Lebensdaten
1860 – 1934
Geburtsort
Garz (Rügen)
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Gewerkschafter
Konfession
konfessionslos
Normdaten
GND: 130118923 | OGND | VIAF: 38016906
Namensvarianten
  • Paeplow, Fritz
  • Paeplow, Friedrich
  • Paeplow, Friedrich Albert Karl
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Zitierweise

Paeplow, Fritz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130118923.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    P. erlernte nach der Schulzeit das Maurerhandwerk, durchwanderte als junger Geselle Deutschland, wurde 1890 Ortsvorsitzender der SPD in Chemnitz, zwei Jahre später Redakteur am sozialdemokratischen Parteiblatt „Chemnitzer Beobachter“ und Vertrauensmann der Chemnitzer Maurer. Kurze Zeit später übersiedelte er nach Flensburg und wurde von dort 1896 als Schriftleiter an den „Grundstein“ (Zeitung des Zentralverbandes der Maurer Deutschlands) nach Hamburg berufen. 1899-1902 gehörte P. der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands an; sein Ausscheiden aus derselben war durch die Verlegung ihres Sitzes von Hamburg nach Berlin veranlaßt. Seit 1908 war er erster Sekretär des Verbandes und Bürochef des damaligen Vorsitzenden Theodor Bömelburg (1862–1912). Nach dessen Tod wurde er 1913 in dem inzwischen entstandenen „Deutschen Bauarbeiterverband“ zum ersten Vorsitzenden gewählt.

    Am 3.8.1914 verkündete P. die Aufhebung aller Streiks und Sperren und veranlaßte am 25.9.1914 im Namen aller freien und christlichen Baugewerkschaften mit dem „Reichsbund baugewerblicher Arbeitgeber“, daß für die Dauer des Krieges aus Vertretern der beiderseitigen Organisationen ein Ausschuß zur Beschaffung und Förderung von Bauarbeiten aller Art gebildet werde. Auf dem ersten Verbandstag nach dem Krieg wurde ein – schließlich abgelehnter – Antrag gestellt, P. wegen seiner wirtschaftsfriedlichen Politik während der Kriegszeit aus dem Verband auszuschließen. Im Bauarbeiterverband und seit 1923 im „Deutschen Baugewerksbund“ strebte P. die Zusammenfassung aller deutscher Bauarbeiter in einer einheitlichen Organisation an und setzte sich für einen größeren Einfluß der Gewerkschaften auf die deutsche Wirtschaft ein. Er erreichte, daß die Vergesellschaftung des Bau- und Wohnungswesens als Ziel in die Satzung des Baugewerksbundes aufgenommen wurde, und sah in der von ihm initiierten Bauhüttenbewegung eine schrittweise Eroberung eines Teils der deutschen Wirtschaft. Auf dem Verbandstag 1927 trat er aus Altersgründen als Erster Vorsitzender zurück und auch vom Amt als Vorsitzender der „Bauarbeiter-Internationale“, welches er seit 1919 innehatte. 1904-31 war P. Vertreter der SPD in der Hamburger Bürgerschaft, 1925/26 Mitglied des Deutschen Reichstages und 1920-28 Mitglied des Vorläufigen Reichswirtschaftsrates. Nach seinem Ausscheiden aus dem Verband schrieb P. die Geschichte der deutschen Bauarbeiterbewegung (1932).

  • Literatur

    Gewerkschafts-Ztg. 37, Nr. 42 v. 15.10.1927, S. 591 f.;
    F. Osterroth, Biogr. Lex. d. Sozialismus, 1960.

  • Autor/in

    Klaus Mertsching
  • Zitierweise

    Mertsching, Klaus, "Paeplow, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 754-755 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130118923.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA