Lebensdaten
1542 – 1606
Geburtsort
Münnerstadt (Unterfranken)
Sterbeort
Zerbst
Beruf/Funktion
reformierter Theologe
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 11629891X | OGND | VIAF: 10140746
Namensvarianten
  • Ambling, Wolfgang
  • Amling, Evodius (gräzisiert)
  • Amling, Wolfgang
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Zitierweise

Amling, Wolfgang, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11629891X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Michael Amling, Wollenweber, Ratsverwandter und Bürgermeister in Münnerstadt;
    M Maria Gesner;
    1) Münnerstadt 1566 Dorothea Krebs ( 1571), 2) Münnerstadt 1572 Barbara ( 1601), T des Amtmanns Caspar Neuendorfer;
    S Wolfgang Amling (1569–1613), Lehrer der Rechte am Gymnasium in Zerbst und städtischer Syndikus.

  • Biographie

    A. studierte in Jena, Tübingen und Wittenberg; 1566 wurde er Magister und Rektor in Zerbst, 1569 arbeitete er gegen die Rekatholisierung Würzburgs, im gleichen Jahre wurde er Pfarrer in Coswig (Anhalt), dann in Zerbst, später dort Superintendent und 1578 Superintendent der anhaltischen Landeskirche. A. ist der Theologe, der in erster Linie die von Fürst Joachim Ernst von Anhalt erstrebte Verselbständigung der anhaltischen Kirche - äußerlich (Ordinationen in Zerbst) und innerlich (Abrücken von der Konkordienformel) - und ihre Umwandlung aus einer Kirche lutherischen in eine solche reformierten Bekenntnisses durchgeführt hat.

  • Werke

    Confessio Anhaldina, 1578;
    s. a. Jöcher-Adelung I, 1784, Sp. 737 f.

  • Literatur

    ADB I;
    J. G. W. Dunkel, Hist.-krit. Nachr. v. verstorbenen Gelehrten II, 1, 1755, S. 11-18;
    PRE;
    RGG;
    LThK; s. a.
    Schottenloher I;
    G. Wolff, Bücherkde. d. fränk. Gesch., H. 1, 1937.

  • Porträts

    Kupf. v. unbek. Künstler (Hauptbibl. d. Franckeschen Stiftungen, Halle).

  • Autor/in

    Franz Lau
  • Zitierweise

    Lau, Franz, "Amling, Wolfgang" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 249 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11629891X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Amling: Wolfgang A., geb. 1542 zu Munnerstadt, 18. Mai 1606, studirte zu Tübingen und Wittenberg, 1566 auch zu Jena, und wurde dann Rector der Bartholomäusschule zu Zerbst, 1573 Pfarrer, anfangs zu Koswig und hernach zu Zerbst, als welcher er 1578 auch die Superintendentur der Landeskirche übertragen erhielt. Gleichzeitig war er auch an dem unter seiner Mitwirkung gestifteten Gymnasium in Zerbst als Lehrer thätig. Bis dahin hatte er sich den Ruf eines ansprechenden Predigers, eifrigen Seelsorgers, tüchtigen Schulmannes und biederen Charakters erworben, als er durch die von Wittenberg ausgehenden Versuche, in Anhalt die Concordienformel zur Einführung zu bringen, sich auf den Schauplatz der großen kirchlichen Bewegungen der Zeit, an denen er als eifriger Gegner der Concordienformel Theil nahm, gestellt sah. Vorzugsweise durch ihn ist es geschehen, daß das Fürstenthum Anhalt vor dem exclusiven Lutherthum bewahrt, und daß hier im Gegensatz zu demselben der Melanchthonismus der Landeskirche zum reformirten Bekenntniß verschärft wurde Das hauptsächlich von ihm (um 1578) verfaßte anhaltische Bekenntniß (Repetitio confessionis Augustanae Anhaltina) trägt indessen noch nicht das specifisch reformirte Gepräge. Erst 1596 begann er unter den Fürsten Johann Georg I. und Christian I. die Cultuseinrichtungen des Landes im reformirten Sinne umzugestalten, was freilich in allen Schichten der Bevölkerung den heftigsten Widerspruch hervorrief. Zu seinen bisherigen Streithändeln mit den Verfassern der Concordienformel kam späterhin infolge eines zufälligen Zusammentreffens mit mansfeldischen Theologen und Räthen noch eine weitere confessionelle Controverse, die ihn bis zu seinem Tod beschäftigte. — Neben zahlreichen Schriften polemischen und apologetischen Inhalts (vgl. Jöcher — Adelung) schrieb er auch Anderes, z. B. „Poëmata quaedam graece et latine edita“, Wittenberg 1569.

    • Literatur

      Beckmann's Historie des Fürstenthums Anhalt, Bd. II. Thl. VIII., Kap. 3. S. 318—321. Stumpf's Archiv von würzburgischen Gelehrten S. 125. Heppe, Gesch. des deutschen Protest. Bd. III. S. 177 ff., 293 ff. und Bd. IV. S. 77 ff.

  • Autor/in

    Heppe.
  • Zitierweise

    Heppe, Heinrich, "Amling, Wolfgang" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 399-400 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11629891X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA