Lebensdaten
1818 – 1887
Geburtsort
Lich bei Gießen
Sterbeort
Heidelberg
Beruf/Funktion
Chemieindustrieller
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 11654385X | OGND | VIAF: 171056751
Namensvarianten
  • Clemm-Lennig, Carl Wilhelm Heinrich
  • Clemm-Lennig, Carl
  • Clemm-Lennig, Carl Wilhelm Heinrich
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Zitierweise

Clemm-Lennig, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11654385X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig (1780–1838), fürstlich solmsischer Kammerassessor, dann ghzgl. hessischer Landgerichtsaktuar in Lich, S des Konr. Frdr. (1752–83), Reg.advokat in Niederkleen b. Butzbach;
    M Carol. (1781-1828), T des Sup. u. Konsistorialrats Karl Wilh. Ziehen in Lich;
    B Frdr. s. Genealogie (1), Gustav (1814–66), Dr., 1. Assistent Liebigs in Gießen, 1851 mit Christian Böhringer aus Stuttgart (1818–64) Gründer der Chemischen Fabr. Heilbronn, 1852 mit der chemischen Fabr. Wohlgelegen u. 1854 mit der ebenfalls Soda herstellenden chemischen Fabr. Neuschloß zusammengeschlossen zum Verein Chemischer Fabriken AG Mannheim, Dir. des Vereins, 1855 Gendirektor des Ver. für chemische u. metallurgische Produktion in Karlsbad (Aussiger Ver.);
    Schw Luise ( Dr. Conr. Zimmer [1808–78], technischer Chemiker u. Chininfabrikant in Frankfurt-Sachsenhausen, dann Chlorkaliumfabrikant in Preußisch Börnecke b. Staßfurt);
    1848 Anna Ottilie (1828–1901), Stiefschwester des Charles Lennig, chemischer Unternehmer in Bridesburg b. Philadelphia (USA), aus Mainzer Auswandererfamilie; 5 Kinder; Neffe (Sohn v. Gustav) Christian (1852–92), 1884-92 Dir. des Ver. Chemischer Fabriken u. durch finanzielle u. technische Reorganisation maßgeblicher Förderer seiner Entwicklung, die 1920-25 zu dem Konzern Rhenania-Kunheim Ver. Chemischer Fabriken AG in Berlin u. 1928 in das Großunternehmen der Kali-Chemie führte.

  • Biographie

    C. besuchte die Höhere Gewerbeschule in Kassel, wurde dann Apothekerlehrling in Bensheim (Bergstraße) und Gießen und ließ sich 1838 als Student der Chemie an der dortigen Universität einschreiben. 1843 und 1844 legte er in Bamberg und Darmstadt die Apothekerprüfung ab. Schon 1843 wandte er sich wieder nach Gießen, trat in den Schülerkreis Justus Liebigs ein und promovierte bei diesem 1845. Liebig empfahl ihn, als Charles Lennig, der in Bridesburg eine chemische Fabrik gegründet hatte, von ihm einen technischen Helfer erbat. C. ging nach Bridesburg, kehrte aber mit seiner Frau 1848 nach Frankfurt zurück. 1849 erwarb er zusammen mit dem Bankier Heinrich Fries in Mannheim, dem Ultramarinfabrikanten Fries in Heidelberg und L. Giulini die kleine Schwefelsäure- und Sodafabrik der Brüder P. F. und J. B. Giulini auf dem Gutshof Wohlgelegen bei Mannheim und gründete die Firma Giulini, Fries & C. Dr. Carl Vogt, dem letzten Präsidenten des Stuttgarter Rumpfparlaments, verhalf er zur Flucht in die Schweiz. Unter dem Druck der Konkurrenz schloß er sich 1852 mit der Heilbronner Fabrik seines Bruders zusammen, trat aber 1853 als leitender chemischer Direktor zurück und erbaute, von Liebig beraten, 1854 in Mannheim mit seinem Schwager C. Zimmer die erste größere chemische Düngerfabrik Süddeutschlands Carl C.-Lennig. Seinen Gedanken, nach englischem Vorbild die Anilinfabrikation aufzunehmen, vermochte er allein nicht über das Laboratoriumsstadium hinaus zu verwirklichen. 1864 schied er aus. Seit 1853 war C. amerikanischer Staatsbürger. Er ist der eigentliche Begründer der Mannheim-Ludwigshafener Chemischen Industrie.

  • Literatur

    C. Clemm, Dr. C. W. H. C.-Lennig, in: Bll. z. Gesch. d. Hauses C., Privatdruck 1.10.1925, S. 4-8.

  • Autor/in

    Wolfgang Zorn
  • Zitierweise

    Zorn, Wolfgang, "Clemm-Lennig, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 287 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11654385X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA