Dates of Life
1742 – 1809
Place of birth
Hausen (Baden)
Place of death
Winterthur (Kanton Zürich)
Occupation
Bergwerkstechniker
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 118982338 | OGND | VIAF: 25402715
Alternate Names
  • Clais, Johann Sebastian
  • Claiß, Johann Sebastian
  • Clais, Johann Sebastian
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Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Citation

Claiß, Johann Sebastian, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118982338.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Joh. Seb., Bäcker u. Gastwirt zu Hausen, später Schulmeister in Badenweiler.

  • Biographical Presentation

    C. lernte im Schwarzwald die Uhrmacherkunst und erregte durch seine Geschicklichkeit die Aufmerksamkeit des Markgrafen Karl Friedrich von Baden. Sodann arbeitete er bei dem Zunftmeister Pfenninger in Zürich als Uhrmacher, später bei dem Physiker F. P. A. Argand in Genf, dem er bei der Erfindung der Argand-Lampe Hilfe leistete. In England wurde er Mitarbeiter B. Huntsman's, des Erfinders des Gußstahls, und von James Watt. 1771 erfand C. eine Indexwaage, die sich so bewährte, daß ihm als Anerkennung die Silberne Medaille der „Arts and commerce promoted society“ sowie das Bürgerrecht der Stadt London verliehen wurden. Nach seiner Rückkehr wurde C. 1772 zum Badischen Hofmechanikus befördert und im folgenden Jahre zum Rechnungsrat mit Sitz und Stimme beim fürstlichen Bauamt. 1778 übersiedelte er nach Winterthur und gründete hier eine chemische Fabrik; gleichzeitig trat er als Bergwerksdirektor in die Dienste der Berner Regierung. Ihm unterstanden die Eisenerz-Bergwerke im unteren Aargau und die Salinen in Bex, die er mit bestem Erfolg reorganisierte. Er galt bereits damals als der erste Fachmann seiner Zeit auf dem Gebiete des Salzwesens und wurde deshalb 1782 als Salinenoberkommissar (seit 1785 als Wirklicher Hofkammerrat) nach Bayern berufen. Hier baute er die Salinen Reichenhall und Traunstein nach seinen Erfahrungen völlig neu aus und wandelte die damals gänzlich veralteten Betriebe in die modernsten und leistungsfähigsten Werke ihrer Zeit um. Doch hatte sich C. durch sein energisches Zupacken viele Gegner geschaffen, denen es schließlich 1806 gelang, ihn aus seiner Stellung zu bringen und aus Bayern zu verdrängen. Er ging als General-Ingenieur der französischen Salinen und General-Inspekteur der Regie der Ostsalinen nach Frankreich und baute die Salinen von Dieuze, Moyenvic und Château Salins nach seinen in der Schweiz und in Bayern bewährten Erfahrungen um und aus, so daß sie - besonders das Salzwerk zu Dieuze - jahrzehntelang als die modernsten Salinen der Welt galten.

  • Works

    Btrr. z. Salzkde., Winterthur 1784;
    Dienstes-Instructionen d. Churfürstl. Hauptsalzamtes zu Traunstein, München 1791, hrsg. v. H. Freydank, in: Zs. f. d. Berg-, Hütten- u. Salinenwesen im dt. Reich 83, 1935, S. 533-48 (L).

  • Literature

    M. Lutz, Nekrologe denkwürdiger Schweizer aus d. 18. Jh., Aarau 1812, S. 89;
    J. P. Beierlein, Medaillen auf ausgezeichnete u. berühmte Bayern in Abb. u. mit biogr.-hist. Notizen, in: Oberbayer. Archiv 13, 1852, S. 171 f.;
    G. Attenkofer, Abh. üb. d. Beziehungen d. Bayer. Salinen z. Schweiz. in: Saline Schweizerhalle 1837-1912, Basel 1912, S. 33-36;
    G. Ziegler, J. S. C., in: Neujahrsbl. d. Hülfsges. v. Winterthur 52, 1914;
    E. Boßhard, Gedenkschr. an d. 50j. Jubiläum d. Schweiz. Ges. f. Chem. Industrie, Zofingen 1932, S. 37-43;
    ders., Aus d. Anfängen d. schweiz. chem. Industrie, in: Für d. Sonntag, Beibl. z. Neuen Winterthurer Tagbl., 1932, S. 169-72;
    HBLS II.

  • Portraits

    Medaille 1782 v. J. Scheufel (Münzkab. München).

  • Author

    Hanns Freydank
  • Citation

    Freydank, Hanns, "Claiß, Johann Sebastian" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 258 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118982338.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA