegante Glycerinsynthese. 1900 folgte P. einem Ruf als ao. Professor für anorganische Chemie nach München, an das von Baeyer geleitete Institut und verzichtete auf eine erfolgversprechendere Karriere in Berlin, In München studierte er den roten Blutfarbstoff bzw. dessen farbgebende Komponente und identifizierte dabei eine Reihe von Pyrrolderivaten. Seine Arbeiten waren wichtige Schritte auf dem Weg zur Konstitutionsermittlung des Porphins und des Hämins. Angesteckt von der allgemeinen Begeisterung, meldete sich P. 1914 an die Front, obwohl er das kriegsdienstpflichtige Alter schon überschritten hatte, und fand dort den Tod. P. war ein ausgezeichneter Experimentalchemiker; zu seinen Schülern gehörten Otto Ruff (1871–1939), Wilhelm Schlenk (1879–1943) und Alfred Stock (1876–1946).

  • Werke

    u. a. Quantitative Analyse durch Elektrolyse, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 27, 1894, S. 280-82;
    Über e. neue Totalsynthese d. Glycerins u. d. Dioxyacetons, ebd. 30, 1897, S. 3161-69;
    Über d. Konstitution d. Pseudo-Nitrole u. einiger Brom-nitroso-Kohlenwasserstoffe, ebd. 35, 1902, S. 3093-101 (mit A. Stock);
    Über d. Konstitution d. Hämopyrrols u. d. Hämopyrrol-carbonsäure, ebd. 42, 1909, S. 4693-703 (mit E. Quitmann);
    Über d. Konstitution d. gefärbten Komponente d. Blutes, in: Ann. d. Chemie 377, 1910, S. 314-69;
    Über d. Konstitution d. Blutfarbstoffs, ebd. 388, 1912, S. 313-29 (mit E. Dormann), 390, 1912, S. 191-209 (mit S. Thannhauser);
    Über d. Konstitution d. Blutfarbstoffs, Über Hämopyrrol u. Phonopyrrol-carbonsäure, ebd. 406, 1914, S. 342-74 (mit J. Stock u. E. Dormann).

  • Literatur

    C. Harries, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 53, 1920, S. A153-A168 (W-Verz., P);
    Chemiker-Ztg. 40, 1916, S. 517;
    W. Prandtl, Die Gesch. d. chem. Laboratoriums d. Bayer. Ak. d. Wiss. in München, 1952, S. 73 (P);
    Pogg. IV, V.

  • Autor/in

    Claus Priesner
  • Zitierweise

    Priesner, Claus, "Piloty, Oskar" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 446 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116185945.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA