Lebensdaten
1755 – 1829
Geburtsort
Etzelwang (Oberpfalz)
Sterbeort
Hersbruck bei Nürnberg
Beruf/Funktion
Naturforscher ; Mediziner ; Zoologe ; Botaniker ; Arzt ; Entomologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116023988 | OGND | VIAF: 7381953
Namensvarianten
  • Panzer, Georg Wolfgang Franz
  • Panzer, Georg
  • Panzer, Georg Wolfgang Franz
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Zitierweise

Panzer, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116023988.html [13.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg Wolfgang (1729–1805), Pfarrer in E., seit 1760 an St. Sebald in N., seit 1789 Präses d. Pegnes. Blumenordens, D. theol. h. c. d. Univ. Altdorf, Bibliograph (s. ADB 25; Berühmte Nürnberger; LGB²; W), S d. Bernhard (1698–1726), Dr. iur., kfl. bayer. Hof- u. Reg.rat in Sulzbach (Oberpfalz), u. d. Anna Sophia Weißmann (1697–1749);
    M Rosine Helene ( 1806), T d. Johann Jakob Jantke (Ps. Jerenian) (1687–1768), Prof. d. Med. in Altdorf;
    B Johann Friedrich Heinrich (1764–1815), Prediger in N., Eltersdorf u. Tennenlohe. Kupferstecher (s. ThB);
    1780 Magdalena Clara Vogel, T d. Antistes u. Predigers bei St. Lorenz in N.;
    1 S, 3 T überlebend.

  • Biographie

    Nach dem Schulbesuch in Nürnberg 1760-72 widmete sich P. anatomischen und botanischen Studien und studierte seit 1774 Medizin in Erlangen und Altdorf, wo er 1777 mit der Dissertation „De Dolore“ zum Dr. med. promoviert wurde. Er ergänzte seine Ausbildung in Wien, Straßburg und in der Schweiz. 1780 wurde er in das Collegium medicum in Nürnberg aufgenommen Dort führte er seit etwa 1795 die Kuhpockenimpfung ein. Daneben begründete er zusammen mit dem Arzt Redener einen privaten botanischen Garten in Nürnberg. 1798 erhielt er das Amt eines Stadt- und Landphysicus in Hersbruck bei Nürnberg.

    In der Pflanzenkunde tat sich P. durch die Übersetzung und Herausgabe von Linnes Pflanzensystem (1782–87) sowie durch die Erforschung der seinerzeit noch wenig bekannten Laub- und Lebermoose (1787) hervor. Außerdem entwarf er eine natürliche Klassifikation der Gattungen der schwierigen Familie der Gräser (1813). P. machte sich hauptsächlich als einer der frühen Entomologen einen Namen, indem er in mehreren Werken eine erste umfassende Fauna der Insekten Deutschlands beschrieb (1793-1809) und kritisch klassifizierte (1805-07).|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Leopoldina (1789), d. Soc. d'Hist. Naturelle de Paris (1790) u. d. Botan. Ges. zu Regensburg (1793).

  • Werke

    Observationum botanicarum specimen, 1781;
    Btrr. z. Gesch. d. ostind. Brotbaums mit e. systemat. Beschreibung desselben, in: Linné's Vollst. Pflanzensystem, X, 1783, S. 337-81;
    Übers.: Des Ritters Carl v. Linné Vollst. Pflanzensystem, 13. lat. Aufl., 14 Teile, 1777-88 (mit G. F. Christmann);
    Laub- u. Lebermoose, ebd., T. 13, 1787;
    J. E. Voet, Beschreibungen u. Abb. hartschaalichter Insekten, Coleoptera Linné, aus d. Orig. übers., mit […] Synonymie u. […] Commentar versehen v. G. W. F. P, T. 1-5. (1785-) 1793-1802, T. 5 auch u. d. T.: G. W. F. P.s Btrr. zur Gesch. d. Insekten (auch u. d. T.: Symbolae Entomologicae), 1795, ²1802;
    Fauna Insectorum Germanicae initia, H. 1-109, 1793-1809;
    Faunae insectorum Americae borealis prodromus, 1794;
    Dtld.s Insektenfauna, oder entomolog. Tb. für d. J. 1795 (Entomologia Germanica, exhibens insecta per Germaniam indigena, 1: Eleuterata), 1795;
    Krit. Revision d. Insectenfauna Dtld.s nach d. System bearb., 2 Bde., 1805-07;
    Ideen zu e. künftigen Revision d. Gattungen d. Gräser, in: Denkschrr. d. Kgl. Bayer. Ak. d. Wiss. zu München, 1813, S. 253-312. – Zu Georg Wolfgang d. Ä.: Ausführl. Beschreibung d. ältesten augspurg. Ausgg. d. Bibel, 1780 (Nachdr. 1971);
    Annales typographici, 6 Bde., 1793-1803 (Nachdr. 1963).

  • Literatur

    ADB 25;
    H. Roeschke, in: Entomolog. Mitt. 1, 1912, S. 29-31, 43 f. (W-Verz.);
    A. Meixner. ebd. 4, 1915, S. 268-78;
    Schumacher, ebd. 7, 1918, S. 87;
    F. Eisinger, in: Internat. Entomolog. Zs, 13, 1919, S. 89-92, 39, 1925/26, S. 74;
    Meusel, Gel. Teutschland;
    G. A. Will. Nürnberg. Gel.-Lex. VII, 1806;
    NND VII, 1831, S. 530-33;
    Stadtlex. Nürnberg (P).|

  • Nachlass

    Nachlaß: Stadtarchiv Nürnberg.

  • Autor/in

    Brigitte Hoppe
  • Zitierweise

    Hoppe, Brigitte, "Panzer, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 42-43 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116023988.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Panzer: Georg Wolfgang Franz P. wurde am 31. Mai 1755 zu Etzelwang in der Pfalz geboren, woselbst sein Vater Prediger war. Schon vom Jahre 1760 an besuchte er die Schule zu Nürnberg und bezog 1774 die Universität zu Altorf, um Medicin zu studiren, und 1775 die Universität Erlangen. Neben der Medicin widmete er sich mit großem Eifer den Naturwissenschaften, namentlich der Botanik und Entomologie und begann schon früh Pflanzen und Insecten zu sammeln. Nachdem er im Jahre 1777 sein Doctor-Examen mit Auszeichnung bestanden hatte, besuchte er zu seiner weiteren Ausbildung die klinischen Anstalten zu Wien und Stratzburg und unternahm alsdann eine längere Reise in die Schweiz, wo er besonders botanische Studien machte, und wurde nach seiner Rückkehr praktischer Arzt in Nürnberg. Als solcher machte er sich namentlich durch die Einführung der Schutzpocken-Impfung sehr verdient. Trotz seiner umfassenden Berufsthätigkeit fand er noch Zeit, sich mit der Naturgeschichte zu beschäftigen. Seine ersten Schriften behandeln die Botanik: „Observationum botanicarum specimen“ 1781; „C. v. Linné's vollständiges Pflanzensystem“ 1782; „Versuch einer Geschichte der Laub- und Lebermoose“ 1787. Ferner lieferte er Beiträge zu Sturm's Flora von Deutschland und später veröffentlichte er noch: „Ideen zu einer künftigen Revision der Gräser“ 1813. Außerdem machte P. sich sehr verdient um die Entomologie. Seine erste Arbeit darüber war eine Uebersetzung von Joh. Euseb. Voet „Beschreibung und Abbildung hartschaliger Insecten“ 1785—1798. Ein sehr verdienstvolles Werk war seiner „Faunae Insectorum Germaniae initia“, Heft 1—110 mit je 24 illum. Kupfertafeln“ 1785—1798, welches später von Heinrich Schäffer fortgesetzt wurde. Ferner veröffentlichte er auf entomologischem Gebiete „Entomologia germanica“ 1795; „System. Nomenclatur über Schäffer's Abbildungen der Insecten“ 1804; „Kritische Revision der Insectenfauna Deutschlands“ 1805; „Entomol. Versuch, die Jurineischen Gattungen der Linneischen Hymenoptera nach dem Fabrizius’schen System zu prüfen“ 1806; „Index entomologicus“ 1813 und zahlreiche kleinere Abhandlungen. Im Jahre 1798 wurde P. Stadt- und Land-Physikus in Hersbruck bei Nürnberg. Zahlreiche Akademieen und Gesellschaften ernannten ihn zu ihrem Mitgliede. Infolge seiner ausgebreiteten Verbindungen brachte er ein reichhaltiges, über 200 Foliobände umfassendes Herbarium und eine sehr bedeutende Insectensammlung zusammen. P. starb am 28. Juni 1829.

  • Autor/in

    W. Heß.
  • Zitierweise

    Heß, Wilhelm, "Panzer, Georg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 25 (1887), S. 134 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116023988.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA