Lebensdaten
1809 – 1878
Beruf/Funktion
Feldzeugmeister
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 138455775 | OGND | VIAF: 89994739
Namensvarianten
  • Reischach, Sigismund Freiherr von
  • Reischach, Sigismund von

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Reischach, Sigismund Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138455775.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Reischach: Sigismund Freiherr von R., k. k. Feldzeugmeister, wurde als Sohn des k. k. Feldmarschalllieutenants Thadäus Frhrn. v. Reischach am 10. Februar 1809 zu Wien geboren, trat 1828 als Unterlieutenant in das 4. Jägerbataillon, ward 1835 Hauptmann bei Kaiser Alexander-Infanterie Nr. 2 und 1837 zum k. k. Dienstkämmerer ernannt, in welcher Eigenschaft er am kaiserlichen Hoflager durch längere Zeit ehrenvoll verwendet wurde. Am 18. Juni 1841 zum Major im Infanterieregimente Nr. 21 befördert, im October desselben Jahres ins Infanterieregiment Nr. 15 versetzt, rückte er in demselben am 9. September 1844 zum Oberstlieutenant vor. Im Alter von 37 Jahren, am 11. September 1846, wurde er zum Obersten und Commandanten des Infanterieregiments Nr. 7 ernannt, mit welchem Regiments er schon bei Ausbruch der Revolution von 1848 in Italien in den Straßenkämpfen von Mailand seine Tapferkeit bewies. Seine Waffenthat in der Schlacht von S. Lucia wurde durch jene bei Montanara am 29. Mai übertroffen, wo er sich an der Spitze von Sturmcolonnen seines Regiments mit dem Säbel in der Faust glänzende Lorbeeren erfocht. Montanara war stark befestigt und vor dem Eingange durch eine mit fünf Geschützen versehene Feldschanze vertheidigt. Alle Angriffe hatte der wohlgeschützte Gegner zurückgewiesen, bis es einer Abtheilung des Regiments gelungen war, den Friedhof zu erstürmen und sich dort festzusetzen. Von da aus nahm nun Oberst R. mit einer Sturmcolonne Haus um Haus, und im erbittertsten Handgefechte unter dem mörderischen Feuer des Gegners den ganzen Ort, machte über 100 Gefangene und erbeutete nebst einer großen Menge Waffen drei Fahnen. Für diese Heldenthat, welche dem Heere einen höchst wichtigen Stützpunkt für die Erringung des Sieges bot, wurde R. zum Ritter des Maria-Theresienordens ernannt.

    Ebenso tapfer focht er im Treffen bei Goito und bei der Erstürmung von Vicenza, wo er verwundet wurde, was ihn nicht hinderte, noch an den Tagen bei Sona, Sommacampagna und Custozza, sowie an dem Gefechte vor Mailand mit seinem Regimente höchst ehrenvollen Antheil zu nehmen. Nach dem siegreichen zweiten Feldzuge gegen Piemont wurde Oberst R. am 30. April 1849 zum Generalmajor befördert und erhielt eine Brigade beim 1. Armeecorps in Ungarn. Auch in dem ungarischen Feldzuge 1849 zeichnete er sich durch persönliche Tapferkeit und entschlossene Führung seiner Truppen aus, insbesondere vor Komorn am 2. Juli, wo er, auf dem linken Flügel des 1. Armeecorps längs der Donau vorrückend, trotz des Gegenbefehls die feindlichen Schanzen auf dem Sandberge nahe dem Brückenkopf angriff und in kurzer Zeit drei Schanzen nahm, drei Geschütze und einen Mörser erbeutete und an 60 Gefangene machte. In gleicher Weise zeichnete er sich im Gefechte bei Dreispitz aus; überhaupt erregte seine, jede Gefahr verachtende Kaltblütigkeit die Bewunderung der ganzen Armee. Am 9. November 1853 unter gleichzeitiger Ernennung zum Divisionär beim 6. Armeecorps zum Feldmarschalllieutenant befördert, zeichnete der Kaiser ihn am 30. Januar 1857 durch die Verleihung des Infanterieregiments Nr. 21 aus. Im Feldzug 1859 hat die tapfere Division Reischach drei Mal die französische Garde geworfen und über den Naviglio zurückgetrieben; R. wurde bei Magenta schwer verwundet und mit dem Commandeurkreuz des Leopoldordens ausgezeichnet. Noch während des Feldzugs zum Commandanten des 13. Corps ernannt und am 9. September in Disponibilität versetzt, wurde ihm am 20. December 1859 die Würde eines geheimen Raths verliehen. R. wurde auf seine eigene Bitte am 24. Juni 1862 in den Ruhestand versetzt und erhielt noch am|28. Februar 1873 den Charakter eines Feldzeugmeisters. Er starb am 13. November 1878 in Wien.

    R. war außerdem k. k. Kämmerer, Inhaber des Großkreuzes und Comthur des Malteserordens sowie Ritter vieler ausländischer Orden.

    • Literatur

      K. u. k. Kriegs-Archiv. — Mittheilungen des Kriegs-Archivs 1903. — Hirtenfeld, Maria-Theresien-Orden.

  • Autor/in

    Sommeregger.
  • Zitierweise

    Sommeregger, "Reischach, Sigismund Freiherr von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 53 (1907), S. 294-295 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138455775.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA