Lebensdaten
1854 – 1914
Geburtsort
Göltzschen bei Leipzig
Sterbeort
Chemnitz
Beruf/Funktion
Maschinenfabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 140347127 | OGND | VIAF: 103872611
Namensvarianten
  • Pfauter, Robert Hermann
  • Pfauter, Hermann
  • Pfauter, Robert Hermann
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Zitierweise

Pfauter, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140347127.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian Gottlieb (1821–92), Landwirt in G.;
    M Johanne Christiane Berger, gen. Dittrich;
    Lößnitz (Erzgebirge) um 1897 Clara Marie (1875–1960), T d. Maurers Friedrich Wilhelm Colditz ( 1875);
    7 S, u. a. Michael (1899–1980), Dr.-Ing., Dipl.-Volkswirt, seit 1930 Geschäftsführer d. Fa. Pfauter, 1948-52 Neugründer in Ludwigsburg (s. Klimesch; L), Wilhelm (1900–68), Ing., Georg (1904–68), Kaufm. u. Auslandsvertreter, Hermann (1913–92), Ing., alle Mitgesellschafter d. Pfauter GmbH, 3 T.

  • Biographie

    P. erlernte das Schlosserhandwerk, studierte anschließend Maschinenbau am Technikum in Hainichen bei Chemnitz und arbeitete seit 1872 in den Maschinenfabriken von Hartmann und Zimmermann. Durch sein technisches Können wurde der Fabrikant Julius Eduard Reinecker (1832–95) auf ihn aufmerksam und machte ihn 1887 zum Chefkonstrukteur seines Unternehmens. Hier lernte P. auch die Abwälzfräsmaschinen zur Herstellung von Stirn- und Schneckenrädern kennen und war bereits an der Entwicklung eines Schneckenfräsers beteiligt, auf dem sein Verfahren für die Kegelrad-Herstellung basierte. 1895 ernannte der Strickmaschinen-Pionier Stanislaw Biernatzki (1830–1916) P. zum Direktor in seinem neuen Geschäftszweig Präzisions-Fräsmaschinen in Chemnitz. Hier konstruierte und baute P. 1896/97 seine universale Stirnrad-Fräsmaschine. Er nannte seine Erfindung „Wälz-Schraubverfahren“, da dem Werkstück gleichzeitig mit der Fräserbewegung eine zusätzliche Drehung gegeben wurde, wodurch Schraubenzylinder entstanden. Sein Verfahren ließ sich für jede Art von Verzahnungen beliebiger axialer Länge verwenden. Ein eigenes Differential vervollkommnete P.s Maschine, mit der nun auch Schraubenräder gefräst werden konnten. 1900 machte sich P. selbständig und gründete in Chemnitz eine Firma unter seinem Namen. 1905-13 baute er 2000 Maschinen, die u. a. in den USA neben der Bilgramschen Kegelradmaschine Erfolg hatten.

    P.s Söhne setzten seine Arbeit fort und vergrößerten das Produktionsprogramm durch Maschinen für kleine und große Räder, schließlich für alle außenverzahnten oder -genuteten, zylindrischen oder scheibenförmigen Drehkörper in paketweiser Bearbeitung. Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete das enteignete Chemnitzer Stammwerk als „VEB WMW Zahnschneide-Maschinenfabrik MODUL“ weiter. Die Brüder P. begannen 1946 zunächst in Rüsselsheim mit der Reparatur von Maschinen und bauten 1948 eine neue Fabrik in Ludwigsburg auf, die bald wieder ihre frühere Bedeutung erlangte und ein universales Maschinenprogramm für die Zahnradherstellung anbot. 1997 erfolgte der Zusammenschluß mit den Gleason Works, Rochester (NewYork) zur „Gleason-Pfauter Maschinenfabrik GmbH“.

  • Werke

    DRP 112 082 v. 1900 (universale Räder-Wälzfräsmaschine);
    Eine Schneckenfräsmaschine neuer Bauart, in: Die Werkzeugmaschine 1916, S. 118-20;
    Abwälzräder-Fräsmaschine f. Stirn-, Schrauben- u. Schneckenräder, in: Zs. f. prakt. Maschinenbau 1, 1910, S. 1185 f.

  • Literatur

    Chemnitzer Volksstimme, 14.10.1914;
    Die Werkzeugmaschine, 14.10.1914;
    C. Barth, Stirnräderbearbeitung, in: Werkstattstechnik 18, 1924, H. 4, S. 80-83;
    K. Kutzbach, Zahnraderzeugung, 1925;
    ders., Vom Wesen u. Werden d. Pfauter-Verfahrens, in: VDI-Zs. 71, 1927, S. 73-80;
    E. Jurthe u. O. Mietzschke, Hdb. d. Fräserei, ⁵1919, S. 299-365;
    Michael Pfauter, H. P. u. sein Werk, in: Wir Abwälzleute, 1936, Nr. 1, S. 7-24 (P);
    Pfauterbriefe Nr. 7, 1954, 12, 1959;
    R. S. Woodbury, Hist. of the Gear-Cutting Machine, 1958, S. 109-11;
    F. L. Litvin, Development of Gear Technology and Theory of Gearing, NASA No. 1406, 1997, S. 82 (P). |

  • Quellen

    Qu Kurzbiogr. v. Michael Pfauter, 1957 (ungedr., im Bes. d. Red.)

  • Autor/in

    Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß
  • Zitierweise

    Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Pfauter, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 305-306 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140347127.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA