Lebensdaten
1806 – 1889
Geburtsort
Amsterdam
Sterbeort
Mehlem (Rheinland)
Beruf/Funktion
Motorenfabrikant ; Zuckerfabrikant
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 138077711 | OGND | VIAF: 88144472
Namensvarianten
  • Pfeifer, Emil

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Zitierweise

Pfeifer, Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138077711.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Valentin (1763–1840), Kaufm. u. Partikulier in A., S d. Johann Paul (1722–94), Landwirt in Sommerau (Unterfranken), u. d. Anna Maria Weber (1735–1810);
    M Maria Agnes (1772–1856), T d. Johann Christian Weyll (1724–98), Rangschiffer in Köln;
    5 B u. a. Robert (1808–77), Kaufm. in A. u. Antwerpen, Eugen (1816–96), Weingutsbes. in Erbach (Rheingau), 2 Schw Maria Georgina (1797–1863, Wilhelm Kiderlen, 1798–1870, Kaufm. in A., württ. Konsul), Lilla (1813–68, Georg Franz Melchior Brentano, 1801–52, Kaufm. in Frankfurt/M.);
    1) Düren 1833 Emma (1814–45, ref., s. L), T d. Ludolf Hoesch (1788–1859), Papierfabr. (s. NDB IX) u. d. Juliane Schleicher (1793–1868), 2) Köln 1847 Josephine Charlotte Lucie (1823–93, kath.), T d. Johann Heinrich Daniel Mayer ( 1836), Oberbergrat in Düren, u. d. Philipine Jardou;
    1 S aus 1) Valentin (1837–1909, ref.), Zuckerfabr., Großaktionär d. Gasmotorenfabrik Deutz AG, KR, 1 T aus 1) Maria Agnes (* 1834, Gustav Hoesch, 1818–85, Berg- u. Hüttenunternehmer, s. NDB IX*), 1 S aus 2) Eugen (1848–1915), Zuckerfabr., Gutsbes., 2 T aus 2) u. a. Johanna (* 1857, Alfred v. Gescher, 1844–1932, preuß. Adel 1900, Dr. phil. h. c., WGR, Jurist, preuß. Reg.präs. v. Münster, s. NDB VI*);
    E Max (1875–1942), Zuckerfabr., Gutsbes.

  • Biographie

    Nach dem Besuch von Schulen in Heidelberg und Amsterdam, wo er auch das Abitur ablegte, sowie kaufmännischen Praktika in Brabant und im Aachener Raum studierte P. Eisenhüttenwesen in Freiberg (Sachsen) und anschließend bis 1830 Philosophie, Chemie und Maschinenbau in Berlin. 1832 wurde er Teilhaber, 1833 Inhaber einer Papiermühle bei Düren. Diese verkaufte er 1840 und zog mit seiner Familie nach Köln, der aufstrebenden Wirtschaftsmetropole des Westens, wo er das vom Vater ererbte Vermögen besser verwalten und vermehren zu können glaubte. Er eröffnete eine Farbwarenhandlung und spekulierte erfolgreich mit Indigo. Seit 1837 Aktionär der Rhein. Eisenbahngesellschaft, investierte er in der Folgezeit Risikokapital in viele frühe rhein. Aktiengesellschaften des Verkehrs- und Versicherungssektors, aber auch in die junge Montanindustrie an Rhein und Ruhr. Seit 1844 beteiligte er sich an größeren Bauspekulationsgeschäften in Köln. Nordwestlich der Stadt kaufte er das Landgut Frohnhof und verpachtete es bis 1859 an Theodor Fühling. Hier in Ossendorf begann 1849 versuchsweise der Anbau von Runkelrüben. P. wurde Teilhaber der größten Kölner Zuckerfabrik „Carl Joest & Söhne“. Im Herbst 1851 wurde der erste Zucker aus Rüben gekocht – der Beginn der Rübenzuckerindustrie im Rheinland. Seit 1853 führte P. den Ossendorfer Betrieb allein unter dem Firmennamen „Pfeifer & Cie“. 1865 engagierte er Eugen Langen (1833–95) als technischen Leiter der Fabrik. 1870 gründete er mit diesem in Köln das Unternehmen „Pfeifer & Langen“, dessen Zuckerfabriken in den Rübenanbaugebieten westlich der Stadt, zuerst in Elsdorf, seit 1879 auch in Euskirchen lagen. Nach dem Bau einer eigenen Raffinerie in Eisdorfstand Pfeifer & Langen 1880 an der Spitze aller westdeutschen Zuckerfabriken, ausgestattet mit modernster Technik und international als Musteranstalt gerühmt.

    1872 beteiligte sich P. mit seinem Sohn Valentin und Langen maßgeblich an der Gründung der „Gasmotorenfabrik Deutz AG“, deren Aufsichtsratsvorsitzender er bis 1889 war. Dem Verwaltungsrat des Siegrhein.|Bergbau- und Hüttenaktienvereins gehörte P. seit 1865 an. 1868-77 war er liberaler Abgeordneter im Kölner Stadtrat, 1856-77 gehörte er dem Vorstand des Kölner Gewerbevereins an. 1884 errichtete P. die „Stiftung Pfeifer“ zugunsten des Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds. Die Durchsetzung der Rübenzuckerfabrikation im Westen Preußens ist sein entscheidendes Verdienst.|

  • Auszeichnungen

    KR (1881).

  • Literatur

    K. van Eyll, Unternehmer d. Kölner Zuckerwirtsch. (1830–1871), in: Kölner Unternehmer u. d. Frühindustrialisierung im Rheinland u. in Westfalen (1835–1871), 1984, S. 193-207;
    dies., in: Rhein.-Westfäl. Wirtsch.biogrr. XII, 1986, S. 136-57. – Zu Emma: „gab ich an Marie auf Lohn“, Das Haushaltsbuch v. Emma Pfeifer, hg. v. B. Alexander, 1989. |

  • Quellen

    Qu Chronik d. Fam. Pfeifer (Ms. v. 1976, Fam.bes.).

  • Porträts

    Ölgem. (Privatbes. v. Manfred Pfeifer, Sittarderhof).

  • Autor/in

    Klara van Eyll
  • Zitierweise

    Eyll, Klara van, "Pfeifer, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 312-313 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138077711.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA