Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
keine Angaben
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 13758511X | OGND | VIAF: 81757804
Namensvarianten
  • Oldecop
  • Oldenkopp
  • Oldekop
  • mehr

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Zitierweise

Oldekop, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13758511X.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Die Familie ist seit 1412 mit dem Brauer Henning in Hildesheim nachweisbar. 1528 verlieh Kaiser Karl V. in Burgos dem Scholaster und späteren Dekan des dortigen Stifts zum Hl. Kreuz, Johannes (1493–1574, s. ADB 24; BBKL), ein Wappen. Der gelehrte Theologe, der 1515/16 bei Luther in Wittenberg Vorlesungen gehört hatte, blieb katholisch. Für den Zeitraum 1500-73 verfaßte er eine Chronik von Stadt und Bistum Hildesheim.

    Bald nach dem 30jährigen Krieg wanderten einige O. nach Schweden aus. Die seit 1658 in Estland, später auch in Livland und Rußland ansässigen O. gehören mit großer Wahrscheinlichkeit zur selben Familie.

    Justus (Just, Jost) (1597–1667, s. L), Sohn des Jobst, Bürger und Brauer zu Hildesheim, studierte Rechtswissenschaft in Helmstedt, Jena, Heidelberg und Marburg. 1629 wurde er zum Dr. iur. utr. promoviert. Danach war er Advokat und Sekretär der Stadt Hildesheim, seit 1630 Ratsherr. Nach Beginn des 30jährigen Krieges aus der Stadt ausgewiesen, kehrte er 1635 nach Hildesheim zurück, seit 1644 war er Assessor des Konsistoriums in Hannover, seit 1650 Syndikus der Provinzialstände zu Halberstadt. 1660 in Braunschweig, wurde er dort nach einem Streit mit dem Magistrat vertrieben und lebte zuletzt als braunschweig.-lüneburg. Konsistorialrat in Wolfenbüttel. Als fortschrittlicher Jurist trat er gegen Mißbrauch der Tortur und für einen milderen Strafvollzug ein. Bekannt wurde er durch seine gelehrten juristischen Schriften wie die Abhandlung „Politischer Unterricht für die Rathsherrn in Städten und Communen“ (1634) und besonders die „Observationes criminales practicae“ (1654, neue Aufl. 1685 u. 1698, Observationes von dem Peinl. Gericht) und Christian Friedrich (Friederich) (1741–1806), Sohn des Heinrich Georg (1704–42), Pastor in Lüneburg, studierte ebenfalls Rechtswissenschaft, 1767 wurde er in Göttingen zum Dr. iur. utr. promoviert, seit 1768 war er Senator zu Lüneburg, danach Prätor, 1769 Syndikus und Protosyndikus, seit 1784 Bürgermeister zu Lüneburg.

    Karl (1776–1831, s. Dt.balt. Biogr. Lex.), Sohn des Pastors Theodor (1724–1806), russ. General, wurde nach den Napoleonischen Kriegen u. a. mit dem Alexander-Newski-Orden ausgezeichnet. August (1787–1845, s. Dt.balt. Biogr. Lex.) war zunächst Lehrer an der Deutschen Kirchenschule in Archangelsk, später Zensor im russ. Polizei- und Innenministerium. Neben Übersetzungen aus dem Russischen ins Deutsche erarbeitete er 1824-34 auch ein zweisprachiges russ.-deutsches Wörterbuch.

    Henning (1846–1923) ließ sich nach einer mehrjährigen Seemannstätigkeit als Gutsbesitzer und Landschaftsrat auf Gut Grünhorst nieder. 1901 wechselte er nach Kiel und schrieb hier eine Topographie von Schleswig-Holstein. Iwan (1844–1936, s. Rhdb.), Sohn des Theodor (1811–94, s. L) trat 1865 in die preuß. Kriegsmarine ein, 1871 wurde er in der kaiserl. Kriegsmarine zum Korvettenkapitän befördert. 1882-86 arbeitete er als Militärattaché bei der Botschaft in London und war anschließend Inspekteur des Bildungswesens der Kriegsmarine in Kiel, bis er 1899 als Vizeadmiral verabschiedet wurde. In Hannover, wo er zuletzt lebte, hatte er einen Sitz im Aufsichtsrat der Hannoverschen|Wohnungsgenossenschaft und war Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes Hannover. Karl Henning (1896–1995), einer der beiden Söhne von Iwan, war Dipl.-Volkswirt und Oberstleutnant. Bis 1961 arbeitete er im Niedersächs. Ministerium für Wirtschaft und Verkehr.

  • Werke

    zu Justus: Tractatus duo contra Benedictum Carpzovium, 1659, Nachdr. 1996.

  • Literatur

    Theodor Oldekop, Das Geschl. d. O., 1875;
    Heinrich Oldecop, Btrr. z. Gesch. d. Fam. O., 1945;
    Ellen Weber-Oldecop, Die bevölkerungsbiol. Auswertung d. Stammtafeln O., Dipl.arbeit TU Braunschweig, 1971;
    Dt.balt. Biogr. Lex.;
    Dt.GB 180, 1979, S. 317-476;
    zu Justus:
    ADB 24;
    K. H. Oldekop, in: Braunschweig. Heimat, H. 1, 1975, S. 8-14.

  • Autor/in

    Justus Oldekop
  • Zitierweise

    Oldekop, Justus, "Oldekop" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 504-505 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13758511X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA