Dates of Life
1810 – 1859
Occupation
Philosoph
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 118633961 | OGND | VIAF: 62341883
Alternate Names
  • Wirth, Johann Ulrich
  • Wirth, J. U.
  • Wirth, Johann U.

Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Citation

Wirth, Johann Ulrich, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118633961.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Wirth: Johann Ulrich W., Philosoph, war geboren am 17. April 1810 zu Ditzingen, Oberamt Leonberg, und machte, nachdem er zuerst die Lateinschule|in Weinsberg besucht hatte, den gewöhnlichen Bildungscursus der württembergischen Theologen durch, d. h. war einige Jahre auf einem Seminar — dem zu Schönthal — und dann im evangelischen Stift zu Tübingen. Nach bestandener theologischer Prüfung war er eine Zeit lang Vicar in Weinsberg, dann Stadt-Pfarrer zu Kleingartach, bis er als erster Geistlicher nach Winnenden, Oberamt Waiblingen, berufen wurde. Er starb daselbst am 20. März 1859. Obgleich von Hegel zuerst angeregt, wie aus der Schrift: „Theorie des Somnambulismus oder des thierischen Magnetismus“ (Leipzig u. Stuttgart 1836) hervorgeht, wandte er sich später mehr dem sogenannten speculativen Theismus zu, indem er Einwirkungen von Schleiermacher und von Schelling aus dessen letzter Periode erfuhr. Sein Hauptwerk: „System der speculativen Ethik“, 2 Bde. (Heilbronn 1841, 42), zerfällt in die beiden Theile: reine Ethik und concrete Ethik, in denen die Dreitheilung noch gewahrt wird. Daß er in der ethischen Metaphysik die Erörterung des Guten voranstellt, ist schon aus dem Titel erklärlich. Den Schluß des Ganzen macht die absolute Sittlichkeit, deren drei Abschnitte die religiöse, intellectuelle und schöne Sittlichkeit bilden. Ist in diesem Werke der Einfluß Hegel's immer noch ersichtlich, so wendet er sich in seinem zweiten Hauptwerke: „Die speculative Idee Gottes“ (Stuttgart 1845), so gut wie ganz von ihm ab und betrachtet ihn als den Vollender der Begriffsphilosophie, die ihre Mission vollbracht habe. Gott ist ihm hier die Quadruplicität der Substanzen: Wesen, Leben, Seele und Geist, und wird als selbstbewußt aufgefaßt. Das Werk, das größtentheils geschichtlich, in seinen systematischen Abschnitten voll tiefer Gedanken, aber zu speculativ gehalten ist, hat eine dauernde und tiefgehende Wirkung nicht ausgeübt. Eine Zeitschrift: „Philosophische Studien“ begann W. 1851 herauszugeben, ließ das Unternehmen aber bald wieder fallen, wurde dagegen seit 1852 Mitredacteur der außer von ihm von J. H. Fichte und H. Ulrici herausgegebenen „Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik“, für die er eine Reihe von Aufsätzen schrieb. — W. ist auch Verfasser einer „Geschichte der Stadt Winnenden und der umliegenden Orte“ (Winnenden 1850, 2. Aufl. 1880).

    • Literature

      Joh. Ed. Erdmann, Grundr. d. Gesch. d. Philos., 4. Aufl., 1. Bd., S. 822—825. — Württemberg. Merkur, 1879, S. 1245. —

  • Author

    e.
  • Citation

    -e., "Wirth, Johann Ulrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 43 (1898), S. 533-534 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118633961.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA