Dates of Life
1705 – 1746
Occupation
Jesuit
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 11719560X | OGND | VIAF: 27842197
Alternate Names
  • Stadler, Daniel
  • Stadler, Danielis

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Stadler, Daniel, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11719560X.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Stadler: Daniel St., Jesuit, geboren am 10. Juli 1705 zu Amberg, wurde am 9. October 1722 zu dem zweijährigen Noviziat der Gesellschaft Jesu in Landsberg zugelassen und studirte sodann zu Ingolstadt 1725—1727 Philosophie nebst Mathematik, 1731—1735 Theologie. Nach Erstehung des dritten Probationsjahres (1736/37) zu Ebersberg legte er am 2. Februar 1739 die Profeß der vier Jesuitengelübde ab. Dazwischen, wie es so Ordensbrauch war, mußte St. Gymnasialunterricht ertheilen, 1724/25 zu Mindelheim, 1728—1731 zu Pruntrut. Als Priester hatte er Philosophie zu Straubing 1735/36 und Hall in Tirol 1737/38, seit Herbst 1738 an der Universität Dillingen zu lehren. Hier wurde St. 1738 zum Doctor der Philosophie creirt und ließ als Präses bei einer Promotion (1740) ein Werk über den Magneten erscheinen. Nach kurzer Wirksamkeit als Sonntagprediger in dem Münster zu Freiburg im Breisgau 1740/41 erhielt er (1741) auch an dortiger Universität ein philosophisches Lehramt. Jedoch bereits im folgenden Jahre traf ihn der Ruf an den kaiserlichen Hof als „Instructor“ des Kron- und Kurprinzen Max Joseph in den philosophisch-mathematischen Fächern, sowie als dessen Beichtvater. Um nun rasch mit einem Lehrerfolge zu glänzen, ließ St. eine Anzahl Thesen (nebst Figurentafeln) drucken, über welche sein Schüler am 5. und 26. August 1743 vor der Hofgesellschaft zu Frankfurt disputiren mußte. Nach dem Tode Karl's VII. blieb St. der Gewissensrath des Kurfürsten Max III. Joseph von Baiern. Daß er diesen auch sonst beeinflußt hat, selbst in politischen Fragen, ist unbestreitbar. Doch wurde es — von österreichischer Seite — übertrieben; an seinen Ordensgenossen am Pfälzer Hofe, den P. Franciscus Seedorf ('s 1758), reichte er nicht hinan. Er hat der baierisch-pfälzischen Hausunion das Wort geredet und für die Allianz mit Frankreich 1756 gewirkt. Dies machte ihn am Wiener Hofe verhaßt. Als endlich im Orden selbst ein Ankläger gegen ihn auftrat, mußte St. auf Befehl des Generales am 3. December 1762 um Entlassung aus dem Beichtvateramte bitten. Nachdem er noch am 13. Januar 1763 in der Theatinerkirche gepredigt, verließ er, von Max Joseph mit hundert Gulden Reisegeld beschenkt, am 20. desselben Monates München und begab sich nach Pruntrut, wo er am 25. September 1764 einem quälenden Leiden erlag. Als Lehrer der Geschichte am Cadettencorps zu München (1756—1758) gab St. 1758 einen „Kurzen Abriß Bayrischer Geschichten, wie sie im churfürstl. Cadeten-Haus zu München wochentlich erkläret werden. Denen Anhörenden, zum Behuf der Gedächtnuß, im Druck vorgelegt“ anonym heraus, welchen er vier Jahre später in erweitertem Umfange als „Bayrische Geschichte zu bequemen Gebrauch verfaßt und an das Liecht gestellet“ gleichfalls anonym erscheinen ließ. Er schöpfte zumeist aus Vervaux-Adlzreiter, der ungedruckten baierischen Geschichte Rader's und v. Finsterwald's (Hempel's) bekannter Compilation; auch das Archiv des Münchener Collegiums ist benützt. Eine bittere Erfahrung machte St. mit seinem „Tractatus de duello honoris vindice ad theologiae et juris principia examinato“ (1751): wegen zweier angeblich incorrecter Thesen wäre er beinahe auf den Index gekommen. Die Widmung dieses Buches an den Kurfürsten von Baiern enthält eine Skizze der Regierungsgeschichte desselben.

    • Literature

      Vgl. De Backer, Bibliothèque des écrivains de la compagnie de Jésus III, 903.

    • Correction

      Korrektur: Benedict XIV. verbot zwar Stadler's Tractat über das Duell in den Index zu setzen, erließ aber 10. November 1751 eine Bulle über das Duell, worin er fünf Sätze darüber, zwei aus Stadler's Tractat, zu lehren verbot. S. Reusch, Index II, 823. Ein Brief Stadler's darüber an Benedict XIV. und dessen Antwort vom 3. März 1753 in Zaccaria's Ausgabe der Moral von Busembaum-Lacroix, Ven. 1761, I, 246. Ein Brief von Chr. Wolf in Halle an Ickstatt über St. vom 22. August 1751 in A. v. Bucher's Werken I, 250. R.

  • Author

    v. Oefele.
  • Citation

    Oefele, Edmund Freiherr von, "Stadler, Daniel" in: Allgemeine Deutsche Biographie 35 (1893), S. 381 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11719560X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA