Dates of Life
zwischen 1240 und 1245 – 1322
Place of birth
Burg Kinzheim bei Schlettstadt (Elsaß)
Occupation
Bischof von Eichstätt
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 100958427 | OGND | VIAF: 76671910
Alternate Names
  • Philipp von Rathsamhausen
  • Philipp, Eichstätt, Bischof
  • Philip, of Eichstadt
  • more

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Citation

Philipp von Rathsamhausen, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100958427.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    Aus edelfreiem, nach Rathsamhausen b. Schlettstadt benanntem elsäß. Geschl., das 1127 erstmals erwähnt wird;
    V Philipp, Weinschenk im Dienst d. Bischöfe v. Straßburg, Vogt d. Frauenstifte Eschau u. Erstein;
    M N. N. v. Lobegassen;
    Tante-m Anna v. Lobegassen;
    B u. a. Hartman, Haneman. Schw u. a. N. N., Stiftsdame in Eschau.

  • Biographical Presentation

    P. nahm 1256 an der Erhebung der Gebeine des hl. Willibald in Eichstätt teil und trat wenig später in die in den Vogesen gelegene Zisterzienserabtei Pairis ein. Das Datum seiner Promotion zum Magister der Theologie – sehr wahrscheinlich an der Univ. in Paris – ist unbekannt. Nach Pairis zurückgekehrt, wurde er 1301 zum Abt des Klosters gewählt. Papst Clemens V. providierte P. am 18.2.1306 ohne Mitwirkung des Domkapitels mit dem Bistum Eichstätt und ließ ihm die Bischofsweihe erteilen. Schon während seiner Studienzeit hatte P. einen Kommentar zum Magnificat verfaßt, nun trat er in erster Linie als geistlicher Schriftsteller hervor. Obwohl er in Paris die scholastische Methode kennengelernt hatte, sind seine Schriften in der zisterziensischen, marianisch geprägten Mystik verwurzelt. Für die ersten Arbeiten während seiner Bischofszeit, die Viten der Eichstätter Bistumsheiligen Willibald und Walburgis, stellte P. sämtliche Quellen zusammen mit dem Ziel, die Verehrung beider Patrone neu zu beleben. Die Walburgis-Vita widmete er der verwitweten Kgn. Agnes von Ungarn (1280–1364), Tochter Kg. Albrechts I., welche enge Kontakte zur deutschen Mystik pflegte. Vollständig überliefert sind diese und weitere Schriften, eine Homilie über Lukas 10.38-42 (Jesus mit Martha u. Maria v. Bethanien), ein Kommentar zum 4. Psalm, ein aus zwölf Homilien bestehender Gebetstraktat, schließlich eine Vaterunser-Auslegung, nur in der Bibliothek des Zisterzienserklosters Heilsbronn bei Ansbach (heute: Univ.-Bibl. Erlangen).

    P. war Gesandter und einflußreicher Berater der Könige Albrecht I., Heinrich VII. und zunächst auch Ludwigs des Bayern. Im noch nicht abgeschlossenen Streit um das Erbe der 1305 ausgestorbenen Grafen von Hirschberg, Vögte des Hochstifts Eichstätt, konnte er einige Erfolge erzielen. Die unklaren und deshalb umstrittenen Rechtsverhältnisse zwischen der Stadt Eichstätt und dem bfl. Stadt- und Landesherrn regelte er in der nach ihm benannten Philippinischen Handveste vom 25.11.1307. Förderung erfuhren die Stifte, Klöster und besonders die Pfarreien, von denen er mehr als 50 neu besetzte. In der Finanzverwaltung entsprach er nicht den Erwartungen des Domkapitels, welches ihn 1316 zur Bestellung des Domkustos Marquard v. Hagel zum Administrator sowohl in geistlichen als auch in weltlichen Angelegenheiten drängte, der dann sein Nachfolger wurde (1322-24).

  • Primary Sources

    Qu Die Chronik Heinrichs Taube v. Selbach mit d. v. ihm verfaßten Biogrr. Eichstätter Bischöfe, hg. v. H. Bresslau. in: MGH SS. rer. Germ. NS 1, 1922, S. 123 f.; F. Heidingsfelder, Die Regg. d. Bischöfe v. Eichstätt, in: Veröff. d. Ges. f. fränk. Gesch. VI/1, 1938, S. 423-522, Nr. 1354-1683.

  • Literature

    A. Bauch, Das theol.-aszet. Schrifttum d. Eichstätter Bf. P. v. R., 1948;
    M. Barth, P. v. R., Abt d. Klosters Pairis O. Cist. (1301–1306) u. Bf. v. Eichstätt (1306–1322), in: Archives de l'Eglise d'Alsace 22, 1975, S. 79-129;
    H. Flachenecker, Eine geistl. Stadt, Eichstätt v. 13. bis z. 16. Jh., 1988;
    A. Bauch, P. v. R., Bf. v. Eichstätt, in: Fränk. Lb. VII, 1977, S. 1-11 (P);
    Dict. de Spiritualité 12/1, 1984;
    Vf.-Lex. d. MA.;
    Lex. MA.

  • Portraits

    Das „Pontifikale Gundekarianum“, Faks.-Ausg. d. Codex B 4 im Diözesan-Archiv Eichstätt, hg. v. A. Bauch u. E. Reiter, 1987, Bl. 22'.

  • Author

    Alfred Wendehorst
  • Citation

    Wendehorst, Alfred, "Philipp von Rathsamhausen" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 374-375 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100958427.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA