Lebensdaten
1928 – 1991
Geburtsort
Prag
Sterbeort
Bombay
Beruf/Funktion
Altphilologin
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118841394 | OGND | VIAF: 27193731
Namensvarianten
  • Opelt, Helene (eigentlich)
  • Opelt, Ilona
  • Opelt, Helene (eigentlich)
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Zitierweise

Opelt, Ilona, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118841394.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Rudolf (1895–1961), Kaufm. in P., zuletzt in Freyung (Bayern), S d. Rudolf Ferdinand (1865-|1932), Kaufm. in Trautenau (Böhmen), zuletzt in Turnau (Böhmen), u. d. Marie Pusch (1871–1936);
    M Elisabeth (1884–1954) aus Wien, Lehrerin, T d. Karl Kurzweil (1865–1916), aus Karlowitz, k. u. k. Oberst, u. d. Theresia Amadin (1866–1945) aus Preßburg;
    Schw Margarete (Margit) (* v. 1928), Oberstudiendir. in Kassel; – ledig.

  • Biographie

    Im Frühjahr 1945 mußte O. mit ihren Eltern und ihrer älteren Schwester ihre Heimat verlassen. Die Reifeprüfung legte sie 1946 in Passau ab, wo sie 1947 ein Studium der Klassischen Philologie begann, das sie, ergänzt durch orientalische und romanistische Studien, 1947/48 in Freiburg (Br.) fortsetzte. Ein Stipendium führte sie 1949/50 nach Basel, wo sie vor allem durch Peter Von der Mühll und Harald Fuchs geprägt wurde und auch das Hebraicum erwarb. 1951 wurde sie in Freiburg von Karl Büchner mit der Dissertation „Der Tyrann als Unmensch in der Tragödie des L. A. Seneca“ promoviert; im selben Jahr absolvierte sie die 1. Staatsprüfung für das Lehramt an Höheren Schulen in den Fächern Latein, Griechisch und Französisch. Es folgten 1952-54 Stipendiatenjahre am Mittellateinischen Wörterbuch in München, 1954/55 die Mitarbeit am Thesaurus Linguae Graecae in Hamburg und 1956-62 eine intensive, der christl. Spätantike gewidmete Arbeitsphase am F.-J.-Dölger-Institut in Bonn. 1962 als wiss. Assistentin Büchners nach Freiburg zurückgekehrt, habilitierte sie sich mit der Schrift „Die lat. Schimpfwörter und verwandte sprachliche Erscheinungen, Eine Typologie“ (1965). 1968 wurde O. auf den neugeschaffenen Lehrstuhl für Klassische Philologie berufen und baute mit ihren Mitarbeitern an der jungen Univ. Düsseldorf das Seminar für Klassische Philologie auf. Hier wirkte sie fortan, mit Ausnahme einer Gastprofessur an der Univ. Nantes 1977. Sie widmete sich einer Vielzahl von Arbeiten, Kongressen und Forschungsreisen; auf der längsten dieser Reisen erlag sie den Folgen eines schweren Unfalls.

    Im Mittelpunkt ihres vielseitigen Œuvres stehen, als Triptychon gedacht, die Monographien über die (klassisch-paganen) lat. Schimpfwörter, „Hieronymus' Streitschriften“ (1973) und „Die Polemik in der christl. lat. Literatur von Tertullian bis Augustin“ (1980). Methodische Impulse vermittelt die in ihrer Habilitationsschrift entworfene „Typologie“, eine Gliederung des polemischen Materials nach Anwendungsbereichen in Form eines nach Situationen und sozialen Positionen gemischten Systems.

    Die Spannweite ihrer Forschungen umfaßt Sprache (bes. Begriffs- und Wortfeldforschung, Sprachbewußtsein und -geschichte) ebenso wie Literatur (bes. Tragödiendichtung, pagane u. christl. Lit. d. Spätantike, Epigraphisches u. Geographisches); sie reicht von „Gefühlswörter(n) bei Homer“ bis zu „Hieronymus bei Dante“ oder „Puschkin und die klass. Antike“ und besitzt auch für ein breiteres Publikum monographische Schwerpunkte: „Vom Spott der Römer“ (1969), „Griech. Philosophie bei den Arabern“ (1970).

  • Werke

    u. a. Paradeigmata poetica christiana, 1988 (Aufsatzslg.);
    Kl. Schrr., hg. v. Dietmar Schmitz, 1997 (W-Verz.);
    Btrr. u. Aufsätze u. a. in: Reallex. f. Antike u. Christentum III-VI, 1957–66, Hermes 85-100, 1957-72, Jb. f. Antike u. Christentum 1-19, 1958-76, Glotta 37-64, 1958-86, Rhein. Mus. 103-29, 1960-86, Philologus 104-24, 1965-80, Vigiliae Christianae 19-34, 1965-80, Antike u. Abendland 12, 1966, Altsprachl. Unterricht 9, 1966, Mittellat. Jb. 1984–85, Aufstieg u. Niedergang d. röm. Welt II, 34, 4, 1997, S. 2928-52;
    Hg.:
    Prismata 1985 ff.;
    Übers.:
    G. Devoto, Gesch. d. Sprache Roms (Storia della lingua di Roma), 1968.

  • Literatur

    Kürschner, Gel.-Kal. 1966–96, Nekr.;
    Roma renascens, Btrr. z. Spätantike u. Rezeptionsgesch., FS f. I. O., hg. v. M. Wissemann, 1988 (W-Verz., P);
    R. Häußler, in: Gnomon 65, 1993, S. 649-53;
    C. Zintzen, in: Kl. Schrr. (s. W).

  • Autor/in

    Reinhard Häußler
  • Zitierweise

    Häußler, Reinhard, "Opelt, Ilona" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 546-547 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118841394.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA