Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Industrielle
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 138363196 | OGND | VIAF: 89914918
Namensvarianten
  • im Berge (ursprünglich, bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts)
  • Berge, im (ursprünglich, bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts)
  • Molineus
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Zitierweise

Molineus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138363196.html [27.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die M. gehörten zu denjenigen Kaufmanns- und Fabrikantenfamilien Barmens, die großen Anteil an der Entwicklung der Textilindustrie des Wuppertals hatten. Die Familie, die ursprünglich den Namen „im Berge“ trug, stammt aus Wermelskirchen im Bergischen Land. Die Namensänderung in „Molineus“ erfolgte zu Beginn des 17. Jh.

    Peter (1687–1750) war Kaufmann und Müller in Wermelskirchen. Sein Sohn Johann Wilhelm (1731–72) besaß dort eine Siamosen-Manufaktur. Dessen Sohn Johann Wilhelm (1768–1841) schuf die Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Aufstieg der auf „Barmer Artikel“ spezialisierten Bandweberei Molineus & Co. Früh verwaist, erhielt er seine kaufmännische Ausbildung in Nancy und war dann in Barmen in der Kordel- und Litzenmanufaktur „Bredt & Braß“ beschäftigt, an der sein Onkel Arnold Braß ( 1795) beteiligt war. Nachdem er dessen Erbe angetreten und durch seine Heirat mit Anna Maria Margaretha (1776–1840), einer Tochter des Elberfelder Kaufmanns und Bürgermeisters Johannes Eller (1749–1814), mit führenden Familien des Wuppertals verwandtschaftliche Bande geknüpft hatte, ließ er sich um 1803 endgültig in Barmen nieder. Seit dem Tode des Teilhabers Johann Jakob Bredt (1815) führte er die Firma unter dem Namen „Molineus & Co.“ als Alleininhaber fort. Bis 1828 wirkte er als Stadtrat und einer der angesehensten Unternehmer der Region maßgeblich am einsetzenden Aufschwung Barmens mit. Von seinen sechs Söhnen war Albert (1814–89) seit 1841 Teilhaber von Molineus & Co., und Friedrich (1814–88) beteiligte sich an der Firma Molineus & Mengel (seit 1881 Friedrich Molineus Sohn). Friedrichs Sohn Eduard (1847–1903) gründete 1874 die Firma Molineus & Münz (seit 1909 Ed. Molineus Söhne), die ebenfalls Spitzen, Bänder und Litzen herstellte und von seinem Sohn Eduard (1876–1965, s. Wenzel) fortgeführt wurde. Alberts Sohn Albert (1855–1925, s. L) trat nach kaufmännischer Ausbildung in Paris. London und Spanien 1879 in die Firma Molineus & Co. ein, die er seit 1888 als Alleininhaber führte. 1906-17 war er Präsident der Handelskammer zu Barmen und 1917-19 erster Präsident der mit auf seine Anregung hin gegründeten neuen Handelskammer für den Wuppertaler Industriebezirk. Albert, der sich vor allem für eine Verbesserung des Verkehrswesens auf lokaler und überregionaler Ebene einsetzte, war GKR (1912) und Dr.-Ing. E. h. (TH Aachen 1922). Unter seiner Leitung erfolgte die Umstellung der Textilproduktion von der Heimarbeit auf Webstühle in eigenen Fabrikgebäuden. Gleichzeitig wurde die Erzeugung von Büroartikeln aufgenommen. Um 1892 war Molineus & Co. der erste Hersteller von Schreibmaschinenfarbbändern in Europa. In der nächsten Generation erfolgte unter Alberts Söhnen Albert (1881–1964, s. Rhdb.; Wenzel) und Hans (1882–1965, s. Wenzel) nach der Entwicklung des Einmalkohlepapiers seit 1926 allmählich eine Umstellung der Produktion auf Bürobedarf und die dazu erforderlichen Maschinen. 1970 verlegte die Firma ihren Sitz von Wuppertal nach Wülfrath. – Zur Familie gehört auch Gustav (1880–1954), Professor der Medizin in Düsseldorf, dessen Frau Hertha geb. Brockhoff (1889–1961, s. L) schriftstellerisch tätig war.

  • Literatur

    A. Molineus, Gesch. d. Fam. M., ²1909;
    E. Strutz, M., in: Berg. Geschlechterbuch 2, 1922, S. 221-56 (= Dt.GB 35);
    J. V. Bredt, Gesch. d. Fam. M., 1939;
    H. Henkel, Gesch. d. Fam. M., 1986. – Firmengesch.: A. Molineus, Chronik d. Hauses M. & Co., Barmen, Zum Andenken an d. 50j. Geschäftsjubiläum v. Albert M. am 13. Sept. 1881;
    Kleine Gesch. v. Schreiben u. Vervielfältigen, gewidmet d. Freunden d. Hauses M. & Co. in Wülfrath aus Anlaß seines 175j. Bestehens, 1970. – Zu Albert (1855–1925):
    Berg.-Märk. Ztg. v. 30.7.1925;
    IHK Wuppertal 1831-1956, FS z. 125j. Jubiläum, 1956, S. 229 f. (P). – Zu Hertha:
    Kürschner, Lit.-Kal. 1952.

  • Autor/in

    Uwe Eckardt
  • Zitierweise

    Eckardt, Uwe, "Molineus" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 725-726 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138363196.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA