Dates of Life
1881 – 1960
Place of birth
Maulbronn (Württemberg)
Place of death
Calw
Occupation
evangelischer Theologe
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 140119558 | OGND | VIAF: 103252370
Alternate Names
  • Paulus, Arnold Wilhelm Rudolf
  • Paulus, Rudolf
  • Paulus, Arnold Wilhelm Rudolf
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Paulus, Rudolf, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140119558.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Wilhelm (1835–94), Prof. d. ev. Theol.;
    M Anna (1855–1919), T d. Wilhelm Hoffmann (1806–73), Hof- u. Domprediger in Berlin, Staatsrat (s. NDB IX), u. d. Clara Gfn. v. Kanitz (1819–62);
    S Johannes, Pfarrer in Otterswang b. Bad Schussenried.

  • Biographical Presentation

    P. absolvierte die ev.-theol. Seminare in Maulbronn und Blaubeuren und studierte seit 1899 Theologie und Philosophie in Tübingen. 1904-07 war er Vikar in Oppelsbohm und Stuttgart-Ostheim. Anschließend setzte er sein Studium in Heidelberg, wo er Ernst Troeltsch (1865–1923) hörte, und in Berlin fort. Nach erneuter Vikariatszeit in Weil im Schönbuch und Neuhausen am Ems war P. 1908-11 Repetent im Tübinger Stift. Anschließend übernahm er die zweite Pfarrstelle in Besigheim/Neckar. 1921 wurde er von der Tübinger Fakultät zum Lic. theol. h. c. und 1927 zum D. theol. promoviert. 1932 übernahm er das Pfarramt der Gemeinde Kilchberg bei Tübingen und ging im folgenden Jahr als Privatdozent nach Tübingen. Sein Lehrgebiet umfaßte Systematische Theologie und Religionsphilosophie. Versuche, P. auf eine Professur zu berufen, scheiterten. Erst mit der Entpflichtung 1947 erhielt er den Titel eines Honorarprofessors. P. gehörte seit seiner Repetentenzeit der liberalprot. „Vereinigung der Freunde der Christlichen Welt“ an. Zudem war er Mitglied der „Freien Volkskirchlichen Vereinigung“. Nach 1933 beteiligte er sich an kirchenoppositionellen Aktivitäten. Zugleich suchte er aber auch eine Verständigung mit Vertretern der Deutschen Christen. Dem autoritären theol. Anspruch der Bekennenden Kirche stand er kritisch gegenüber. Nach der Pogromnacht 1938 übte er Kritik am antisemitischen Terror, so daß er seither überwacht wurde. Einem offenen Konflikt mit den Nationalsozialisten ging er jedoch aus dem Weg.

    In seinem Werk repräsentiert P, wie nur wenige andere Theologen, die liberale Theologie der Zeit nach 1918. Im Vordergrund stand dabei zum einen die Beziehung von „Idealismus und Christentum“ (1919), zum anderen die Problematik des Historismus in der Theologie (Gott in d. Gesch.?, 1920). Beide Themen führte er in seinem Hauptwerk „Das Christusproblem der Gegenwart, Untersuchung über das Verhältnis von Idee und Geschichte“ (1922) zusammen. In Anknüpfung an Troeltsch sah P. in einem konsequenten Verzicht auf jede geschichtliche Begründung des Glaubens den einzigen Weg, der historistischen Infragestellung religiöser Geltungsansprüche zu begegnen. An die Stelle geschichtlicher Fakten sollte „der religiöse Gesamteindruck der Persönlichkeit Jesu“ treten. Christologische Formeln ersetzte P. durch den Rückgriff auf religiöse Erfahrungssätze. Hierfür berief er sich auf das von Friedrich Schleiermacher formulierte Programm von Theologie als Glaubenslehre.

  • Works

    Weitere W Fichte u. d. NT, 1919;
    Geschichtsrel., Gegenwartsrel., Ewigkeitsrel., in: Die Christl. Welt 37, 1923, S. 567-75;
    Theol. u. Rel.phil., in: Zs. f. Theol. u. Kirche 14, 1933, S. 195-218;
    Gedanken z. Zeitproblem, in: Theol. als Glaubenswagnis, FS f. Karl Heim, 1954, S. 113-36. – Hg.: Glaube u. Ethos, FS f. Georg Wehrung, 1940. |

  • Archival Ressources

    Nachlaß: Univ.archiv Tübingen.

  • Literature

    P. Barth, Das Christusproblem d. Gegenwart, in: Die Christl. Welt 36, 1922, Nr. 46/47;
    F. W. Graf, Liberale Theologie, in: EKL³ III, S. 86-98;
    RGG²;
    BBKL (Bibliogr.).

  • Author

    Matthias Wolfes
  • Citation

    Wolfes, Matthias, "Paulus, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 136 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140119558.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA