Dates of Life
1831 – 1900
Place of birth
Köln
Place of death
Kairo
Occupation
Möbelfabrikant
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 138693609 | OGND | VIAF: 90955628
Alternate Names
  • Pallenberg, Jakob
  • Pallenberg, Jacob

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Citation

Pallenberg, Jakob, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138693609.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Heinrich (s. 1);
    M Cäcilia Becker; ledig.

  • Biographical Presentation

    Als der Vater sich 1861 nach dem Tod seiner Frau aus dem Unternehmen zurückzog, übertrug er die Geschäfte auf seine Söhne P. und Franz, die beide eine vergleichbare Ausbildung im Möbelhandwerk einschließlich eines längeren Aufenthaltes in Paris genossen hatten; Gerhard trat nicht in die Firma ein. Das Unternehmen blieb erfolgreich und setzte hinsichtlich des Einsatzes moderner Maschinen Maßstäbe. Nach dem Tod von Franz wurde die inzwischen mit über 150 Beschäftigten größte Möbelfabrik in Preußen von P. allein geführt. Er betätigte sich gleich seinem Vater als Kunstmäzen in Köln und stiftete eine große Anzahl wertvoller Kunstgegenstände für Kölner Museen. Besonders engagierte er sich für das 1900 neuerrichtete|Kölner Kunstgewerbemuseum. 1898 beauftragte er den Berliner Künstler Melchior Lechter mit dem Entwurf eines Saales für das neue Museum, in dem sich in symbolhafter Darstellung das Zusammenwirken aller Künste spiegeln sollte. Die Vollendung des „Pallenberg-Saales“ erlebte P. nicht mehr; er starb auf einer Reise in Kairo, zwei Monate vor der Museumseinweihung. In seinem Testament hatte er die Verwendung von 150 000 Mark für Ausbau und Einrichtung des Saales (durch die Firma H. Pallenberg) nach den vorliegenden Entwürfen verfügt. Außerdem vermachte er der Stadt Köln den Betrag von 200 000 Mark, aus dessen Zinsertrag alljährlich Kunstgegenstände für das Kunstgewerbemuseum anzukaufen waren, ferner 400 000 Mark zur Errichtung und Erhaltung eines „Pallenberg-Handwerkerheimes“, das 1906 in Form von 19 Einzelhäusern fertiggestellt wurde. Hinzu kamen weitere Beträge u. a. für ein Hospital, die Unterstützungskasse des Unternehmens und einzelne Mitarbeiter und fubilare. Das gesamte Stiftungskapital (856 000 Mark) sollte nach Auflösung des Unternehmens an die Stadt Köln fallen, um aus dessen Zinsertrag u. a. talentierte Schreiner in ihrer Ausbildung zu fördern. Wertvolle Gemälde seines Nachlasses vermachte P. dem Wallraf-Richartz-Museum in Köln, darunter das Porträt seines Vaters von Wilhelm Leibl.

    Nach P.s Tod wurde das Unternehmen von seinem Freund und Teilhaber (seit 1895) Louis Ziegler weitergeführt, da aus der Familie kein geeigneter Nachfolger zur Verfügung stand. Bis zum 1. Weltkrieg expandierte das Unternehmen weiter und erhielt prestigeträchtige Aufträge aus aller Welt. Neben dem Ausbau des kronprinzlichen Palais in Tokio (1903) gehörten dazu auch die Innenausstattung des Luxusdampfers „Bremen“ oder des Luftschiffs „Graf Zeppelin“, aber auch die Fertigung des Mobiliars des Berliner Hotels „Adlon“ und der Salonwagen des „Rheingold-Zuges“ (1928). Die Krisenjahre der Zwischenkriegszeit und der Wandel des Publikumsgeschmacks leiteten in den 20er Jahren den wirtschaftlichen Niedergang des Unternehmens ein. 1932 wurde die in Liquidation stehende Firma in eine Auffanggesellschaft umgewandelt, konnte aber nicht mehr an die großen Zeiten ihrer Geschichte anknüpfen. Obwohl das Unternehmen auch nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut wurde, kam das endgültige wirtschaftliche Ende 1959, die Firma trat in Liquidation.

  • Literature

    (auch zu Heinrich) H. Molis, Die R, in: Alt-Köln, Zs. d. Ver. Alt-Köln e.V., H. 1, 1930, S. 13-21. |

  • Primary Sources

    Qu Firmenakten (IHK zu Köln), Firmendok. u. biogr. Slgg. (P.-Mosler) d. Rhein.-Westfäl. Wirtsch.archivs Köln.

  • Portraits

    Ölgem. v. W. Leibl. 1887 (Köln, Mus. f. angewandte Kunst, Dauerleihgabe im Wallraf-Richartz-Mus.).

  • Author

    Jürgen Weise
  • Citation

    Weise, Jürgen, "Pallenberg, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 16-17 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138693609.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA