Philippi, Bernhard
- Lebensdaten
- 1811 – 1852
- Geburtsort
- Charlottenburg
- Sterbeort
- bei Punta Arenas (Chile)
- Beruf/Funktion
- Forschungsreisender
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 117685410 | OGND | VIAF: 64790878
- Namensvarianten
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- Philippi, Bernhard Eunom
- Philippi, Bernardo Eunom
- Philippi, Bernhard
- Philippi, Bernhard Eunom
- Philippi, Bernardo Eunom
- Philippi, Bernardo
- Philippi, Bernardo E.
- Philippi, Bernhard E.
- Philippi, E. B.
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Genealogie
B →Rudolf (s. 1). – ledig.
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Biographie
Nach Privatunterricht besuchte P. zusammen mit seinem Bruder 1818-22 die Pestalozzi-Schule in Yverdon (Schweiz) und absolvierte anschließend das Berliner Realgymnasium. 1830 heuerte er auf der „Prinzeß Luise“ für eine zweijährige Weltreise an, besuchte in den folgenden Wintern Navigationsschulen in Danzig und Hamburg und machte das Steuermannsexamen. 1837 ließ er sich in Peru nieder, um das Sammeln naturhistorischer Objekte zu seinem Beruf zu machen. Aus gesundheitlichen Gründen übersiedelte er auf die Insel Chiloe vor der chilen. Atlantikküste, wo er 1838/39 die benachbarte Küstenregion erkundete und Karten zeichnete. 1840 erhielt P. den Auftrag, zwei Jahre lang Naturalien für das Berliner Naturhistorische Museum zu sammeln. 1843 begleitete er Kapitän Williams, den die chilen. Regierung zur Inbesitznahme der Magellanstraße ausschickte, und erstellte Seekarten. 1846 gab er die erste genaue Karte des südlichen Chile heraus.
1839 plante P. mit dem preuß. Konsul Ferdinand Flindt in Valparaiso weitere Forschungsreisen und die Anlage von deutschen Siedlungen im Süden Chiles; 1841 entdeckte er den Lago Llanquihue, wo deutsche Bauern siedeln sollten. Seit 1845 warb P. – zunächst anonym – für die Ansiedlung in Südchile. 1846 kamen die ersten neun Familien aus Hessen, um sich auf den von Flindt erworbenen Ländereien am Rio Bueno niederzulassen. Während die in Chile eigentlich erwünschten kath. Einwanderer ausblieben, entschlossen sich nach 1848 enttäuschte Liberale, darunter auch P.s Bruder, zur Emigration. P. durfte die Kolonie allerdings nicht verwalten, sondern wurde im Range eines Oberstleutnants zum Statthalter von „Magallanes“ ernannt, wo er von Indianern erschlagen wurde. Das Kolonisierungswerk wurde von P.s Bruder fortgeführt.
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Werke
Valdivia u. Chiloe in d. Rep. Chile nach d. neuesten Qu. entworfen, 1849;
Nachrr. üb. d. Prov. Valdivia, bes. f. solche, d. dorthin auswandern wollen, 1851;
Neueste Nachrr. üb. d. Prov. Valdivia, 1852. -
Literatur
K. Bauer-Ose, B. E. P., Seine dt. Sendung im Lande Chile, in: H. J. Beyer u. O. Lober (Hg.), Gr. Deutsche im Ausland, 1939;
J. Perich, B. E. P., Su vida y sus obras, 1980;
G. Wunder, Die Brüder B. E. P. u. Rudolf Amandus P. in Chile, in: ders., Lebensläufe, Bauer, Bürger, Edelmann, II, 1988, S. 359-73 (P), D. Henze, Enz. d. Entdecker u. Erforscher d. Erde, 17. Lfg., 1995, S. 97 f. -
Autor/in
Uta Lindgren -
Zitierweise
Lindgren, Uta, "Philippi, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 392-393 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117685410.html#ndbcontent