Lebensdaten
erwähnt um 1500
Beruf/Funktion
Meistersänger
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 103146024 | OGND | VIAF: 29938119
Namensvarianten
  • Singer, Caspar
  • Singer, Kaspar
  • Singer, Caspar
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Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Singer, Kaspar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd103146024.html [25.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Über S.s Lebensweg ist wenig bekannt. Möglicherweise hielt er sich in Nürnberg auf, wo Hans Sachs (1494–1576) 1516 erstmals einen von S.s Meistertönen verwandte. Aus S.s Werk bekannt sind ferner der „Freie“ und der „Helle Ton“ sowie, ohne Überlieferung alter Texte, der „Lange“ und der „Schlechte Ton“, die die für die vorreformatorischen Nürnberger Töne typische Länge und Kompliziertheit mit zahlreichen An- und Schlagreimen zeigen. Zu allen Texten sind Melodien erhalten. Ein dreistrophiges Glossenlied über das „Salve regina“ wird S. durch Sachs, der drei Texte in S.s Tönen aufzeichnete, ausdrücklich zugewiesen. Die beiden anderen Lieder sind wahrscheinlich ebenfalls von S. verfaßt: ein Sängergruß, der – offensichtlich als Eingangslied einer Singschule gedacht – zahlreiche Bestimmungen der meisterlichen Tabulatur nennt, und ein „loica“ überschriebenes Lied, das christliche Glaubenswahrheiten und Gebote syntaktisch so anordnet, daß man sie negierend oder zustimmend lesen kann.

  • Werke

    Die kleineren Liederdichter d. 14. u. 15. Jh., hg. v. Th. Cramer, Bd. 3, 1977, S. 280–82, Bd. 4, 1985, S. 322–25.

  • Literatur

    ADB 34;
    M. J. Schroeder, Mary-Verse in Meistergesang, 1942;
    E. Schumann, Stilwandel u. Gestaltveränderung im Meistersang, 1972;
    Repert. d. Sangsprüche u. Meisterlieder d. 13. bis 18. Jh., hg. v. H. Brunner u. B. Wachinger, Bd. 2/1, 2008, S. 262 f. (Verz. d. Meistertöne mit Angabe d. Melodieüberlfg.), Bd. 5, 1991, S. 374 f. (Verz. d. Texte);
    E. Klesatschke u. B. Taylor, Der Reiz des Verbotenen, Loica u. Equivoca im Meistergesang, in: Vom MA z. Neuzeit, hg. v. D. Klein u. a., 2000, S. 487–512;
    Egerländer Biogr. Lex.;
    MGG;
    Kosch, Lit.-Lex.³ (W, L);
    Vf.-Lex. MA² (W, L).

  • Autor/in

    Johannes Rettelbach
  • Zitierweise

    Rettelbach, Johannes, "Singer, Kaspar" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 461 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd103146024.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Singer: Kaspar S. aus Eger, Meistersänger wahrscheinlich des 15. Jahrhunderts, wird in der steirischen Meisterliederhandschrift zu den „alten Nachdichtern“, d. h. zu den Epigonen der zwölf ersten Meister gerechnet; ein ausdrücklich als sein Werk bezeichnetes Salve Regina trägt mit seiner gesuchten Gelehrsamkeit, seinen eingestickten lateinischen Worten jedesfalls durchaus den scholastischen Charakter des vorreformatorischen Meistergesangs. Seine Töne, von denen uns ein Heller, ein langer, ein freier, ein schlechter und namentlich ein lieber bekannt sind, wurden noch von Hans Sachs häufig benutzt.

    • Literatur

      Berliner Hs. Ms germ. 4°, 414, Bl. 375b. — Germanist. Studien II, 231.

  • Autor/in

    Roethe.
  • Zitierweise

    Roethe, Gustav, "Singer, Kaspar" in: Allgemeine Deutsche Biographie 34 (1892), S. 392 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd103146024.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA