Lebensdaten
1924 – 1987
Geburtsort
Bauerbach (Kreis Marburg)
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
Gewerkschafter
Konfession
konfessionslos
Normdaten
GND: 140345442 | OGND | VIAF: 103871129
Namensvarianten
  • Pfeiffer, Alois

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Zitierweise

Pfeiffer, Alois, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140345442.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N.;
    M N. N.;
    1978 Irmtraut N. N.; kinderlos.

  • Biographie

    Nach der Volksschule absolvierte P. eine Ausbildung zum Waldfacharbeiter und war 1938-49 als Forstwirt tätig. Unterbrochen wurde diese Tätigkeit 1942-45 durch Militärdienst und Gefangenschaft und 1948/49 durch den Besuch der Akademie der Arbeit in Frankfurt/M. 1946 trat P. in die Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft (GGLF) ein und übernahm bald die Funktion als Betriebsrat und Arbeitsrichter. Kurze Zeit war er Jugendsekretär in Marburg und seit dem 1.5.1949 Unterbezirkssekretär der GGLF in Darmstadt. Im Auftrag des Hauptvorstandes übernahm er im Febr. 1956 die Leitung des GGLF-Landesbezirks Nordrhein-Westfalen. Am 1.4.1966 wurde P. in den geschäftsführenden Hauptvorstand, im Okt. 1968 zum stellvertretenden und im Mai 1969 in Nachfolge von Alfons Lappas (* 1929) zum Vorsitzenden der GGLF gewählt. Noch im selben Jahr wurde er Präsident des europ. Dachverbandes der GGLF, der Europ. Föderation der Agrarischen Gewerkschaften (EFA), und Vizepräsident der Internationalen Föderation der Plantagen-, Land- und verwandten Arbeiter (IFPLAA) sowie als Gewerkschaftsvertreter Mitglied des Wirtschafts- und Sozialausschusses der EWG. 1975 wurde P. in den geschäftsführenden DGB-Bundesvorstand gewählt. Das Vollbeschäftigungsprogramm des DGB von 1977 trug seine Handschrift. Im Herbst 1981 forderte er von der Bundesregierung ein auf fünf Jahre angelegtes „Sofortprogramm“ gegen die Arbeitslosigkeit in Höhe von 50 Mrd. DM. 1982 war er als Nachfolger für Heinz Oskar Vetter (1917–90) für den Posten des DGB-Vorsitzenden nominiert worden. Er zog seine Kandidatur jedoch aufgrund seiner Verstrickungen in den Skandal um die „Neue Heimat“, an deren Berlin-Engagements er sich steuerhinterziehend mit 100 000 Mark beteiligt hatte, zugunsten von Ernst Breit (* 1924) zurück.

    Im Okt. 1984 ging P. in Nachfolge Wilhelm Haferkamps als zweiter Deutscher (neben Karl-Heinz Narjes) als Kommissar nach Brüssel, nachdem er bereits Vizepräsident des Wirtschafts- und Sozialausschusses der EG war. Seine Arbeitsgebiete waren die Wirtschafts- und Regionalpolitik sowie die Statistik, anfangs auch die Beschäftigungspolitik. Dabei hat er sich nicht als Interessenvertreter der Bundesrepublik, sondern als „Angestellter Europas“ empfunden, was ihm auch Konflikte mit der Bundesregierung einbrachte, die ihm u. a. vorwarf, sich zu wenig für die Bauern einzusetzen.

  • Literatur

    W. Pege, in: Gewerkschaftsreport 8, 1981;
    DGB-Nachrr.dienst v. 3.8. u. 2.9.1987;
    Munzinger;
    SZ v. 3.8.1987 (P).

  • Autor/in

    Klaus Mertsching
  • Zitierweise

    Mertsching, Klaus, "Pfeiffer, Alois" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 316 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140345442.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA