Lebensdaten
1789 – 1869
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Naturwissenschaftler ; Gynäkologe ; vergleichender Anatom ; Arzt ; Maler ; Philosoph ; Psychologe ; Schriftsteller
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118519352 | OGND | VIAF: 76085
Namensvarianten
  • Carus, Carl Gustav
  • Carus, Karl Gustav
  • Carus, Carl
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Zitierweise

Carus, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118519352.html [07.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Aug. Gottlob Ehrenfr. (1763-1842), Färbereibesitzer in Dahme, S des Joh. Gottlob Ehrenfr., Wollhändler u. Tuchmachermeister, u. der Marie Regina Schenke;
    M Christiana Elis. (1763–1846), aus Mühlhausener Fam., die mehrere Ärzte u. Naturwissenschaftler aufweist, T des Schönfärbermeisters Andr. Adam Jäger u. der Maria Dor. Reichel;
    Om Daniel J., Dichter;
    Leipzig 1811 Caroline (1784–1859), T v. C.' Gvv Joh. Gottlob Ehrenfr. C. u. der Joh. Friederike Scheer;
    6 S, 5 T, u. a. Charlotte (1810–38, Ernst Rietschel [1804–61], Bildhauer [s. ADB XXVIII]).

  • Biographie

    Praktischer Lebenssinn von Seiten des Vaters, geistige Aufgeschlossenheit und Neigung zur Poesie bei reger Geschäftigkeit von seiten der Mutter prägten den Geist von C. Elternhaus. Die naturwissenschaftlichen und künstlerischen Interessen dürfen als Erbe der mütterlichen Linie angesprochen werden. Sein Oheim Daniel Jäger nahm sich des Heranwachsenden besonders an, der entschiedene Neigung für die Naturwissenschaften und Anlage zum Zeichnen erkennen ließ. Schon als 15jähriger bezog C. nach Besuch der Thomasschule die Leipziger Universität (1804) und entschied sich, Arzt zu werden, da ihm dieser Beruf am ehesten Raum für seine naturwissenschaftlichen Neigungen zu lassen versprach, promovierte 1811 in Leipzig und habilitierte sich kurz darauf.

    Nach einigen Jahren ärztlicher Praxis in Leipzig unter schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen wurde C. 1814 als Professor für Frauenheilkunde an die chirurgisch-medizinische Akademie und Direktor der Entbindungsanstalt nach Dresden berufen. 1827 zum königlichen Leibarzt, Hof- und Medizinalrat ernannt, entfaltete er eine vielseitige Tätigkeit als erfolgreicher Arzt, Naturforscher, Naturphilosoph und Künstler. Eine große Anzahl bedeutender Persönlichkeiten berührte im Laufe der Jahre seinen Lebenskreis, darunter A. von Humboldt, L. Tieck und Künstler wie C. D. Friedrich, E. Rietschel und David D'Angers. Das für seine Entwicklung bedeutendste Ereignis aber war die Begegnung mit Goethe, mit dem er seit 1818 in brieflicher Verbindung stand und den er 1821 in Weimar aufsuchte. Goethe, der aufmunternd-teilnehmend die naturwissenschaftlichen Bestrebungen von C. verfolgte, blieb für ihn das Vorbild einer Lebensgestaltung, welche ins Universale gerichtete Anlagen zu harmonischem Wirken zu vereinen vermag. Reisen erweiterten seinen Blick, von denen kleinere nach Berlin, Rügen und Prag führten, die erste größere 1821 nach Genua zu naturwissenschaftlichen Studien unternommen wurde. Als Leibarzt begleitete er den König 1827 nach Italien und in die Schweiz. 1835 bereiste C. Frankreich mit Paris, 1844 England und Schottland. Sein Wirken fand Anerkennung in zahlreichen Ehrungen (unter anderem 1862 Präsident der Leopoldina).

    C. war als Arzt, Naturforscher und -philosoph einer der selbständigsten Vertreter des romantischen Denkens, in seiner Naturanschauung vielfach an Goethe anklingend, wie er auch als Charakter Goethesches Gepräge trug. In seiner Entwicklung sind Einflüsse von Schellings Philosophie und Okens Entwicklungslehre spürbar. Als Mediziner erwarb sich C. frühzeitig Ansehen durch seine Arbeiten in der vergleichenden Anatomie, die er als erster in Deutschland als selbständiges Fach behandelte. Ebenso fand sein „Lehrbuch der Gynäkologie“ (1820) viel Anerkennung. Als Naturforscher zeichnete sich C. durch Untersuchungen über das Nervensystem und „Über den Blutkreislauf der Insekten“ (1827) sowie über die Entwicklung der Muscheln aus, um nur einiges aus seinen etwa 200 naturwissenschaftlichen Schriften und Abhandlungen zu nennen. Wenn auch diese Arbeiten für die Entwicklung der Medizin und Naturwissenschaft zu ihrer Zeit bedeutsam waren, seine eigensten Anschauungen gab C. in seinen Werken zur Psychologie und Charakterkunde, in denen sich Erkenntnisse vorweggenommen finden, die - abgesehen von ihrem Einfluß auf I. H. Fichtes Anthropologie - erst sehr viel später wieder gewürdigt wurden, insbesondere seine Einsichten in die Bedeutung des Unbewußten für das seelische Leben und seine Gedanken über die Wechselwirkung leiblicher und seelischer Anlagen und Kräfte, die ihn zur Ausarbeitung einer eigenen Physiognomik führten (Symbolik der menschlichen Gestalt, 1853, ²1857, neu herausgegeben von Th. Lessing, 1924, ³1932). Das Verbindende in seinem überaus umfangreichen Werk, das auch als schriftstellerische Leistung eindrucksvoll ist, ist der Gedanke von der Einheit alles Lebendigen, innerhalb deren es keine Trennung von „lebender“ und „toter“ Materie gibt, wie auch die Gestaltenwelt als Ausdruck des Lebens und der Kosmos nicht als Mechanismus, sondern als Organismus aufgefaßt wird. Als die Naturwissenschaften sich von den Gedankengängen der Romantik immer weiter entfernten, gerieten gerade die naturphilosophischen Arbeiten von C., in denen heute seine Bedeutung in erster Linie gesehen wird, in Vergessenheit. Erst in neuerer Zeit, als sich die Aufmerksamkeit der Zeit der Romantik stärker zuwandte, wurde auch C. neu gewürdigt. Seit L. Klages 1910 in seinen „Prinzipien der Charakterologie“ nachdrücklich auf ihn hingewiesen hatte, wurden die Schriften von C. nacheinander wieder ans Licht gezogen und in ihrer Bedeutung anerkannt.

    Neben dem Naturphilosophen darf aber auch der Maler C. nicht vergessen werden, dessen Bilder ansprechende Leistungen der romantischen Landschaftsmalerei darstellen, in der Art sich C. D. Friedrich nähernd. Aus dieser Beschäftigung mit der Kunst gingen auch feinsinnige kunstgeschichtliche Betrachtungen hervor, von denen vor allem die „Neun Briefe über Landschaftsmalerei“ (1831, neu herausgegeben von K. Gerstenberg, ohne Jahr [1926]) zu nennen sind,|eine der aufschlußreichsten Äußerungen zu den Problemen der romantischen Landschaftsmalerei.

  • Werke

    Weitere W s. W. Keiper, Ein Gesamtverz. d. Werke v. C. G. C., 1934;
    Ges. Schrr., hrsg. v. W. Keiper, 1938 ff. (unvollst., bisher nur Bd. 2, 6 u. 9);
    Grundzüge d. vergleichenden Anatomie u. Physiol., 1825;
    Vorlesungen üb. Psychol., 1831, neu hrsg. v. E. Michaelis, 1931;
    System d. Physiol., 3 Bde., 1838-40, ²1847-49;
    Grundzüge einer neuen u. wiss. Kranioskopie, 1841;
    12 Briefe üb. d. Erdleben, 1841, neu hrsg. v. Ch. Bernoulli u. H. Kern, 1926;
    Goethe, zu dessen näherem Verständnis, 1843, zahlr. Neuausg., u. a. v. K. K. Eberlein, o. J. [1927], v. R. Marx, 1932, v. E. Merian-Genast, 1948 (mit d. Briefen üb. Goethes Faust);
    Psyche, Zur Entwicklungsgesch. d. Seele, 1846 ³1860, neu hrsg. v. L. Klages, 1926 (P), v. R. Marx, 1932;
    Üb. Grund u. Bedeutung d. verschiedenen Formen d. Hand, 1846;
    Physis, Zur Gesch. d. leibl. Lebens, 1851;
    Organon d. Erkenntnis d. Natur u. d. Geistes, 1853;
    Vergleichende Psychol. od. Gesch. d. Seele in d. Reihenfolge d. Tierwelt, Wien 1866;
    Lebenserinnerungen u. Denkwürdigkeiten, 4 Bde., 1865-66, Bd. 5, hrsg. v. R. Zaunick, 1931 (Auszug v. S. Gfn. v. Arnim, 1930);
    Reisen u. Briefe, hrsg. v. E. v. Sydow, 2 Bde., 1926;
    C. G. C. u. C. F. Ph v. Martius, Eine Altersfreundschaft in Briefen, hrsg. v. Günther Schmid, 1940;
    zahlr. Ausw.bde., u. a. Geheimnisvoll am lichten Tag, hrsg. u. eingel. v. H. Kern, o. J. (Reclam).

  • Literatur

    ADB IV;
    Th. Lessing, Philos. d. Tat, 1914, S. 204-17;
    O. Carus, Das C.-Album, 1918;
    H. Kern, Die Philos. d. C. G. C., 1926;
    ders., C. G. C. in seinem Antlitz, 1930;
    Ch. Bernoulli, Die Psychol. v. C. G. C. u. deren geistesgesch. Bedeutung, 1925;
    G. Grashoff-Heins, C. als Maler, 1927;
    E. Langewisch, Das teleol. Prinzip b. C. G. C., 1927;
    R. Zaunick, C. G. C., Eine hist.-krit. Lit.schau, 1930;
    S. Hampe, Die Ideenlehre in d. Philos. d. C. G. C., in: Euphorion 32, 1932, S. 17 bis 35;
    E. Wäsche, C. G. C. u. d. romant. Weltanschauung, 1933 (= Diss. Köln 1932);
    E. Voegelin, Die Rassenidee in d. Geistesgesch. v. Ray bis C., 1933;
    S. Klink, Das Prinzip d. Unbewußten b. C. G. C., Diss. Würzburg 1934;
    W. Goldschmidt, Die Landschaftsbriefe d. C. G. C. u. ihre Bedeutung f. d. Theorie d. romant. Landschaftsmalerei, 1935;
    H. Wilhelmsmayer, C. G. C. als Erbe u. Deuter Goethes, 1936;
    K. Nadler, Das Goethebild d. C., in: DVjS. 14, 1936;
    dies., Idee u. Wirklichkeit d. Lebens b. C. G. C., in: Zs. f. dt. Kulturphilos. (= Logos NF) 3, 1937, S. 141-65;
    G. Fritz- W. Müller, Die Anthropol. d. C. G. C., 1937, = Neue dt. F, Nr. 150;
    D. Kramer, Die Gottesvorstellung d. C. G. C. u. ihre Beziehung z. Herder, Diss. Göttingen 1939;
    H. Kern, C. G. C., Persönlichkeit u. Werk, 1942 (L);
    P. Stöcklein, C. G. C., 1943;
    E. Bülck, C. G. C., Sein Leben u. sein Werk im Verhältnis z. C. D. Friedrich …, Diss. Greifswald 1943 (ungedr.);
    F. Arnold, Der Mensch als Urphänomen, Eine hist. Unters, z. philos. Anthropol. d. C. G. C., Diss. Mainz 1950 (ungedr.);
    ThB.

  • Porträts

    Ölgem. v. Jul. Hübner, 1844 (Goethemus. Frankfurt a. M.);
    Monumentalbüste v. Dav. D'Angers (Landesbibl. Dresden);
    Medaillon v. Dav. D'Angers (Louvre Paris);
    O. Carus, C. G. C. in s. Bildnissen, 1930 (32 P-Tfln., Ahnen- u. Stammtfln.).

  • Autor/in

    Bernhard Knauß
  • Zitierweise

    Knauß, Bernhard, "Carus, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 161-163 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118519352.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Carus: Karl Gustav C., der unter seinen Verdiensten als Gelehrter im allgemeinen und als bildender Künstler, in der Geburtshülfe eine hervorragende Stellung einnimmt, wurde zu Leipzig 3. Jan. (nicht Juni) 1789 geboren, promovirte daselbst 20. Decbr. 1811 mit einer Dissertation: „De uteri rheumatismo“, und habilitirte sich noch in demselben Jahre; als 1815 die medicinischchirurgische Akademie zu Dresden neu organisirt ward, nahm er einen Ruf dorthin als Professor der Entbindungskunst und Director des königl. sächsischen Hebammeninstituts an, welche Stelle er bis 1827, wo er zum königl. Leibarzt ernannt wurde, bekleidete; er 28. Juli 1869, nachdem er lange Zeit Präsident der Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher gewesen war. C. erfaßte die Idee seines Lehrers, des Professors der Geburtshülfe in Leipzig, Jörg, daß letztere nur einen Theil der Gesammtlehre über das weibliche Geschlecht bilde, und nicht von dieser abgesondert behandelt werden solle, mit allem Eifer, und legte die bezüglichen Grundsätze in seinem zuerst 1820 erschienenen „Lehrbuch der Gynäkologie“ nieder. Das Werk wurde mit vielem Beifall aufgenommen und erlebte 3 Auflagen, die letzte 1838; in der That ist ja die von ihm vertretene Anschauung, daß die Geburtshülfe in den allgemeinern Begriff der Gynäkologie aufgehen müsse, in neuerer und neuester Zeit völlig maßgebend geworden. Von den zahlreichen einzelnen Abhandlungen in seinem Specialfache ist namentlich eine über eine besondere Art der Schwangerschaft unterhalb der Gebärmutterhöhle hervorzuheben, bei welcher sich das Ei gleichsam in der Substanz dieses Organs eingebettet hat, und die er mit dem Namen: graviditas tubo-uterina statt des bis dahin angewendeten Ausdruckes: gr. interstitialis bezeichnete. Die Vorlesungen von C. auf dem Gebiete der Naturwissenschaften, besonders der vergleichenden Anatomie und Anthropologie, die er in einem „Lehrbuche der Zootomie“ mit 20 von ihm selbst radirten Kupfertafeln, Leipzig 1818, so wie in verschiedenen anderen Schriften niedergelegt, verdienen wol besondere|Erwähnung und Anerkennung, so wie auch hier seiner Erfolge auf dem Gebiete der Oelmalerei gedacht werden muß. Der vollständige Titel von Carus' Gynäkologie ist: „Lehrbuch der Gynäkologie oder systematische Darstellung der Lehre von Erkenntniß und Behandlung eigenthümlicher gesunder und krankhafter Zustände, sowol der nicht schwangeren, schwangeren und gebärenden Frauen, als der Wöchnerinnen und neugebornen Kinder“, 2 Theile, 1820. Die Arbeit über graviditas tubo-uterina ist enthalten in den „Physiologischen, pathologischen und therapeutischen Abhandlungen zur Lehre von Schwangerschaft und Geburt, mit besonderer Hinsicht auf vergleichende Beobachtungen an Thieren“, 2. Abth., 1824.

    Hecker.

    C. war nach Blumenbach der erste, welcher in Deutschland die vergleichende Anatomie als selbständige Disciplin behandelte, wie er der erste speciell für dies Fach sich habilitirende Universitätslehrer war. Konnte er auch nur vier Jahre dasselbe lehren, so hat er doch noch später durch monographische Arbeiten, wie durch Gesammtdarstellungen zur Förderung dieser Wissenschaft, sowie zur Verbreitung des Interesses an derselben Wesentliches beigetragen. Von ersteren sind seine Untersuchungen über das Nervensystem, über den Kreislauf bei Insecten, über Anatomie und Entwicklung der Ascidien und der Muscheln, von letzteren sein zuerst 1818 erschienenes und von einem Atlas selbst radirter Tafeln begleitetes „Handbuch der Zootomie“, sowie seine großen Erläuterungstafeln zu erwähnen. So werthvoll aber auch seine Einzelarbeiten sind, so groß auch die Anregung war, die er durch sein Handbuch gab, so verhinderte es doch die naturphilosophische Richtung, der er anhing und welche er in einzelnen Fällen, z. B. in seiner Darstellung des Knochengerüstes, bis zum Extrem verfolgte, daß er hier grundlegend hätte erscheinen können. Immerhin ist Einzelnes, wie z. B. seine „Betrachtungen über descriptive und philosophische Anatomie“, von großer Bedeutung. C. war eine geistvolle, künstlerisch angelegte Natur, welche die natürlichen Erscheinungen, wol mit zu geringer Anerkennung der Thatsachen, in einem harmonisch abgerundeten, ästhetisch wohlthuenden Gesammtbilde zu vereinigen suchte. Dieser Zug tritt in seinen, an sich nicht zu unterschätzenden „Beiträgen zur Proportionslehre“ der menschlichen Gestalt und in den einzelnen physiognomischen Versuchen entgegen, bei denen, wie bei den meisten seiner besonders späteren litterarischen Erzeugnisse, die Anlehnung an den Stil Goethe's sein Streben nach schöner Form auch in der Darstellung verräth. Diesem Streben sind auch seine Versuche auf dem Gebiete der Kunst entsprungen. Hier trat er nicht blos als Schriftsteller auf (über Landschaftsmalerei und vielfach in seinen Reiseschilderungen), sondern auch als bildender Künstler; und es sind sowol seine meist eigenthümlich abgetönten Oelbilder, als besonders seine Kohlenzeichnungen Zeugnisse für ein charakteristisch entwickeltes, innerliches, künstlerisches Leben.

  • Autor/in

    Carus.
  • Zitierweise

    Carus, Victor, "Carus, Carl" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 37-38 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118519352.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA