Lebensdaten
erwähnt 1650, gestorben vermutlich 1665
Beruf/Funktion
Bildhauer
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 138741379 | OGND | VIAF: 90997356
Namensvarianten
  • Pendel, Johann Georg

Orte

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Zitierweise

Pendel, Johann Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138741379.html [23.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Pendel: Johann Georg P., Bildhauer — geboren unbekannt wo — kam 1650 als schon fertiger Künstler nach Prag, erwarb sich noch im gleichen Jahre das Bürgerrecht in dieser Stadt, infolge seines ersten monumentalen Werkes auch den Titel eines kaiserl. königl. Hofbildhauers. Den Auftrag für dieses noch immer als Zierde des Prager Altftädter Rings bestehende Werk gab ihm Kaiser Ferdinand III. — wie er dabei aussprach — aus Dankbarkeit für die Errettung der Altstadt von den Schweden (1648). Eine hochaufragende sogenannte Mariensäule umgeben, entsprechend der ausgedehnten quadratischen|Basis, vier kampfgerüstete Engel. Dem Geschmacke der Zeit angemessen in stotker Barocke gehalten, zeigt sowol die Gesammtanordnung, wie die Figurenbildung den geistreichen und gutgeschulten Plastiker. Das wurde um so augenfälliger, als es galt, die während der Belagerung von Prag im J. 1757 durch eine preußische Kugel zertrümmerte Engelgestalt neu zu ersetzen. (Ersetzt wurde sie, aber weder im Geiste noch in der Form Pendel's.) Bei so rasch erworbener kaiserlicher Gunst gelang es P. zunächst auch den mittlerweile ausgebrochenen Streit zwischen der Malerbruderschaft und den Bildhauern, die bis dahin im gemeinschaftlichen Verbande standen, durch die erwirkte Genehmigung für eine gesonderte Verbündung der Bildhauer beizulegen. — Weitere Werke von ihm sind die in der Façade der Salvatorkirche (am Kreuzherrnplatze) angebrachten Figuren der Kirchenväter, die wol ursprünglich für anderweitige, der Horizontlinie näher gelegene Ausstellung bestimmt waren. Denn für die, in welcher sie jetzt hoch oben zu finden sind, mangelt die erforderliche Ausdehnung des Höhenmaßes. — Eine recht tüchtige Arbeit ist wieder die im westlichen Theile des Hradschiner Schloßgartens befindliche Herkulesstatue. Dlabacz weiß noch von Altarverzierungen in der — aufgehobenen — St. Martinskirche in der Altstadt; desgleichen in einer nicht mehr existirenden Muttergotteskirche zu berichten. Beide sind also der Beurtheilung entzogen. Gleich unbestimmt wie das Geburtsjahr Pendels ist das seines Ablebens; sicher nur ist, daß er in Prag gestorben — im Hinblicke auf eines seiner letzten Werke dürfte das Jahr 1665 als Todesjahr anzunehmen sein.

    • Literatur

      Dlabacz, Allg. histor. Künstler-Lexikon. — Füßli's allg. K.-Lex. — Hammerschmieds Prodrom. glor. Pragensis. Eigene Notizen.

  • Autor/in

    Rud. Müller.
  • Zitierweise

    Müller, Rudolf, "Pendel, Johann Georg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 25 (1887), S. 355-356 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138741379.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA