Lebensdaten
1723 – 1763
Geburtsort
Locarno
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Porzellanmodelleur
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118665529 | OGND | VIAF: 806029
Namensvarianten
  • Bustelli, Francesco Antonio
  • Bustelli, Franz Anton
  • Bastelli, Franz
  • mehr

Orte

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Zitierweise

Bustelli, Francesco Antonio, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118665529.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Francesco Giuseppe, S des Baldassare u. der Francesca Bustelli;
    M Maria Elisabetta, T des Carlo Antonio Chiara.

  • Biographie

    B. war von 1754-63 an der Porzellanmanufaktur Nymphenburg tätig. Aufenthaltsorte und Werke aus früherer Zeit sind nicht nachweisbar, doch kam er möglicherweise über Wien nach München. Hier schuf er als Modellmeister zahlreiche Figuren und Gruppen, in deren vollendeter Eleganz die Porzellanplastik des Rokoko ihren schönsten Ausdruck gefunden hat. Seine Hauptwerke sind die 16 Figuren der Italienischen Komödie, 12 Gesellschaftsfiguren, 12 Berufsfiguren, 24 Figuren von Chinesen, Mohren und Türken, 23 Götterputten, einige Büsten, eine Anzahl von Jagdstücken mit einem großen Jagdaufsatz, einige größere Gruppen „Liebespaar in der Ruine“, „Der stürmische Galan“, „Der Lauscher am Brunnen“, „Der gestörte Schläfer“, „Der eifersüchtige Kavalier“ und einige Figuren religiösen Charakters. Die große Büste des Grafen Haimhausen wurde wahrscheinlich noch von ihm nach einem Lebendabguß modelliert, aber erst von seinem Nachfolger vollendet. Typisch für B.s Formensprache sind die flachen, ornamental gekurvten Fußplatten, die sich in eleganter Rocaille zur Körperstütze emporschwingen, die Charakterisierung des Stofflichen in der Art der Skulpturen Ignaz Günthers, die Vielansichtigkeit seiner Figuren, die stets in einer momentanen Bewegung dargestellt und oft auf einen Partner bezogen sind, das Sprechende der Mimik und die ebenso vollkommene wie unaufdringliche Beherrschung des Anatomischen. Die hervorragende Qualität der farbigen Staffierung läßt seine bestimmende Einflußnahme auf die Bemalung annehmen, wie auch die elegante Form mancher Geschirre dieser Zeit auf ihn zurückzuführen sein mag. In älteren Veröffentlichungen manchmal Pustelli oder Pastelli genannt, wurde er irrtümlich auch als Modelleur für die Porzellanmanufaktur Ludwigsburg in Anspruch genommen.

  • Literatur

    F. H. Hofmann, Gesch. d. bayer. Porzellanmanufaktur Nymphenburg, 1921/23;
    A. Feulner, Skulptur u. Malerei d. 18. Jh. in Dtld., 1929, S. 123-26 u. ö., = Hdb. d. Kunstwiss.;
    L. Simona, Francesco Antonio B. da Locarno, in: Anz. f. Schweizer Altertumskde. 38, Zürich 1936, S. 51 ff.;
    S. Simona, F. A. B. ritorna, Locarno 1945.

  • Autor/in

    Arno Schönberger
  • Zitierweise

    Schönberger, Arno, "Bustelli, Francesco Antonio" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 77 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118665529.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA